Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
Vom Netzwerk:
sodass er sich den Kopf am Verdeck stieß. Ich beruhigte ihn, indem ich ihm den Inhalt des Telefongesprächs wiedergab. Er rieb sich die Hände.
    »Immerhin«, sagte er. »Das sieht ja so aus, als ob wir heute noch Garristers Mannschaft komplett zusammenkriegen sollen.«
    Es sah nicht nur so aus, es war so. Wir brauchten eine halbe Stunde im Tallahassee Inn , bis wir mit Trinkgeldern und ein paar Fragen herausgefunden hatten, um welche Kellnerin es sich handelte, wo ihr Zimmer lag und dass ein früherer Freund vor einigen Tagen wieder bei ihr aufgekreuzt wäre.
    Wir taten, als wollten wir die Toiletten auf suchen, setzten uns aber in Wirklichkeit in die Richtung in Marsch, in der das fragliche Zimmer liegen sollte. Da hinter der Tür kein Licht brannte und ich nach kurzem Lauschen die Atemzüge eines leise Schnarchenden hörte, öffneten wir die Tür ganz leise.
    Im Dunkeln tappten wir den Schnarchtönen nach. Als wir das Bett erreicht hatten, hörte ich das leise Klirren der Handschellen, die Phil bereithielt. Ich zog meine Taschenlampe und knipste sie an.
    Im selben Augenblick warf sich Phil auf den schlafenden Gussing und hakte ihm die Handschellen um. Gussing keuchte und fuhr auf.
    Plötzlich war Licht im Zimmer. Wir warfen uns herum.
    Die Kellnerin stand in der Tür, überflog mit einem Blick die Situation und lief davon. Ich zuckte die Achseln. Was lag uns an der Freundin des Gangsters?
    Gussing hatte angezogen auf dem Bett gelegen. Ich hielt ihm meine FBI-Marke unter die Nase.
    »Pech gehabt Gussing!«, sagte ich.
    Er stutzte. Mir fiel ein, dass ich ja fast dasselbe am Telefon gesagt hatte, als Gussing Quew anrief, weil er annahm, Quew würde in die Luft fliegen, sobald er den Telefonhörer in die Hand nähme.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte Gussing.
    Wir nahmen ihn in die Mitte und marschierten ab. Als wir um die Ecke im Flur bogen, sah ich von hinten, dass die Kellnerin telefonierte. Ich trat an sie heran und riss ihr den Hörer mit einem harten Griff aus der Hand.
    »Was ist denn?«, fragte eine männliche Stimme. »Warum sprechen Sie nicht weiter, Mable?«
    »Weil’s nicht mehr geht, Garrister«, sagte ich. »Wir haben gerade Ihren dritten Mann abgeholt. Maleson und Ohio sitzen, und Gussing wird gerade dahin gebracht, wo auch er sitzen kann.«
    Ich legte den Hörer auf. Gussing starrte mich an.
    »Hören Sie mal«, brummte er, »ist das wahr? Haben Sie Maleson und Ohio auch schon?«
    »Maleson wurde von der Sekretärin des Mannes wiedererkannt, den er mit der vergifteten Milch umlegte. Ohio wurde von Lucci verpfiffen«, erklärte ich ihm. »Und der alte Quew erkannte Ihren Daumenabdruck auf seiner Telefonklingel an der gezackten Narbe. Da haben Sie die ganze Mannschaft, Gussing. Und Beweismaterial, das ausreicht, um jeden Einzelnen von euch entweder auf den Stuhl oder wenigstens lebenslänglich hinter Gitter zu bringen.«
    Er holte tief Luft. Plötzlich brach es aus ihm heraus.
    »Dieser Idiot! Ich hab’s ihm hundertmal gesagt, dass die Zeiten vorbei sind, wo man eine Mord-GmbH in New York auf ziehen kann! Aber das Rindvieh wusste ja alles besser!«
    »Wer?«, fragte ich gespannt.
    »Garrister! Und seine Frau!«
    »Seine Frau?«
    »Ja! Die den Millionär Reastray geheiratet hat, damit sie an sein Vermögen kommt. Garrister hat den Idioten doch umgelegt vor einem Jahr.«
    »Den alten Reastray? Das war Garrister?«
    »Klar. Ohio und ich schleppten den stinkbesoffenen Kerl ins Schlafzimmer. Dort wartete Garrister schon mit dem Whisky auf ihn, in dem die Ladung Schlaftabletten war. Er redete Reastray solange zu, bis der Kerl kapierte, dass er noch einen Whisky trinken sollte. Besoffen wie er war, tat er’s natürlich prompt.«
    »Und ihr beide bekamt jeder fünfzig Mille dafür. Stimmt das?«
    »Das stimmt. Aber Garrister kassierte mit seiner Frau den Löwenanteil. Die beiden sind seit sechs oder sieben Jahren verheiratet. Die Ehe mit Reastray war doch eigentlich gar nicht gültig. Diesem Hund werde ich’s eintränken. Er denkt vielleicht, wir gehen für ihn auf den Stuhl. Er hat doch alles ausgeheckt. Er und dieses verdammte Weibsstück. Los, ihr Idioten. Was steht ihr denn hier herum? Kauft euch Garrister. Jetzt ist er gewarnt. Wenn ihr euch nicht beeilt, geht er euch noch durch die Lappen.«
    »Wo finden wir ihn denn?«, rief ich.
    »Im Eagle Hotel. Aber beeilt euch!«
    Wir beeilten uns, so gut es ging. Gussing wurde erst einmal auf dem nächsten Revier abgeliefert.
    Danach sagte ich schnell zu Phil:

Weitere Kostenlose Bücher