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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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»Wir müssen uns teilen. Während wir zu Garrister fahren, könnte die Frau entkommen - und umgekehrt. Einer von uns holt Garrister, der andere die Frau!«
    »Einverstanden. Zahl ist Garrister«, Phil warf die Münze hoch und fing sie.
    »Ich habe die Frau«, sagte er und wandte sich auch schon an den Revierleiter. Mit wenigen Worten hatte er dem Mann klargemacht, dass er einen Wagen für eine Stunde brauche. Und dass es verdammt dringend sei.
    Ich hörte nicht mehr zu. Ich lief hinaus, sprang in den Jaguar und fegte davon. Wir hatten genug Material gegen Garrister, da Gussing bereit war, auszupacken, und wir wussten jetzt, wo er wohnte. Jetzt durfte er uns nicht mehr entkommen!
    ***
    »Guten Tag, Mrs. Reastray«, sagte Phil.
    Die Frau zögerte einen Augenblick, dann gab sie den Weg frei. Phil folgte ihr ins Wohnzimmer.
    Zwei Koffer standen herum. Ein Wandsafe stand offen.
    »Wollen Sie verreisen?«, fragte Phil.
    Laura Reastray stand an der Bar und kippte einen Drink.
    »Ich weiß noch nicht genau«, sagte sie mit ihrer dunklen Stimme. »Ich kann mir nicht schlüssig werden, ob ich’s tun soll.«
    Phil nickte und sah sich noch ein wenig um.
    Es war gemütlich in dem Zimmer. Trotz der herumstehenden Koffer. Die Klimaanlage schuf die Temperatur, die gerade angenehm ist. Phil spürte, wie die Müdigkeit in ihm hochkroch. Wir waren in den letzten Tagen nur selten und nie lange genug zum Schlafen gekommen.
    »Mögen Sie einen Whisky«, fragte die Frau.
    Phil schüttelte ernst den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich möchte keinen Whisky. Diesmal könnten ja vielleicht zwanzig Schlaftabletten drin sein.«
    Die Frau wirbelte herum. Auf einmal hielt sie eine kleine Damenpistole in ihrer Hand.
    »Sie sind also gar nicht so dumm, wie Sie immer tun«, zischte sie.
    Ihre Stimme war nicht mehr wohltönend. Sie klang rau und scharf.
    Phil ging langsam auf sie zu. Sie hob den Lauf.
    »Kommen Sie nur«, sagte die Frau. »Es sind zwei Kugeln in der Waffe. Bevor Sie den letzten Schritt tun können, werden Sie beide Kugeln in Ihrem Herzen haben.«
    Phil sah, dass ihre Hand ganz ruhig war. In ihren dunklen Augen war ein fiebriges Funkeln.
    Ganz langsam verzog sich Phils Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    »Glauben Sie wirklich, dass zwei G-men in Ihrer Wohnung eine geladene Waffe zurücklassen?«, fragte er.
    Sie runzelte die Stirn. Dann senkte sie den Kopf und blickte auf die Pistole.
    Phil sprang vor. Mit einem Griff hatte er die kleine und doch so gefährliche Waffe an sich gerissen. Im letzten Augenblick löste sich ein Schuss und fuhr in den dicken Teppich.
    »Oh«, sagte Phil, »da haben wir doch glatt eine Kugel übersehen.«
    Die Frau ging mit den blanken Fingernägeln auf ihn los. Ihr Atem keuchte. Mühsam hielt Phil sie auf Abstand. Als sie auch noch nach ihm treten wollte, stieß er sie zurück.
    Sie fiel gegen die Wand und blieb mit geschlossenen Augen stehen. Ihre Brust hob und senkte sich mit den wilden Atemzügen.
    »Vorbei«, sagte Phil. »Sie haben ausgespielt!«
    Sie öffnete die Augen wieder. Und auf einmal weiteten sie sich vor Entsetzen.
    »Konntest du dich denn nicht einmal im Leben beeilen?«, sagte Bill M. Garrister in der offen stehenden Tür.
    »Nein«, schrie die Frau und riss erschrocken die Arme hoch.
    Phil warf sich im Hechtsprung hinter die breite Couch. Er hörte die Schüsse so schnell hintereinander fallen, dass es wie bei einem Maschinengewehr klang. Unter der Couch hindurch sah Phil, wie der Körper der Frau von den Einschlägen wie von Peitschenschlägen gegen die Wand geschmettert wurde. Als sie auf den Teppich fiel, geschah es so leise, als sei ein kleiner Vogel dort hingefallen.
    Draußen im Flur hörte Phil die eiligen Schritte Garristers.
    ***
    »Ist Mr. Garrister da?«, fuhr ich den erschrockenen Portier an.
    »Garrister? Bei uns wohnt kein Garrister!«
    Ich drehte mich langsam und enttäuscht um. Auf einmal fiel mir etwas ein. Ich wandte mich wieder dem Portier zu und beschrieb Garrister.
    »Ach so«, sagte er, »Sie meinen Mr. Smith! Der ist vor fünf Minuten abgereist. Er nahm ein Taxi, das ich für ihn gerufen hatte.«
    »Haben Sie verstanden, wo er hinwollte?«
    »Wenn ich mich nicht irre, sagte er dem Fahrer, er möchte in die Fifth Avenue.«
    Er hatte das Wort »Avenue« noch nicht ganz ausgesprochen, da war ich schon wieder in der Drehtür. Ich hastete in den Jaguar und schaltete die Sirene ein.
    Phil allein bei der Frau - und Garrister unterwegs zu ihnen. Mir lief es heiß und kalt den

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