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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Hypno und können suggerieren.“
    „Das sind ja komische Vögel“, murmelte Gucky verblüfft und watschelte in Richtung Westen davon. Seine scharfen Augen hatten einen schmalen Pfad entdeckt. „Bin gespannt, was sie zu mir sagen werden.“
    Rhodan lächelte flüchtig. Darauf war er nämlich auch gespannt.
    „Folgen wir Gucky“, sagte er zu Noir. „Der hat den besten Instinkt für die Pfadfinderei.“
    Noir machte die Nachhut. Er flüsterte: „Auch im Osten sind welche! Hinter uns.“
    „Ich spüre es“, gab Rhodan leise zurück. Sind es Springer oder Arkoniden?“
    „Es sind merkwürdige Impulse, fremdartige Gedanken und - irgendwie einseitig, begrenzt. Nein, das sind keine Humanoiden.“
    „Keine Humanoiden? Vielleicht Volater?“
    Noir schüttelte den Kopf, was Rhodan aber nicht sehen konnte.
    „Auf keinen Fall. Vor uns sind Volater. Sie denken zwar auch unmenschlich, aber keineswegs begrenzt. Nein, die Gedanken hinter uns sind derart, als stammten sie von konditionierten Gehirnen. Verstehen Sie, wie ich das meine?“
    „Ja, ich glaube. Sie wollen damit sagen, daß sie nur an etwas Bestimmtes denken können und sonst an nichts. Habe ich recht?“
    „Genau, Chef. Ihr Gehirn hat nur für ihren Auftrag Platz, sonst für nichts.“
    „Auftrag?“
    „Ja“, sagte Noir gelassen. „Nur für den Auftrag, uns zu fangen.“
     
    *
     
    Das Hochplateau erhob sich über der Ebene des Urwaldes, der sich bis dicht an die Stadtgrenze von Kuklon erstreckte. Keine Straße führte hierher, nur verschwiegene Pfade und geheime Fußwege. Letztere waren unter gewissen Umständen von Fahrzeugen zu benutzen, aber wenn es mehr als zwei Tage geregnet hatte, blieben auch die breitesten Raupenketten im Schlamm stecken.
    Es gab keinen Arkoniden oder Springer, der die Lage des Plateaus gekannt hätte. Hier residierte die geheimnisvolle Herrscherin der Volater, die Königin und Göttin zugleich war und damit auch das Objekt seltsamer unbegreiflicher Riten.
    Unter den schützenden Baumwipfeln verborgen standen die Behausungen der Eingeborenen - bienenkorbartige Gebilde aus den verschiedensten Materialien. Einmal war es Holz, dann wieder eine Art Bast; aber auch harter Lehm, mit Stroh vermischt, diente als Bauelement. Die Eingänge ähnelten Einschlupflöchern, wie man sie von den Bienenkörben der Erde her kannte, nur waren sie entsprechend größer.
    Dieses Felsenplateau, verborgen und für den nicht Eingeweihten so gut wie unzugänglich, war die eigentliche “Hauptstadt“ der Welt Volat.
    In einer der primitiv anmutenden Hütten lag Fellmer Lloyd auf einem niedrigen Bett und hielt die Hand des Mädchens Kuri. Sie saß auf dem Bettrand und sah auf ihn hinab. Eigentlich war sie nicht schön zu nennen, denn sie war etwas zu starkknochig gebaut, aber ihre großen, dunklen Augen mit leicht mongolischem Einschlag machten diesen Fehler wieder wett. Ihre Haut war von rötlicher Farbe; ihr Haar erinnerte an Kupfer. Sie war die Tochter eines Galaktischen Händlers.
    Fellmer Lloyd las ihre Empfindungen, und er tat es, als lese er in einem geöffneten Buch. Er war Orter und konnte Gehirnwellenmuster aufnehmen und analysieren. Als Telepath war er außerdem in der Lage, die Gefühlsregungen anderer Wesen klar zu erkennen. Und Kuri, das wußte er, hatte einiges für ihn übrig.
    „Wir sind in Sicherheit, Fellmer“, sagte Kuri und gab ihrer Stimme einen festen Klang. „Hier wird uns niemand finden.“
    Er nickte. Sein breiter, muskulöser Körper wirkte unter der leichten Bastdecke hilflos.
    „Das ist gut so. Wenn ich nur wüßte, ob mein Freund Markus unseren Hilferuf auffing und weitergab.“
    „Du mußt erst ganz gesund werden“, mahnte sie. Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht krank, Kleines. Der Strahl einer Schockwaffe traf mich, das ist alles. Noch ein oder zwei Tage, dann bin ich wieder auf den Beinen. Wir müssen etwas unternehmen.“
    Sie sah auf. Am Eingang der Hütte war eine Bewegung. Dann trat jemand ein.
    Es war ein Volater. Kuri lächelte dem merkwürdigen Wesen freundlich zu, denn sie wußte, daß von ihnen niemals etwas Böses kommen konnte. Die Fühler über den starren Augen bewegten sich, aber sie konnte nichts hören. Ihr Blick ging fragend zu Fellmer, der plötzlich aufhorchte und sich dann aufrichtete.
    „Die Feinde haben die Spur verloren und sind in die Stadt zurückgekehrt“, sagte der Volater. Nur Fellmer konnte seine Stimme hören und auch verstehen. Er lächelte schwach.
    „Danke, mein Freund.

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