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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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durfte.
    In der Ferne sah ich die erleuchteten Blocks der Wohngebäude.
    Ich pirschte mich eilig und vorsichtig darauf zu. Nach ein paar Minuten war von meinem Verfolger überhaupt nachts mehr zu hören.
    Da wagte ich es. Ich stand auf und spurtete los.
    ‘ich weiß nicht, ob Sie schon einmal in Ihrem Leben so richtig um Tod und Leben gerannt sind. Ich tat es in dieser Nacht. Ich lief um das Leben von Phil und dem Kollegen vom Armeegeheimdienst.
    Nach einigen Minuten schon stach es mir in den Lungen wie von glühenden Nadeln. Mein Atem ging keuchend und kurz.
    Und dauernd flog ich in einen dieser verdammten Krater. Dann schoß ich wieder hoch, machte drei Sprünge und flog in den nächsten.
    Ich riß mir Gesicht und Hände blutig an Dornen und allen möglichen anderen Dingen. Ich dachte mehr als einmal, ich würde überhaupt nicht mehr auf die Beine kommen. Ich hatte manchmal das Gefühl, als hingen Zentnergewichte an meinen Beinen, als wären die Knie aus Gummi, als würde ich keinen einzigen Schritt mehr tun können.
    Und dann hatte ich doch plötzlich ebenen Boden vor mir.
    Ich lief weiter wie ein Rasender.
    Die Lichter kamen näher.
    Da war der Platz mit den Verwaltungsgebäuden.
    Bin Mann trat mir in den Weg. Ich stieß ihn beiseite. Er schrie laut hinter mir her, aber ich hörte es kaum noch.
    Da! die Treppe!
    Ich sprang hinauf.
    Dort fiel Lichtschein zur Tür hinaus.
    Ich riß sie auf und stürmte hinein. Ich kannte ja den Weg.
    Vor der Verbindungstür stand ein Posten. Er wollte mich aufhalten.
    Ich konnte nicht sprechen.
    Ich holte aus und schlug ihn nieder.
    Riß die Tür auf, stürmte ins Zimmer.
    Der Colonel sprang von seinem Schreibtisch auf. Er starrte mich erschrocken an.
    Ich machte den Mund auf, aber kein Wort kam über meine Lippen. Nur trockenes Piepen. Meine Lungen brannten wie die leibhaftige Hölle selber.
    Mir drehte sich alles vor den Augen. Ich fühlte, daß mir der Boden wegsackte. Vor meinen Augen verschwamm plötzlich alles.
    Ich fiel und schlug mit dem Schädel irgendwo hart auf.
    Phil! hämmerte es in mir. PHIL!
    »Mein Gott, Cotton!« sagte der Colonel. »Was ist los!?«
    Ich riß den Schädel hoch. Noch war alles verschwommen.
    »Cotton!!« mahnte die Stimme des Colonels. Er mußte instinktiverfaßt haben, daß irgend etwas nicht stimmte, und daß ich Hilfe brauchte.
    »Ootton! Fünfmal tief atmen, damit Sie sprechen können!« rief er mir ins Ohr.
    Tief atmen! Ich beherrschte ja meine Atmung gar nicht mehr. Er atmete mit mir. Aber trotzdem versuchte ich es. Es mißlang, aber immerhin brachte ich schon ein erstes Krächzen über die Lippen.
    Noch eine kurze Pause, in der sich die Brust stoßweise hob und senkte.
    »Colonel!« brach es dann heiser und knorrig aus mir heraus.
    »Ja, Cotton? Was ist los?«
    »Phil…«
    »Ja?«
    »Und der Geheimdienstbursche…«
    »Was ist mit ihnen, Cotton?«
    »Draußen… im Gelände…«
    »In welchem?«
    »Granatwerfer…«
    Der Colonel war ein Offizier. Das mußte man ihm lassen. Er hatte noch nicht, ganz gehört, welche Gegend ich meinte, da schrie er auch schon, was die Stimme hergab:
    »Wache!!!«
    Im Nu wurde es lebendig im Hause. Ich hörte Füße trappeln und ins Zimmer stürzen. Mühsam richtete ich mich auf.
    »Die Bande hat meinen Freund und den Mann vom Geheimdienst in der Klemme«, konnte ich jetzt mit einigen Pausen erklären. »Es geht um Minuten! Draußen im Bunker im Granatwerfer-Übungsgelände.«
    »Vier Jeeps, vier Raupenfahrzeuge!« kommandierte der Colonel. »Maschinenpistolen und Handgranaten!«
    Jetzt merkte ich den Vorteil einer straffen Disziplin. Es dauerte genau zwei Minuten, bis wir abbrausen konnten. Der Colonel hatte sich mit mir ins erste Raupenfahrzeug gesetzt.
    Wir kamen schneller voran als die Jeeps, weil uns die Löcher der explodierten Granaten nichts ausmachten, denn die Raupenfahrzeuge arbeiteten sich mühelos die steilsten Krater hinab und hinauf.
    Der Colonel hatte vor der Abfahrt einige Anweisungen gegeben.
    Sie wurden genau befolgt. Wir näherten uns von beiden Seiten, wobei denen, die den weitesten Weg hatten, weil sie einen Bogen schlagen mußten, etwas Zeit gelassen wurde, sich heranzuarbeiten.
    Wir stoppten.
    Der Colonel sprang ab. Ich ihm nach. Die übrigen ebenfalls.
    »Folgen!« befahl der Colonel.
    Wir stürmten los.
    Da erhob sich der Bunker vor uns aus der Dunkelheit.
    »Nicht schießen!« rief der Colonel voraus. »Hier spricht der Colonel! Ihr seid umzingelt!«
    Man hörte ein

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