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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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können…«
    »Aber ja!« sagte ich und kniff ein Auge ein. »Es wird ganz diskret vorgegangen!«
    Mr. High lächelte abermals.
    »Ich werde alles decken, was Sie Vorhaben !« sagte er einfach. Ich wusste, was das bedeutete! Mr. High hatte, obwohl er in seinem Beruf und als District-Chief des FBI fast grenzenlose Verfügungsgewalt besaß, einen äußerst heiklen Posten inne. Gab es nämlich einmal im Verfolg eines Verbrechens einen Missgriff und handelte es sich bei diesem Missgriff um eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, konnte man darauf gefasst sein, mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten und Ärger rechnen zu müssen -Beleidigungs- und Verleumdungsklagen sowie Schadenansprüche über sechsstellige Zahlen waren keine Seltenheit. Doch Mr. High wusste, dass er sich voll und ganz auf seine Mitarbeiter verlassen konnte, und so tat er alles, um unsere gewiss nicht ungefährliche Aufgabe nach allen Kräften zu decken und uns die Arbeit noch mehr zu erleichtern.
    Ich winkte Phil und Stokes, und wir gingen davon, während Mr. High wieder in seinen Wagen stieg und davonfuhr. Er konnte auch ohne viele Worte sicher sein, dass wir alles daransetzen würden, um den Fall »Mr. Unbekannt und Schiff ›Diane«‹ so schnell wie menschenmöglich aufzuklären. Das waren wir außerdem ihm und uns - wie auch der Öffentlichkeit schuldig.
    ***
    Hep Wilbur wohnte in einem kleinen Palast an den Ufern des Hudson. Es war eine sehr vornehme Villa, die man nur über eine mit Kies bestreute, fast eine Meile lange Auffahrt erreichen konnte.
    Stokes, der den Dienstwagen fuhr, musste vor dem hohen, schmiedeeisernen Gitter anhalten. Er klingelte, und sofort ertönte aus dem Lautsprecher in dem Torpfeiler eine näselnde Stimme.
    »Ja, bitte…«
    »Wir hätten gern Mr. Wilbur gesprochen!« sagte Stokes in das Sprechsieb. »Melden Sie Mr. Wilbur bitte Mr. Cotton, Mr. Decker und Mr. Stokes.«
    »Und um was handelt es sich? Mr. Wilbur ist sehr beschäftigt…«
    »Wir kommen vom FBI!« sagte Stokes. »Es handelt sich um den Brand des Lagerhauses!«
    Wir konnten deutlich hören, wie es dem unsichtbaren Mann am anderen Ende der Leitung die Sprache verschlug.
    »Bitte, gedulden Sie sich einen Moment!« sagte er schließlich.
    Noch ehe eine halbe Minute vergangen war, summte das elektrische Schloss des Tores, und die beiden Flügel schwenkten, wie von Geisterhand bewegt, auseinander. Stokes setzte sich wieder an das Steuer und fuhr den Wagen über die Auffahrt bis zum Haupteingang des Hauses.
    Ein livrierter Diener kam die wenigen Stufen herab.
    »Mr. Cotton? Mr. Stokes? Mr. Decker?« fragte er.
    Wir nickten.
    »Mr. Wilbur erwartet Sie. Darf ich vorangehen?«
    Stokes blieb zurück. Wir hatten das abgemacht, denn wir wollten nicht durch eine eingebaute Bombe in die Luft fliegen… falls so etwas geplant war und jener Hep Wilbur wirklich der Mann sein sollte, der die Ereignisse der letzten Tage ins Rollen gebracht hatte.
    Wir folgten dem Livrierten durch eine hohe, düstere Halle. Das Haus war mit erlesenem Geschmack eingerichtet. Jedes Möbelstück atmete Reichtum und gediegene Eleganz - kein Wunder, denn Mr. Wilbur sollte, dem Vernehmen nach, zum zweitreichsten Hotelkönig aufgestiegen sein.
    »Bitte, warten Sie einen Moment!«
    Der Diener verschwand hinter einer Tür, und wir hörten einen kurzen Wortwechsel in dem angrenzenden Raum. Dann flog die Tür auf, und ein riesiger, stattlicher Mann mit dicken, buschigen Augenbrauen und einer spiegelnden Glatze trat auf uns zu.
    »Ich freue mich, einige der berühmtesten FBI-Agenten in meinem Hause begrüßen zu dürfen! Kommen Sie herein, meine Herren!«
    Wir betraten den Raum, der sicherlich das Arbeitszimmer des Hotelkönigs war. Ein Diktafon stand auf dem Tisch neben einer Batterie von Telefonen. An der Wand befand sich eine Tafel, in der bunte Nadeln mit kleinen Fähnchen steckten.
    »Was darf ich Ihnen anbieten? Whisky öder Gin? Oder einen Napoleon? Ein herrlicher Cognac… fast hundert Jahre alt!«
    Ich wehrte ab.
    »Wir dürfen leider im Dienst nicht trinken!«
    Mr. Wilburs buschige Augenbrauen hoben sich. Anscheinend war er es nicht gewohnt, dass man ihm eine Einladung ausschlug. Mir gefiel der Mann nicht -warum, wusste ich nicht zu sagen.
    »Sie sind also dienstlich hier!« stellte er fest und machte eine einladende Handbewegung auf einige Sessel, die zwanglos um einen Rauchtisch gruppiert waren. »Bitte, schießen Sie los! Sie sagten, Sie kämen wegen des Brandes im

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