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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flüchtlingen empor, die in greifbarer Nähe auf dem untersten Ast hockten und anscheinend voller Todesfurcht zu ihnen herabschauten.
    Aber hypnotisierte Purrer kannten kein Mitgefühl.
    Genau in der richtigen Sekunde errichtete Gucky seinen telekinetischen Abwehrschirm, gegen den eine Katze mitten im Sprung prallte und mit einem wütenden Fauchen zum Boden zurückfiel. Mitten in der Luft war sie gegen das unsichtbare Hindernis gestoßen.
    Ehe die Katze zum zweiten Sprung ansetzen konnte, geschah etwas Merkwürdiges, für das es im ersten Moment keine Erklärung gab.
    Drinnen im Wald ertönte ein gedämpftes “Blobb“, und die sprungbereite Katze zuckte zusammen, um dann langsam umzusinken. Sie zuckte noch einige Male mit ihren vier Beinen, ehe sie bewegungslos liegen blieb.
    Sie war offensichtlich tot. Rhodan vergaß die beiden restlichen Katzen und versuchte, das Dickicht in östlicher Richtung mit den Augen zu durchdringen. Seine Ohren vernahmen keinen Laut, aber er konnte sich denken, was da kam. Volater!
    Die vorletzte Katze eilte mit mächtigen Sätzen auf das nahe Gebüsch zu, fiel aber mit einem schrillen Fauchen dem unsichtbaren Schützen zum Opfer. Auch sie war sofort tot. Die letzte wandte sich entsetzt zur Flucht.
    Rhodan vergaß die Volater und rief Gucky zu: „Nicht entkommen lassen, aber auch nicht töten! Wir müssen herausfinden, wer ihre Auftraggeber sind! Kannst du sie festhalten? Ich kümmere mich inzwischen um unsere unerwarteten Bundesgenossen.“
    „Mache ich - so schwer es mir auch fällt“, zirpte Gucky und sah hinter der Katze her, die mit Riesensätzen auf die Lichtung hinauseilte. „Ich werde sie schon einsperren.“
    Rhodan und Noir kletterten den Baum hinab und hoben die Hände in Richtung des dichteren Waldes. Sie wußten, daß ihre Helfer sie sahen und die Geste nicht mißverstehen konnten.
    Vor ihnen raschelte es, und dann traten drei Volater ins Freie. In ihren Händen hielten sie Blasrohre, die aber nicht auf Rhodan und Noir gerichtet waren.
    „Wir sind Freunde“, sagten sie in ihrer, unhörbaren Sprache, die sich klar und deutlich in den Gehirnen der Männer formte. Wort für Wort. „Die Allweise Mutter schickt euch ihre Grüße.“
    Rhodan verzichtete auf eine Entgegnung und nickte Noir zu. Es war die Aufgabe des Hypnos, den Volatern die Antwort zu suggerieren.
    „Wir danken euch“, sagte Noir. „Die Katzen haben uns arg bedrängt.“
    „Man nennt sie Purrer“, gab der vorderste der Volater Auskunft. „Sie dienen den Herren unserer Welt und haben schon viele von uns zerrissen. Es sind Bestien.“
    „Auch die letzte wird ihre Strafe erreichen, aber wir benötigen noch einige Informationen, darum töten wir sie nicht. Kennt ihr einen Mann, der unser Freund ist? Er muß auf dieser Welt weilen und nennt sich Fellmer Lloyd!“
    Das war eine sehr direkte Frage, aber Noir hatte nicht die Absicht, noch mehr Zeit zu vertrödeln. Die Antwort war genau so direkt. „Er ist bei uns und erwartet euch“
    Rhodan atmete auf. Er trat vor und streckte den drei merkwürdigen Wesen die Hand entgegen. Sie wurde genommen, und damit war die Freundschaft zwischen den ungleichen Intelligenzen endgültig besiegelt.
    Inzwischen war auch Gucky vom Baum gesprungen und watschelte mit gravitätischen Schritten in die Grassteppe hinaus, auf der der letzte Purrer reglos verharrend seinem Schicksal entgegensah. Guckys telekinetische Kraftströme hielten ihn fest. In den grünen Augen schillerte es boshaft, aber tief in ihnen zuckte die Furcht vor dem übermächtigen Gegner, den man so unterschätzt hatte.
    Gucky hingegen hatte seine Angst schon überwunden. Es bereitete ihm Genugtuung, vor den gefangenen Todfeind hinzutreten und sich an seinem Anblick zu weiden. Er, eine große Maus, hatte die Raubkatze in seiner Gewalt. Es war zu schade, daß seine Artgenossen auf dem Planeten Tramp ihn jetzt nicht sehen konnten, obwohl sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal wußten, was überhaupt eine Katze war.
    Rhodan, Noir und die drei Volater kamen herbei. Letztere hielten ihre Blasrohre schußbereit, aber Noir beruhigte sie. Das Raubtier sei jetzt völlig harmlos und könne keinen Schaden mehr anrichten. Scheu und voller Bewunderung wurde daraufhin der Mausbiber angestaunt, was diesem offensichtlich guttat.
    „Noir“, sagte Rhodan, “versuchen Sie etwas aus dem Purrer herauszubekommen. Auftraggeber, Herkunft und alles, was uns interessieren könnte. Wahrscheinlich müssen Sie zuvor den

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