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0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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versuchte inzwischen die neugierigen Hotelgäste zurückzudrängen. Es war besser, wenn sie nichts von dem Dämon mitbekamen. Sie sollten glauben, ein Betrunkener hätte Nicole belästigt.
    Das versuchte ihnen Bill auch immer wieder klarzumachen. Er hatte einige Mühe, die Gaffenden wieder die Treppe hinaufzudrängen.
    »Polizei!«, riefen einige von ihnen, ohne zu ahnen, dass da unten der Police-Captain von Wilbury stand.
    Welch makabrer Scherz!
    Zamorra beugte sich nun zu Coburn nieder.
    Er nahm das Amulett von seinem Hals und drückte dann das Silberstück mit dem Tierkreiszeichen und dem Drudenfuß in der Mitte auf die Stirn des Rasenden, genau auf das rote Feuermal!
    Coburns Körper begann krampfhaft zu zucken, er riss den Mund wie zu einem spitzen Schrei auf.
    Das Amulett musste teuflisch auf dem Mal brennen.
    Das Gute kämpfte gegen das Böse!
    Dort, wo das Mal des Dämons war, begann es zu dampfen und zu rauchen. Der Gestank von verbranntem Fleisch breitete sich aus.
    Plötzlich krachte ein Schuss.
    Bill hatte in die Decke geschossen. Das hatte die ersehnte Wirkung.
    Die Neugierigen verschwanden blitzschnell in ihren Zimmern, schoben die Riegel vor.
    Langsam beruhigte sich der Captain. Der verzerrte Gesichtsausdruck verschwand.
    Vorsichtig nahm Zamorra das Amulett von dessen Stirn. Dort, wo das Feuermal gewesen war, befand sich eine tiefe Fleischwunde.
    »Nicole?«
    »Ja!«
    »Schnell, ruf den Krankenwagen!«
    Jetzt kam auch Bill die Stufen wieder herunter.
    »Ich glaube nicht, dass sich die Gäste noch einmal blicken lassen!«, grinste er und ließ die Hand mit dem Revolver sinken.
    Coburn schlug die Augen auf.
    »Was ist los?«, hauchte er matt.
    »Es ist alles in Ordnung! Sie haben nur schlecht geträumt!«, beruhigte ihn Zamorra.
    Coburn schloss die Augen wieder.
    »Er braucht jetzt sehr viel Ruhe!«, meinte Nicole, nachdem sie telefoniert hatte.
    »Hast du dich bei dem Sturz auch nicht verletzt?«, fragte Zamorra besorgt.
    »Nein, ich bin völlig in Ordnung.«
    Nicole fiel Zamorra um den Hals.
    »Ich bin ja so froh, dass nun alles vorbei ist!«, hauchte sie.
    Das ist es noch lange nicht , dachte Zamorra.
    ***
    »Was gedenkst du zu unternehmen?«, fragte am nächsten Morgen Bill Fleming seinen Freund.
    »Ich weiß es noch nicht. Jetzt heißt es warten, bis der Dämon wieder zuschlägt!«, antwortete Zamorra nachdenklich.
    »Also, ich kann mir gar nicht vorstellen, was eine andere Dimension ist«, stellte Nicole, nachdem sie eine Weile über das Problem nachgedacht hatte, fest.
    »Ja, vorstellen kann man sich das nicht gut, aber ich kann es dir erklären«, sagte Zamorra und fuhr fort: »Stell dir vor, du wärst eine Ameise. Für so ein Insekt gibt es doch nur geradeaus, links, rechts, aber es kann nicht die Höhe wahrnehmen. Es weiß also gar nicht, dass es sie gibt. Genauso können auch wir Menschen nicht alles wahrnehmen. Für uns haben die Dinge dreidimensionale Form. Vielleicht gibt es Lebewesen, für die mehrere Dimensionen existieren, und für die unsere Gesetze keine Gültigkeit haben. Es gibt so viele Dinge, die wir mit unseren Gehirnen nicht begreifen können, weil sie nicht dafür konstruiert worden sind. Manchmal gelingt es der Wissenschaft ein Rätsel zu lösen, aber das ist dann der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Der Versuch, alles zu begreifen ist so sinnlos, als würde man am Strand eine Grube graben und versuchen das Meer hineinzuschöpfen!«
    »Aus welcher Dimension kommen die Dämonen durch das Zeitloch?«, wollte Nicole wissen.
    »Das kann man nicht sagen.«
    »Vielleicht ist es die vierte!«, rätselte Bill herum.
    »Möglich, aber unwahrscheinlich, laut Einstein ist die vierte Dimension die Zeit!«, entgegnete Zamorra.
    »Es scheint ja auch im ›Bermuda-Dreieck‹ zu Zeitüberschneidungen zu kommen. Viele Flugzeuge und Schiffe sind dort während der letzten dreißig Jahre spurlos verschwunden!«, meinte Bill Fleming.
    »Wenn dort wirklich sogenannte Zeitlöcher auftreten, dann bestimmt nicht durch Kethans Eingreifen, sonst hätten wir in dem Gebiet längst von Dämonen gehört!«, sagte Zamorra.
    »Möglich, dass sich solche Ungeheuer dort herumtreiben. Es gibt da viele unbewohnte Inseln«, erwiderte Bill.
    »Aber warum will Kethan unbedingt auf die Erde?«, erkundigte sich Nicole.
    »Weil er es langsam in seiner Dimension langweilig findet. Du hast ja schon von Willy gehört, dass sie nur aus farbigen Gasnebeln und anderen wallenden Gebilden besteht. Da wäre natürlich

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