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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Handgelenk los. Marion schöpfte schon Hoffnung, doch dieser Funke wurde in der nächsten Sekunde erstickt, als Dan seinen Arm um ihre Hüften schlang und sie hart an sich presste.
    »Mit…«, keuchte er, »du kommst mit…«
    Diese Worte vernahm auch Bob McClure.
    Und er griff ein.
    »Lass sie los!«, schrie er und stürzte sich auf die Monstergestalt.
    Dan ließ das Mädchen tatsächlich los. Aber er schleuderte Marion hart von sich.
    Wie eine Puppe fiel sie um, allerdings gegen eine Tanne, die mit ihren ausladenden Zweigen den Aufprall abschwächte.
    Durch diese Aktion hatte die lebende Wasserleiche Zeit verloren. Bob prallte gegen sie.
    Auch er spürte die Kälte und nahm den fauligen Geruch wahr, doch das hielt ihn nicht davon ab, hart gegen dieses Monster vorzugehen. Er schlug der Wasserleiche beide Fäuste ins Gesicht.
    Nichts geschah.
    Dan Dryer verdaute die Schläge. Er bog nur seinen Oberkörper zurück, ließ dann seine Arme nach vorn schnellen und umklammerte blitzschnell Bobs Hüften.
    Der junge Mann keuchte.
    Noch ehe er sich versah, wurde er hochgehoben, schwebte über dem Erdboden, und dann schleuderte das Monster Bob McClure weit von sich. Bob prallte zu Boden und schlug mit dem Hinterkopf gegen einen Baumstumpf.
    Er schrie auf, bunte Sterne wirbelten vor seinen Augen, und im nächsten Augenblick verlor er das Bewusstsein.
    Bobs Kampf mit dem Monster jedoch hatte dem Mädchen Zeit gegeben, sich aufzurappeln. So rasch es ging, sprang Marion Mitchell auf die Füße und rannte los.
    Da drehte sich Dan Dryer um.
    Er sah das Mädchen und stieß einen Wutschrei aus. Sein Schuppengesicht verzerrte sich, der Mund war geöffnet. Wie ein von der Sehne abgefeuerter Pfeil hetzte das Monster hinter Marion Mitchell her.
    Marion rannte wie noch nie in ihrem Leben.
    Im Wald gab es keinen Pfad, auf dem sie hätte laufen können, so bahnte sie sich einen Weg durch das Dickicht. Es wurde eine verbissene Flucht.
    Marion spürte jedoch, dass Dan aufholte. Sie brauchte sich erst gar nicht umzudrehen, um dies zu merken. Unaufhörlich verlor sie an Boden.
    Hinter ihr knackten Äste. Mit Brachialgewalt wühlte sich das Monster durch den dichten Tannenwald. Die Distanz schmolz zusehends.
    Marion keuchte. Ihre Lungen arbeiteten wie Blasebälge. Sie schlug mit den Händen um sich, schleuderte Zweige zur Seite und rannte weiter.
    Es kam, wie es kommen musste.
    Eine Baumwurzel wurde dem Mädchen zum Verhängnis. Mit der Fußspitze blieb Marion Mitchell hängen, stolperte und fiel lang hin.
    Sie hatte den Mund geöffnet und spürte auf ihren Lippen die nasse Erde und dazwischen alte, abgefallene Tannennadeln.
    Noch einmal riss sie sich zusammen, wollte sich aufraffen, doch da war es bereits zu spät.
    Dan Dryer stürzte auf sie.
    Marion spürte einen Schlag im Rücken, wurde an der Schulter gepackt und herumgerissen.
    Ihr Schrei endete in einem Röcheln, als sich die kalte Pranke der Wasserleiche auf ihren Mund presste.
    Dan Dryer hielt dem Girl so lange den Mund zu, bis die Schatten der Ohnmacht ihr Bewusstsein überschwemmten. Dann erst ließ er Marion los, jedoch nur, um sie hochzuhieven und sie sich über seine rechte Schulter zu werfen.
    Dryer schaute sich um.
    Niemand folgte ihm. Bob McClure war sicherlich noch bewusstlos und würde es auch eine Weile bleiben.
    Doch diese Annahme stellte sich als Irrtum heraus. Bob konnte einiges vertragen. Schon kurz nach seiner Ohnmacht richtete er sich verwirrt und mit bohrenden Schmerzen im Kopf auf.
    Einen Augenblick lang wusste er nicht, wo er sich befand, doch dann kehrte die Erinnerung zurück.
    Marion! Das Monster!
    Er zuckte zusammen. Bobs Finger fuhren über die aufgerissene und blutende Haut an seinem Schädel.
    Eine Platzwunde! stellte er fest. Aber die brachte ihn nicht um. Größere Sorgen machte er sich um Marion Mitchell.
    Bob richtete sich auf. Seine ersten Gehversuche nach der Bewusstlosigkeit waren torkelnd, und er musste die Zähne zusammenbeißen, da es in seinem Kopf wieder anfing zu stechen.
    Aber er ging weiter. Die Sorge und die Angst um Marion trieben ihn voran. »Marion!«, brüllte er.
    Keine Antwort.
    Wieder rief er den Namen des Mädchens, während die heiße Angst bereits sein Herz umklammerte.
    Sein Rufen war vergebens.
    Bob McClure blieb stehen und horchte.
    Jetzt, wo es ruhig war, hörte er das Brechen von Ästen. Dan Dryer musste wie ein Wilder mit seinem Opfer durch den Wald stürmen. Denn das er Marion in seinen Klauen hatte, daran gab es für Bob

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