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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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gab der Corporal zu.
    »Aber irgendwann wird man es können!«
    »Das glaubst du!«
    »Allerdings.«
    Der Sergeant ließ über einige Vorschläge, wie man sich des Corporals zu entledigen gedachte, abstimmen. Die Mehrheit entschied sich für eine Prozedur, die ich nicht wiedergeben möchte.
    »Bis wir unsere anderen Dinge besprochen haben, bleibt er hier«, sagte der Sergeant. »Dann werde ich bestimmen,. wer die Sache übernimmt.«
    Offenbar war man damit zufrieden.
    Der Sergeant drehte sich zu mir und sagte:
    »Cotton, kommen Sie doch mal her.«
    Ich tat ihm den Gefallen, weil ich ja wußte, daß mich Phil mit schußbereiter Pistole abdeckte.
    »Das ist ein neuer. Da an der Wand steht sein Freund. Ihr habt sie ja gestern abend bei den Palmen gesehen.«
    Zustimmendes Gemurmel.
    »Er hat sich als ein verdammt harter Bursche gezeigt«, fuhr der Sergeant fort. »Das wissen einige von euch. Sein Freund ist auch nicht schlechter.«
    Einige nickten. Es waren Leute, die mit unseren Fäusten sehr genaue Bekanntschaft gemacht hatten.
    »Deshalb meinte ich, daß wir ihnen von Anfang an zehn Dollar zahlen sollten«, fuhr der Sergeant fort.
    »Wenn sie härtere Arbeit leisten, meinetwegen«, knurrte einer.
    »Aber auch nur dann!« riefen zwei andere.
    Der Sergeant gebot Ruhe.
    »Wir haben ihnen eine Prüfung gestellt«, sagte er.
    »Und?«
    »Man kann‘sagen, sie haben sie sehr intelligent bewältigt.«
    »Wie denn?«
    »Baker wollte nicht mehr zahlen.«
    »Ausgerechnet der Schwächling! Mit dem wären auch andere fertig geworden!«
    »Abwarten! Die beiden haben Baker mit in ihre Bude genommen.«
    »Und?«
    »Er ist bereit zu zahlen.«
    »Klar! Mit dem kleinen Kerl kann jeder fertig werden!«
    »Es kann aber nicht jeder mit einem fertig werden, ohne daß der Betreffende auch nur einen blauen Fleck im Gesicht hat!« rief der Sergeant.
    Hoffentlich verlangt er jetzt nicht von mir, daß ich ihnen irgendwelche haarsträubenden Foltermethoden erzähle, die wir angewandt haben — nach seiner Meinung, dachte ich.
    Es kam viel schlimmer. Aber erst später. Im Augenblick war es noch ganz harmlos.
    »Wie hat er denn das gemacht?« rief einer.
    »Erzähl es ihnen selber, Cotton!«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Da ist nichts zu erzählen. So etwas kann man eben, oder man kann es nicht. Wer keine Phantasie hat, kommt in dem Fach nie auf wirksame Einfälle.«
    Gelächter in der ganzen Meute.
    »Laßt ihnen die zehn Dollars!« riefen ein paar. »Die Spaßvögel haben sie verdient.«
    »Ja, das dachte ich auch«, murmelte der Sergeant.
    Ich wollte schon aufatmen, da kam das dicke Ende.
    »Nur ist da noch eine Kleinigkeit«, sagte der angebliche Boß.
    »Was denn noch?«
    »Na, als sie Baker in seine Bude zurückbrachten, beobachtete Jackson, daß der eine von diesen beiden Burschen heimlich einen Briefumschlag in Bakers Spind schob!«
    Da hatten wir die Bescherung.
    »Was war denn drin?«
    »Das hat sich heute morgen herausgestellt, als Baker den Brief fand und öffnete. Es waren vierzig Dollar drin. Genau die Summe, die wir zur Strafe von Baker in dieser und in der nächsten Woche kassieren wollten.«
    Eine Weile blieb es still. Dann murmelte einer:
    »Was soll denn das heißen?«
    »Das möchte ich auch gern wissen«, meinte der Sergeant.
    Ich dachte fieberhaft nach. Aber mir fiel nichts Besseres ein.
    »Mir tat der Kerl leid«, sagte ich. »Er flennte mir was vor, daß seine Mutter todkrank wäre und er ihr das Geld für die nötigsten Medikamente schicken müßte. Da dachte ich, wir sollten ihn solange in Ruhe lassen, bis seine Mutter wieder auf den Beinen steht. Wir können ihm ja hinterher alles nachträglich abkassieren. So war das.«
    »Und deshalb verschenkt ihr vierzig Dollars?« rief einer ungläubig.
    »Ich habe noch etwas Gespartes«, sagte ich. »Davon habe ich es genommen. Von meinem Taschengeld hätte ich es natürlich nicht gekonnt.«
    »Warum habt ihr denn nichts gesagt, daß euch der Bursche leid getan hat? Ihr hättet es doch sagen können! Das wäre für euch immer noch billiger gewesen als vierzig Dollars aus der eigenen Tasche!«
    »Ich habe nicht daran gedacht.«
    Ich war wirklich nicht sehr einfallsreich an diesem Abend.
    »Uns wäre es aber eingefallen, wenn es um unser Geld gegangen wäre.«
    Davon war ich auch so überzeugt. Aber ich wollte mich nicht länger in die Verteidigung drängen lassen und ging zum Angriff über.
    »Wem es nicht paßt«, knurrte ich böse, »der braucht es nur zu sagen! Ich sollte mit

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