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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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seine Adresse haben?«
    »Aber selbstverständlich! Wo wohnt er?«
    »Im Pflegeheim für alte Seeleute, jenseits des Flusses! Im 13. Bezirk.«
    »Sie sind ein Engel!« rief ich in die Muschel. »Gibt es das Heuerbüro noch?«
    »Sicherlich! Aber… es ist einmal ausgebrannt, und ich weiß nicht, ob alle Akten vernichtet wurden oder nicht!«
    »Jedenfalls danke ich Ihnen vielmals !« bedankte ich mich und warf den Hörer in die Gabel. »Komm - los, Phil! Wir wollen uns Käpt’n Murdock einmal vornehmen!«
    »All right!« sagte Phil, dem man die Freude über den gelungenen Schritt ansehen konnte. »Ich kann’s schon gar nicht mehr abwarten. Vielleicht decken wir die Sache noch heute auf, was?«
    »Das wäre zu schön!« stimmte ich zu, doch ich war nicht ganz so optimistisch. Immerhin war auch ich versucht zu glauben, dass wir endlich das Ende des Fadens in der Hand hatten, durch den oder an dem wir den Fall Mr. Unbekannt und Schiff ›Diane‹ aufrollen konnten.
    Es war bereits dunkel, als wir zu Stokes in den Wagen stiegen, »Na, ist es weitergegangen?« fragte er interessiert. Er war genau wie wir neugierig auf die Lösung, und das konnte man ihm nicht übel nehmen.
    »Es sieht so aus, als wenn es endlich weiterginge!« verkündete, Phil aufgeregt. »Weißt du, wo das Pflegeheim für alte Seeleute ist?«
    »Aber ja! Auf der anderen Seite, im 13. Bezirk.«
    »Also… denn man los!«
    Stokes konnte fahren! Wir waren im Handumdrehen trotz des starken Verkehrs im 13. Bezirk und hielten vor einem großen, düsteren Haus, dessen Vorderfront mit Scheinwerfern angeleuchtet war und dessen Seitenflügel sich im Dunkel der Nacht verloren.
    Ein großes, weißes Kreuz leuchtete vom Dach des Hauptgebäudes.
    »Da sind wir!« sagte Stokes und sah auf seine Uhr. »Genau fünfzehn Minuten… das ist interner Rekord!«
    Wir stiegen aus dem Wagen. Irgendwie war ich unruhig… doch ich wusste nicht, warum.
    Wir fragten bei einem verschlafenen Portier nach Kapitän Murdock. Der Mann warf einen Blick auf das große Schlüsselbrett hinter sich.
    »Murdock ist auf seinem Zimmer!« brummelte er. »Aber nach sieben Uhr abends ist Fremden das Betreten des Hauses nicht mehr gestattet.«
    Phil wollte etwas sagen, doch ich gebot ihm Schweigen und hielt dem unfreundlichen Burschen meinen Ausweis vor die Nase. Auch hier wirkte er sofort. Der Mann bemühte sich höchstpersönlich aus seinem Glashäuschen, um uns den Weg über enge, ausgetretene Treppen zu zeigen.
    »Ich weiß zwar nicht, ob Käpt’n Murdock Sie empfängt!« warnte er uns. »Old Joe ist ein ziemlich unfreundlicher Herr! Er hat vor langer Zeit einmal ein Schiff verloren, und das hängt ihm heute noch nach!«
    »Hat er mit Ihnen darüber gesprochen?« fragte ich schnell.
    »Nein, nie, Mister Cotton. Ich habe auch nur Nachtdienst und selten Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.«
    Er hielt vor einem kleinen Zimmer an und klopfte. Niemand meldete sich.
    »Nanu?« sagte der Mann und legte sein Ohr an die Türfüllung. »Sonst ist er doch durch das kleinste Geräusch gestört? He, Käpt’n Murdock! Hören Sie nicht?«
    Im Zimmer blieb alles still. Ich ergriff die Klinke und wollte sie niederdrücken, doch das Zimmer war verschlossen.
    »Mister Murdock! Hier ist FBI! Öffnen Sie… sofort!« rief Phil, - den Mund an das Schlüsselloch gelegt. Doch von drinnen antwortete nur ein unterdrücktes Stöhnen.
    Ich trat einen Schritt zurück, und ohne auf den flammenden Protest des Portiers zu achten, warfen wir uns gemeinsam gegen die Tür. Es krachte, und wir taumelten in den Raum. Ich sah, dass Phil wie unbewusst seine Hand unter den Armei seiner Jacke geschoben hatte - dorthin, wo die 08 im Schulterhalfter saß. Auch ich hatte automatisch danach gegriffen.
    Mein Blick flog über den Raum. Er war von peinlichster Sauberkeit und fast spartanisch eingerichtet. Eine kleine Nische nahm das Bett auf. Sie lag genau gegenüber dem Fenster, und wir erkannten die Gestalt, die darauf lag.
    Sofort waren wir bei dem Mann. Er hatte eine böse Kopfwunde, doch er würde daran nicht sterben. Das sahen wir sofort. Eine maßlose Wut erfüllte mich. Zweifellos hatte man versucht, den wichtigsten Zeugen, der über die Verwendung der Jacht ›Diane‹ aussagen konnte, zu beseitigen. Und in diesem Moment war mir klar, dass wir auf der richtigen Fährte jagten. Die ›Diane‹ -das war der Angelpunkt! Hier musste man den Hebel ansetzen, denn wenn man wusste, was sich in dem einen Jahr, in dem das Schiff im Besitz des

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