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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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High mir gerade mitgeteilt hatte.
    »Blobby Maleson«, wiederholte Phil nachdenklich, »war das nicht der Bursche, von dem nicht mal der Stadtteil bekannt ist, in dem er sich aufhält?«
    »Genau. Aber wir wollen den Chef nicht warten lassen. Komm.«
    Mit dem Fahrstuhl fuhren wir hinauf in das Geschoss, indem sich unser ausgedehntes Archiv befindet. Mr. High stand neben dem Tisch, vor dem Miss Nellen saß und geduldig eine Seite nach der anderen im Verbrecheralbum umblätterte. Wenn sie sämtliche Bände durchblättern sollte, würde sie noch einige Tage zu tun haben.
    »Guten Tag, Miss Nellen!«, sagten wir, als wir eintraten. »Sie haben schon Erfolg gehabt?«
    Sie errötete vor Stolz. Mit spitzem Zeigefinger tippte sie auf ein Foto in einem Band, der aufgeschlagen auf dem Tisch lag.
    »Das ist einer der beiden Männer, die behaupteten, Detectives zu sein!«
    Wir sahen uns das Foto von Maleson an. Er mochte an die fünfunddreißig Jahre alt sein. Quer über die rechte Wange lief eine Narbe. Sie konnte von einem Messerstich, aber auch von einem Streifschuss herrühren.
    »Bei dem Aussehen muss es doch verhältnismäßig leicht sein, ihn zu finden«, sagte Phil. »Wir setzen am besten ein Rundschreiben an sämtliche New Yorker Polizisten auf mit Malesons genauer Beschreibung. Wenn wir auf die Narbe entsprechend hinweisen, kann es nicht lange dauern, bis er irgendwo gesehen wird.«
    »Wenn er sich überhaupt noch in New York aufhält«, sagte der Chef. »Es kann sein, dass er sich erst einmal abgesetzt hat, bis über die Sache Gras gewachsen ist.«
    »Das werden wir ja merken«, warf ich ein. Wenn er innerhalb einer Woche in New York nicht gesehen wird, können wir immer noch einen Steckbrief fürs ganze Bundesgebiet rausgehen lassen.
    »Gut, fangen wir mit dem Rundschreiben an.«
    »Vielleicht könnte es nicht schaden, darin auch die Beschreibung des zweiten Mannes aufzunehmen«, schlug ich vor und wandte mich an Miss Nellen. »Hatte dieser zweite Mann auch ein besonders auffallendes Kennzeichen? Eine Narbe oder so?«
    »Etwas Auffallendes schon, aber es war nichts Konkretes.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, seine ganze Art war auffällig. Nichts Greifbares, nur so die ganze Art, wie er sprach und sich bewegte. Ich weiß nicht, ob Sie verstehen, was ich meine.«
    »Doch, ich glaube, ich verstehe. Wie würden Sie denn seine Art bezeichnen?«
    »Ausgesprochen weibisch!«
    Ich stieß einen kurzen Pfiff aus, zog mir einen Stuhl heran und schloss die Augen. Wie hatte der Kerl ausgesehen? Ich rief mir sein Bild in die Erinnerung zurück und sagte dann: »Hören Sie zu, Miss Nellen! Ich werde Ihnen einen Mann beschreiben. Sagen Sie mir, ob der es gewesen ist!«
    Ich beschrieb ihr den Mann, den wir in der Wohnung der Reastray angetrof- fen hatten, so gut es ging. Je mehr ich auf Einzelheiten einging, desto eifriger nickte sie.
    »Das ist er! Ganz bestimmt! Genauso sieht er aus!«
    Ich stand wieder auf.
    »Na, das ist ja großartig! Dann werden wir uns jetzt die Dame Reastray kaufen. Sie muss doch wissen, wen sie allein in ihrer Wohnung hocken lässt. Und von dem Burschen quetschen wir Malesons Adresse schon aus. Das Rundschreiben an die Kollegen von der Stadtpolizei kann erstmal warten, Chef.«
    »Sie wollen jetzt Mrs. Reastray aufsuchen?«, fragte der Chef.
    Ich nickte.
    »Ja. Das scheint mir am sinnvollsten. Wir trafen diesen Mann in ihrer Wohnung. Also muss sie doch wissen, wer er ist.«
    »Das ist anzunehmen. Verständigen Sie mich, bitte, vom Resultat Ihrer Nachforschungen bei Mrs. Reastray, Jerry!«
    »Ja, Chef. Einen Augenblick, Miss Nellen. Ich werde dem Kollegen hier im Archiv klarmachen, um welchen Mann es jetzt noch geht. Vielleicht ist es dann nicht mehr nötig, dass Sie die ganzen Bände durchblättern müssen.«
    Ich wandte mich an Robert Watchmaker, den grauhaarigen Archivleiter, der unauffällig und bescheiden wie immer im Hintergrund gestanden hatte. Watchmaker war sechzig Jahre alt und hatte ein phantastisches Gedächtnis.
    Er winkte ab.
    »Ich hab’s ja mitgehört, Jerry. Wenn Sie sich mal ein paar Sekunden gedulden wollen. Ich habe eine Untergruppe für diese Sorte. Vielleicht befindet er sich in dem Band mit der Überschrift ›Unmännliche Charaktere‹.«
    Wir schmunzelten. Um ein schnelleres Finden gesuchter Leute zu ermöglichen, hatte Watchmaker unser Archiv in wer weiß wie viel Untergruppen aufgeteilt, die nach Körpergrößen, Gewichten, Haarfarben, Narben, Sprachfehlern und tausenderlei

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