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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen.“
    „Die große Mutter, die Allweise, hat befohlen, daß du so lange bei uns bleiben darfst, wie es dir gefällt.“
    „Ich werde heute noch aufstehen können. So gern ich bleiben möchte, muß ich das Angebot doch ablehnen. Ich erwarte meine Freunde, und die würden mich hier niemals finden können.“
    Der Volater trat näher und nahm auf einem Stuhl Platz.
    „Deine Freunde sehen aus wie du?“ vergewisserte er sich. „Sie sind Wesen wie jene, die unsere Welt beherrschen?“
    „Sie sehen genau so aus“, wich Fellmer einer direkten Antwort aus.
    „Und sie kommen ebenfalls aus der großen Leere?“
    Die “große Leere“ war der Weltraum, das wußte Fellmer. Die Volater betrieben keine Raumfahrt.
    „Ja, sie kommen von dort, wenn sie mir helfen wollen.“ Der Volater nickte langsam. „Dann sind sie es“, sagte er. Fellmer horchte auf. „Wer?“
    „Gestern Nacht näherte sich unserer Welt ein kleines, rundes Schiff aus der großen Leere, aber es wurde angegriffen und stürzte ab. Wir erhielten die Kunde erst vor kurzer Zeit.“
    „Ein rundes Schiff?“
    „Ja, ein flaches, rundes Schiff.“ Fellmer erschrak. Das konnte nur eine Gazelle gewesen sein, ein Schiff des gleichen Typs, wie er eines besaß. Rhodan ...  
    „Was ist mit den Insassen des Schiffes geschehen?“ fragte er.
    „Wir wissen es nicht. Vielleicht sind sie tot.“
    Fellmer kam hoch und schwang die Füße auf den Boden. Als er stand, wäre er fast gestürzt, so wackelig fühlte er sich auf den Beinen. Noch waren die Nachwirkungen des Schocks nicht überwunden. Resigniert ließ er sich wieder auf den Bettrand sinken. Kuri stützte ihn.
    „Ich bin noch zu schwach“, gab er zu. „Aber ich muß wissen, was mit den Leuten geschehen ist, die in dem abgeschossenen Schiff waren.“ Der Volater nickte. „Wir werden es bald wissen. Die Allweise Mutter hat befohlen, daß einige von uns in den großen Wald gehen, um nach Spuren zu suchen. Wenn sie noch leben, werden wir sie finden.“
    Fellmer Lloyd ließ sich zurück ins Bett sinken.
    „Ihr müßt sie finden!“ stöhnte er und schloß die Augen.
    Lautlos entfernte sich der Volater, nur das Mädchen Kuri blieb zurück. Ihr Blick ruhte zärtlich auf dem blassen Gesicht des Terraners.
     
    *
     
    Auf der Erde hatte sich das Leben in millionenfacher Art aus einer einzigen Urzelle entwickelt. Der logische Schluß lag nahe, daß die Parallelentwicklung im Universum nur in der entsprechenden Potenz auszudrücken war.
    Genau das aber hatte sich als Fehlschluß erwiesen.
    Die Terraner fanden zwar auf den Planeten erstaunliche Lebewesen und völlig neue Formen der Entwicklung, aber immer wieder glichen sie sich im Prinzip der Fortpflanzung, der Ernährung und des Sterbens.
    Die Purrer waren keine besondere Ausnahme.
    Sie lebten auf einem warmen Dschungelplaneten fast im Zentrum der Milchstraße, erfreuten sich einer bescheidenen Intelligenz und waren im großen und ganzen als eine glückliche Art zu bezeichnen. Solange wenigstens, bis sie von den wahren Intelligenzen entdeckt wurden. Von da an war es mit ihrem glücklichen Dasein vorbei.
    Besonders die Galaktischen Händler erkannten den Wert der Purrer, großer, kräftiger Katzen, die sehr leicht suggestiv zu beeinflussen waren. Gab man ihnen einen hypnotischen Befehl, so führten sie ihn unter allen Umständen aus und waren nicht von ihrem Ziel abzubringen. Da sie mächtige Zähne und scharfe Krallen besaßen, eigneten sie sich besonders zur Bewachung von Gefangenen und zur Verfolgung Entflohener.
    Fünf dieser Purrer waren eingesetzt worden, um die abgestürzten Raumfahrer, falls sie noch lebten, einzufangen und notfalls zu töten. Lautlos schlichen sie durch den nächtlichen Dschungel von Volat und folgten ihrem untrüglichen Instinkt, der sie von keiner Spur abweichen ließ. Ihre geschmeidigen Körper, bis zu zwei Meter lang, wichen geschickt jedem Hindernis aus. Ihre Raubtieraugen durchdrangen das Dunkel der Nacht. Ursprünglich recht friedliche Wesen, hatte der Hypno-Befehl sie in reißende Bestien verwandelt.
    Gucky fielen die stärker werdenden Gedankenimpulse der unbekannten Verfolger erneut auf, als die Flüchtigen eine Rast einlegten. „Das gefällt mir nicht“, flüsterte er André Noir zu, der sich neben ihn gesetzt hatte. „Irgend etwas in den Gedanken jener, die hinter uns her sind, ist mir unheimlich. Mein Inneres sträubt sich gegen eine Begegnung mit den Verfolgern - aber richtige Angst

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