0057 - Der Höllenschlund
Dämon heraufbeschworen!«, antwortete der Professor.
»Was wohl aus Barrow geworden sein mag?«
»Er ist in der Dimension untergetaucht. Ich nehme an, er ist tot. Niemand kann im voraus sagen, ob man in der anderen Dimension leben kann. Wahrscheinlich wirken die Substanzen tödlich auf unseren Organismus!«
Plötzlich fiel Bill etwas ein!
»Ich verstehe nicht, wieso sich kein Dämon blicken ließ, als wir Willy aus dem Loch befreiten!«
»Ich nehme an, dass Kethan mit seinen Geistern nur von Mitternacht bis ein Uhr in unsere Dimensionen übertreten kann. Während der übrigen Zeit bleibt das Zeitloch zwar bestehen, aber die Gespenster sind gebannt!«
»So ein Zeitloch ist verdammt gefährlich!«, stellte Coburn hastig fest. Er griff nach seinem Verband.
»Haben Sie noch große Schmerzen?«, fragte Nicole besorgt.
»Nein, es geht schon besser!«, lächelte der Polizist.
»Ja, wir haben einen Sieg über den Dämon errungen!«, stellte Zamorra fest. »Das heißt aber noch lange nicht, dass das immer so sein wird!«
Sie machten sich daran, die Zimmer nochmals gründlich zu durchsuchen, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Sie wollten einfach nicht untätig herumsitzen.
Nichts ist so schlimm, als zur Untätigkeit verdammt zu sein , dachte Zamorra.
Er begann in parapsychologischen Büchern zu blättern, die ihm größtenteils bekannt waren.
Es ging bereits auf Mittag zu, als sie das Haus wieder sorgfältig abschlossen und Coburn sein Siegel anbrachte.
»Nichts!« Zamorra sprach das aus, woran alle dachten.
»Ich glaube, Professor, die einzige Chance, Kethan und seinen Dä- monen den Zugang zu unserer Welt zu verschließen, ist ihr Amulett. Es ist ein wahres Zauberding!«, schwärmte Coburn.
»Ja, das ist es. Ich weiß gar nicht, wie oft es mir schon das Leben gerettet hat.«
Sie gingen wieder zurück ins Dorf.
Vor der Police-Station wartete eine Überraschung in Gestalt von Sergeant Hercules Furshome auf die vier.
»Na, ist denn das die Möglichkeit!«, rief Coburn erstaunt aus, als er den Hünen erblickte.
Der Sergeant senkte den Kopf und es sah aus, als ob er sich schämen würde.
»Ich habe mich gestern wirklich schlecht benommen. Es war nicht fair von mir, Sie einfach im Stich zu lassen, Captain. Ich möchte mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen!«
Coburn traute seinen Ohren nicht.
Der Geschockte schien wieder vernünftig geworden zu sein.
»Ich nehme die Entschuldigung an. Man kann Ihnen wirklich keinen Vorwurf machen, Furshome. Sie müssen ja schreckliche Dinge in der Höhle erlebt haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihre Nerven mit Ihnen durchgingen.«
»Sie werden keine Meldung über mich machen?«, hoffte der Riese.
»Nein, Furshome, Schwamm drüber!«, stimmte der Captain versöhnlich ein.
»Also das hätte ich mir nicht gedacht, dass der noch einmal zurückkommt!«, flüsterte Bill Zamorra zu.
»Wo ist denn Ihr Wagen, Sergeant?«, erkundigte sich Coburn.
»Der steht einige Meilen weiter, ich hatte vergessen nachzutanken!«, sagte der Polizist kleinlaut.
»Aha, daher weht also der Wind!«, rief der Captain aus. »Jetzt weiß ich, warum Sie zurückgekommen sind!«
»Ich hätte Sie auch so nicht im Stich gelassen, Captain!«, beeilte sich der Sergeant zu sagen.
»Lügen können Sie schlecht«, grinste Zamorra.
»Und jetzt soll ich mit Ihnen zu Ihrem Wagen fahren und Benzin nachfüllen, wie?«, fragte Coburn scharf.
»Ja, das wäre sehr nett von Ihnen, der Wagen steht mitten auf der Straße, die dort gerade so schmal ist, dass…«
»Hat man so etwas schon gesehen?«, entrüstete sich Bill. »Ein Polizist, der sein Auto verkehrswidrig abstellt! Das gibt eine Woche mindestens, nicht, Captain?«
Frank Coburn musste über Bills gekünstelten Ärger lachen.
»Bill, könntest du mir einen Gefallen erweisen?«, wollte der Professor wissen.
»Ja, wenn es möglich ist, gerne!«
»Wenn du nichts Besseres vorhast, könntest du mit Furshome zu seinem Wagen hinausfahren, um ihm Benzin zu geben. Ich wäre gerne mit Coburn noch zu der Ruine dort oben marschiert!«
Zamorra zeigte auf eine verfallene Burg, die hoch über Wilbury thronte. Die Nebelschleier hatten sich etwas gelüftet, so dass man die dunklen Umrisse des dahinterliegenden Schlosses erkennen konnte.
»Okay, das mache ich!«
»Darf ich mitkommen?«, bettelte Nicole.
»Nein, es ist besser, wenn du hier bleibst. Geh auf dein Zimmer im Hotel!«
»Nein, das will ich nicht, bitte lass mich mit Bill fahren,
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