Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
Vom Netzwerk:
ja schön angeführt!«, sagte er. »Lucci ist nicht gekommen, dafür erschien ein Abschleppdienst und holte seinen Wagen. Was ist denn hier eigentlich los? Der Wagen hatte ja Schrammen, als ob jemand darauf geschossen hätte!«
    »Das ist wohl möglich«, murmelte ich und schob ihm einen Fünfer in die Hand. »Wir suchen Maleson. Wo ist er?«
    »Sie suchen…? Ach, sind Sie am Ende…?«
    »Kein Wort weiter!«, unterbrach ich ihn schnell. Mit einer knappen Bewegung ließ ich ihn meinen Dienstausweis sehen. Er sah die drei groß gedruckten Buchstaben FBI auf den ersten Blick.
    Während er uns zwei Brandy einschenkte, beugte er sich ein wenig vor.
    »Gehen Sie von draußen in den Hof. Rechts von den Garagentüren führt eine andere Tür ins Haus. Gleich daneben fängt die Treppe an. Im oberen Geschoss finden Sie Maleson. Das Zimmer links von der Treppe. Er ist zu Hause, denn er hat sich vor einer knappen halben Stunde eine Flasche Gin auf sein Zimmer geholt.«
    Er hatte die Wegbeschreibung nur gemurmelt, und bei dem hier herrschenden Lärm mussten wir uns anstrengen, ihn zu verstehen. Ich schob ihm einen weiteren Dollar für die Drinks hin.
    Er kniff ein Auge zu und sagte noch: »Großartig, dass hier mal aufgeräumt wird! Hals- und Beinbruch!«
    »Danke!«, sagte ich.
    Wir kippten den Brandy, da ich sie nun einmal bezahlt hatte, und verließen die Kneipe wieder. An der Hoftür lehnte ein Mädchen, auf das ein Matrose in wüstem Kauderwelsch einredete. Wir schoben uns an ihnen vorbei in den Hof.
    Die Gegend kannten wir nun schon. Ich ließ die Taschenlampe erst aufblitzen, als wir die Garagentüren erreicht hatten. Wir fanden alles so, wie der Barkeeper es uns beschrieben hatte. Auf leisen Sohlen huschten wir die Treppe hinauf. Unter Malesons Zimmertür fiel ein schmaler Lichtsteifen heraus. Ich legte mein Ohr an die Tür und lauschte.
    Ein Radio dudelte »Butterfly«. Jemand pfiff die Melodie des Schlagers mit. Ich tastete nach der Türklinke.
    »Fertig?«, fragte ich leise.
    »Sicher«, erwiderte Phil.
    Ich stieß die Tür auf. Mit zwei, drei weiten Schritten waren wir mitten im Zimmer.
    Es war ziemlich geräumig. Hinten vor dem kleinen Fenster stand ein Bett schräg in den Raum hinein. Maleson hatte darauf gelegen, aber als wir hereinkamen, rollte er sich schnell wie ein Wiesel herunter und ging hinter dem Bett in Deckung.
    Ich sah eine Pistole unter dem Kopfkissen hervorlugen. Blitzschnell war ich da und riss die Waffe heraus. Als ich sie in meine Rocktasche gleiten ließ, erschien Maleson auf einmal auf der anderen Seite des Bettes und schleuderte einen Hocker in die Richtung, wo wahrscheinlich Phil stand.
    Zuerst war ich unwillkürlich einen Schritt zurückgewichen, jetzt aber sprang ich über das Bett hinweg. Maleson empfing mich mit einem Magenhaken, der mich rückwärts über das Bett dahin warf, wo ich hergekommen war. Ein paar Minuten lang sah ich Sterne, hatte Schwierigkeiten mit der Atmung und ein Würgen im Hals, weil sich mein Magen umdrehen wollte.
    Als ich mich wieder auf die Beine rappelte, landete Maleson gerade einen fürchterlichen Haken in Phils Brustgrube. Mein Freund krachte rückwärts gegen die Wand.
    Keuchend drehte sich Maleson um. Er entdeckte mich und kam wutschnau- bend auf mich zu. Er roch nach Gin, und er schien gerade die richtige Menge konsumiert zu haben, um vor nichts mehr zurückzuschrecken.
    Ich sprang auf ihn zu und knallte ihm die gestreckte Handkante auf seinen rechten Unterarm. Er stieß einen heiseren Schrei aus, in dem sich Schmerz und Wut mischten, und trat nach mir. Mit einer schnellen Drehung wich ich seinem Fuß aus und schlug mit der Linken nach.
    Er steckte die Linke voll ein, taumelte ein bisschen, schüttelte den Kopf, aber er blieb auf den Beinen. Ich hämmerte ihm die Fäuste in einer Serie auf die kurzen Rippen. Allein das hätte die Atmung jedes anderen gestoppt. Maleson keuchte nur, doch er bekam Luft.
    Ich langte ihm eine Rechte ans Schlüsselbein, sodass ich glaubte, ich hätte mir die Knöchel gebrochen. Maleson röhrte wie ein gezeichneter Stier. Seine Augen waren blutunterlaufen. Als ich zu unvorsichtig war, weil ich ihn für schwerer angeschlagen hielt, als er war, rammte er mir das Knie in den Magen. Ich konnte gerade noch eine schnelle Wendung zustande bringen, sodass sein Knie erst meinen Hüftknochen streifte, bevor es mit abgedämpfter Kraft in den Magen fuhr.
    Ein gelber Blitz explodierte in mir. Ich taumelte zurück und blinzelte, weil auf einmal

Weitere Kostenlose Bücher