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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begreifen.
    Die beiden Personen waren vor seinen Augen aus dem Nichts entstanden, sie mußten also vorher unsichtbar gewesen sein. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Lobthai machte den Fehler, überhaupt nicht nach einer anderen Erklärung zu suchen, aber das paßte zu seinem Charakter. Das Naheliegende schien ihm das Wahrscheinliche zu sein.
    Mit einem Ruck zog er seinen eigenen Strahler und richtete ihn auf den Rücken des Mannes, den er für den gefährlicheren Teil hielt. „Halt! Nicht von der Stelle rühren!“ Der Fremde schien zusammenzuzucken, drehte sich aber dann langsam und vorsichtig um. Die Hände hingen lose herab und blieben dem Griff des Strahlers betont fern. Das Tier drehte sich ebenfalls um und betrachtete ihn - wie es schien - sehr erstaunt und vorwurfsvoll, was Lobthai nicht ganz verstand.
    „Wer sind Sie, und wie kommen Sie hierher?“
    Fellmer Lloyd las die Gedanken und Empfindungen Lobthais und erkannte die Gefahr, die von diesem Mann ausging. Es wäre völlig sinnlos, jetzt wieder zu verschwinden, das mit Guckys Hilfe nicht schwer gewesen wäre. Man hatte also den Diskus gefunden und ließ ihn bewachen. Sehr klug, aber leider jetzt nutzlos.
    „Nehmen Sie das Ding weg!“ sagte Lloyd und nickte in Richtung von Lobthais Waffe. „Damit bringen Sie mich auch nicht zum Sprechen.“
    „Können Sie sich unsichtbar machen?“ ignorierte der Luraner die Aufforderung. In seiner Stimme vermischten sich Neugierde und Begehrlichkeit. Den Rest verrieten seine Gedanken. Lloyd gedachte die Stimmung seines Gegners auszunutzen.
    „Es ist nicht sehr schwer, wenn man die Voraussetzungen kennt. Wie Sie wissen, haben sich schon die alten Arkoniden damit befaßt und entsprechende Geräte konstruiert, die allerdings nicht jedem zugänglich sind.“
    „Sie haben einen solchen Apparat?“
    Lobthai schien seine ursprünglichen Pflichten vergessen zu haben und sich nur für die Unsichtbarkeit zu interessieren. Es störte ihn sogar offensichtlich, daß drüben am Wald einer der Posten aufmerksam geworden war und sich anschickte, in ihre Richtung zu patrouillieren.
    „Wir haben ihn in der Tasche“, piepste Gucky. „Willst du ihn sehen?“
    Natürlich gab es viele Arten von intelligenten Lebewesen in der Galaxis, aber Lobthai schrak doch zusammen, als das Pelztier ihn im reinsten Arkonidisch ansprach. Das hatte er nicht erwartet.
    „Hä ...?“ machte er verblüfft und starrte den Mausbiber an.
    Gucky amüsierte sich köstlich, ließ aber den herankommenden Wächter nicht aus den Augen.
    „Wenn du willst, mache ich dich auch unsichtbar“, fuhr er fort. „Aber du mußt deine Leute fortschicken. Die geht das nichts an.“
    Lobthai war nicht gerade dumm, aber eine Blüte der Intelligenz konnte er doch nicht genannt werden. Mit keinem Gedanken vermutete er, daß die geheimnisvollen Fremden des bewachten Raumfahrzeuges wegen gekommen waren. Das hätten sie dann anders angefangen, wenn sie sich schon unsichtbar machen konnten.
    „He, Khortü! Gehe mit den anderen zu den Vorposten und sorgt dafür, daß niemand durchbricht. Nehmt den Koch mit.“
    „Aber ...“  
    „Hast du nicht gehört? Beeile dich, sonst mache ich dir Beine!“
    Lobthai hatte seine Mitarbeiter gut unter Kontrolle. Der etwas verwahrlost aussehende Soldat gehorchte sofort, wenn er auch etwas Unverständliches in seinen Bart brummte, der ihn als Springer kennzeichnete.
    Lloyd sah hinter den Verschwindenden her. Die Gazelle stand unversehrt am Waldrand, genau an derselben Stelle, an der er sie verlassen hatte.
    Lobthai fieberte fast, als er sich an Lloyd wandte.
    „Was ist - zeigt ihr mir nun, wie man sich unsichtbar machen kann? Ich bezahle euch alles für den Apparat, wenn ihr ihn mir verkauft.“
    „Du hast ja keine fünf Kredite in der Tasche“, sagte Gucky trocken.
    „Ich habe Geld - aber nicht hier.“ Er hob den Strahler wieder an. „Außerdem bin ich der Stärkere. Ich könnte euch zwingen.“
    „Laß es lieber nicht auf einen Versuch ankommen“, warnte Gucky. „Übrigens mußt du dein gemeingefährliches Spielzeug auf den Boden legen, wenn du unsichtbar werden willst.“
    „Ich - und meine Waffe aus der Hand geben? Niemals!“
    Gucky zuckte die Achseln und setzte sich in Richtung Gazelle in Marsch.
    „Dann läßt du es eben bleiben.“ Lobthai spürte, daß man ihn nicht ganz für voll nahm. Das erhöhte seine Wut auf dieses Tier, das den größten Teil der Unterhaltung bestritt. Trotzdem ...  
    „Stehenbleiben!

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