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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist es auch nicht, was ich fühle. Das ist mir noch nie passiert.“
    Rhodan hatte aufmerksam zugehört. Er schüttelte den Kopf.
    „Du hast noch nie in deinem Leben Angst gehabt, Gucky“, sagte er nachdenklich. Er stieß Noir an. „Was empfinden Sie eigentlich? Haben Sie auch Angst?“
    „Nein, eher eine - nun, Scheu ist vielleicht der richtige Ausdruck. Die Verfolger sind mir unheimlich. Sie denken so intensiv daran, uns zu erwischen, als lebten sie nur für diese Aufgabe. Ihre Gehirne arbeiten nur für diesen Zweck, und alles andere scheint ausgeschaltet worden zu sein.“
    Gucky bewegte sich unruhig und stand wieder auf.
    „Machen wir, daß wir weiterkommen. Ich möchte nicht ..“  
    Rhodan blieb sitzen. „Was möchtest du nicht?“ erkundigte er sich freundlich, aber in seiner Stimme war ein leichter Vorwurf. „Gucky, ich kenne dich ja nicht mehr wieder.“
    Der Mausbiber sah hinauf in die dunklen Baumwipfel.
    „Dort oben wären wir sicher. Ich kann uns alle hinaufbringen. Das Laufen durch den Wald ist ohnehin sinnlos.“
    „Vielleicht hast du recht“, gab Rhodan zu. „Aber du weißt, daß ich vorerst auf deine übernatürlichen Fähigkeiten verzichten möchte, um keinen Verdacht zu erregen. Sie müssen uns für normale Menschen halten, nicht für Zauberer. Später ...“  
    Er schwieg. Ganz nahe war ein kaum hörbares Rascheln im Wald.
    Gucky stellte sich mit dem Rücken an einen Baum. Seine Nackenhaare sträubten sich. Seine Konzentration verriet, daß er jeden Augenblick bereit war sich in Sicherheit zu teleportieren. Noir neben ihm lauschte angestrengt in die Nacht hinaus. Rhodan blieb ruhig.
    „Sie sind schon sehr nahe. Vielleicht sollten wir weitergehen, denn ich möchte ihnen nicht in der Finsternis begegnen. Bei Tag sieht alles ganz anders aus. Wenn wir es so einrichten, daß sie uns erst gegen Morgengrauen einholen, werden wir leichter mit ihnen fertig.“
    „Ganz richtig!“ stimmte Gucky schnell zu und setzte sich sofort in Marsch. Noir folgte vorsichtig. Rhodan bildete die Nachhut und folgte den Freunden, ständig nach hinten sichernd. Die Geräusche waren inzwischen verstummt. Es war ganz offensichtlich, daß die Verfolger wer immer sie auch waren - nicht über telepathische oder sonstige parapsychische Eigenschaften verfügten.
    Die restlichen Nachtstunden vergingen in fast unerträglicher Spannung. Noch niemals zuvor hatte Rhodan den Mausbiber so erregt und ständig fluchtbereit gesehen. Sein Instinkt mußte ihn tatsächlich vor einer unaussprechlichen Gefahr warnen, von der Noir und Rhodan keine Ahnung hatten und von der sie nicht so viel spürten.
    Im Osten wurde es heller, und dann lösten sich die Schatten der Nacht rasch auf. Schnell wurde es warm.
    Sie überquerten eine weite Lichtung und hielten im Schutz der ersten Bäume an.
    „Wenn wir schon auf die geheimnisvollen Verfolger warten wollen, dann am besten hier“, erklärte Rhodan und sah sich um. „Die Büsche sind dicht genug, um eine ausgezeichnete Deckung zu bieten. Das Gras auf der Lichtung wiederum ist zu niedrig, um auch die Verfolger zu verbergen. Wir müßten sie also vorher zu Gesicht bekommen. Was sagst du, Gucky?“
    Der Mausbiber hockte sich nieder und schnaufte erschöpft.
    „Es ist unverantwortlich von dir, mich so laufen zu lassen, wo ich mit einem einzigen Satz zur anderen Seite des Planeten springen könnte. Meine kurzen Beinchen ...“  
    „Ich weiß“, lächelte Rhodan gütig, “deinen kurzen Beinchen wird einiges zugemutet, aber ich kann es nicht ändern. Nun, wie weit sind sie noch?“
    Sie - das waren die Verfolger. Gucky zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    „Nicht mehr weit. Zum Glück beeilen sie sich nicht besonders. Aber sie verlieren auch die Spur nicht. Müssen eine gute Nase haben“
    Rhodan schien überrascht. „Eine gute Nase? Du meinst, sie verfolgen unsere Spur wie ein Hund?“
    „Ja - oder wie eine Raubkatze.“
    „Ach!“ machte Noir und sah plötzlich sehr nachdenklich auf den kleinen Mausbiber hinab. „Wie eine Katze?“
    Rhodans Lächeln vertiefte sich. „Ich beginne zu ahnen, Gucky, warum du eine so instinktive Angst vor den Verfolgern hast. Vielleicht sind es in der Tat Katzen - und für die hast du ja bekanntlich nicht viel übrig.“
    „Wenigstens nicht für große“, erklärte Gucky. „Katzen haben etwas gegen mich.“ Noir sah hinaus auf die Lichtung. „Sollten sie uns denn tatsächlich Tiere nachgeschickt haben? Warum verfolgen sie uns nicht

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