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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätten stutzig machen können. Noch werden Yatuhin und Tropnow ihren größten Trumpf nicht ausgespielt haben; noch wird niemand wissen, daß die Erde existiert. Wenigstens hoffe ich das.“
    „Und noch weiß niemand, daß Rhodan auf Volat gelandet ist“, murmelte Noir ohne falsches Pathos. Mit einem kurzen Seitenblick auf den Mausbiber fügte er hinzu: „Und natürlich Gucky, der monströse Kämpfer.“
    Rhodan gab keine Antwort. Er sah das Wrack zerglühen und erblickte im rötlichen Widerschein den matt schimmernden Bauch des unbekannten Schiffes. Der Mausbiber sah in die Höhe. „Springer, ich sagte es schon. Sie wurden von einem Unbekannten angeworben und von der Zentrale - wo auch immer sie ist - auf unsere Spur gesetzt. Das Warnsystem muß uns bereits im Weltraum erfaßt haben.“
    „Gut organisiert“, lobte Rhodan. „Glaubst du, daß die beiden Mutanten dahinterstecken?“
    „Wer sonst?“
    Rhodan nickte vor sich hin und sah wieder hinauf in den sternenbedeckten Himmel. Er sah hier ganz anders aus als auf der heimatlichen Erde, die am Rande der Milchstraße stand. Hier, näher am Zentrum, nahm die Zahl der Sterne unfaßbar schnell zu. Ein weißes Band lief quer über das Firmament und ließ die Dunkelwolken so klar hervortreten, daß man sie mit bloßem Auge erkennen konnte.
    Das fremde Schiff war verschwunden, untergetaucht, als sei es nie vorhanden gewesen. Es hatte seine Aufgabe beendet und kehrte zu seinem unbekannten Einsatzhafen zurück. Rhodan nickte grimmig. „Sie werden mir das Boot bezahlen müssen - und derartige Fernaufklärer sind nicht gerade billig.“ Noir erhob sich. „Und was nun? Die Stadt muß noch viele hundert Kilometer von hier entfernt sein. Der Urwald ...“  
    „Wir haben immerhin Gucky“, sagte Rhodan leise und stand ebenfalls auf. Um sie herum waren nichts als die nächtliche Stille und das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. „Gucky kann uns einzeln zur Stadt bringen, falls uns das wichtig erscheint. Aber ich halte es vorerst für falsch, wieder aufzutauchen. Soll man doch glauben, wir wären tot.“
    „Und der Wald? Ich finde ihn nicht gemütlich. Wir wissen nicht, welche Gefahren uns drohen.“
    „Die Unterlagen über Volat besagen, daß es nicht viele gefährliche Raubtiere in den Wäldern gibt. Für uns gibt es nur einen Feind hier: die Organisation der Meuterer. Sie werden uns jagen, wenn sie erfahren, daß wir noch leben.“
    Noir zog die Schultern hoch. „Ich verstehe nicht“, murmelte er, “wie einer von unseren eigenen Leuten den Plan fassen kann, Sie umzubringen. Das geht über meinen Verstand.“
    Gucky zischte wütend, als Rhodan erwiderte: „Neid erzeugt Haß, André Noir. Und Haß wiederum macht Unmögliches möglich. Viele Motive unverständlicher Handlungen entspringen dem Haß, der oft unbegründet, manchmal auch begründet ist. Mein Haß auf Tropnow jedenfalls, lieber Noir, der ist begründet! Ist das, moralisch gesehen, ein Unterschied?“
    Die Antwort blieb aus. Noir stand stumm und steif in der Nacht und sah hinein in die undurchdringliche Finsternis des Urwaldes. Er sah genau nach Westen, dorthin, wo Kuklon etwa liegen mußte. „Was ist?“ fragte Rhodan besorgt. Der Hypno zeigte in das Dunkel. „Ich weiß nicht, wie weit entfernt aber dort sind Lebewesen. Sie denken - aber ich werde aus ihren Gedanken nicht schlau. Es sind mir unverständliche Dinge, über die sie sich unterhalten.“
    „Eingeborene?“
    „Keine Ahnung, aber wahrscheinlich Volater. Was sind das für Wesen, Sir?“
    Rhodan entsann sich seines kurzen Studiums in Terrania. Was sagten die Kataloge der Arkoniden über Volat, den zweiten Planeten der Sonne Heperes?
    „Die Volater stammen von Insekten ab, entwickelten sich jedoch zur humanoiden Form. Sie gehen aufrecht, sind fast zwei Meter groß, dünngliedrig, haben große Köpfe mit hervorstehenden Facettenaugen, darüber Fühler. Sie haben eine braunschwarze, teilweise verhornte Haut. Eine intelligente und harmlose Spezies mit seltsamen Riten. Ihre Regierungsform ist das Matriarchat - wahrscheinlich eine Überlieferung aus ihrer Insektenzeit. Sie unterwerfen sich den Gesetzen der Allweisen Mutter, ihrer unumschränkten Herrscherin. Ihre Sprache ist für menschliche Ohren nicht wahrnehmbar, weil sie im Bereich des Ultraschalls liegt. Telepathen haben keine Schwierigkeiten, sich zu verständigen, wenn sie die Zeichensprache zu Hilfe nehmen. Sie, Noir, werden gut mit ihnen zurechtkommen, denn Sie sind außerdem noch

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