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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Nein. Sie verwenden richtiggehende Blasrohre mit kleinen, gefiederten Pfeilen.
    Wie die Indianer in Südamerika."
    „Aha!" machte Fraudy. Dann aß sie ihren Teller schweigend leer. Plötzlich eröffnete sie: „Ich habe mich entschlossen, bei Ihnen zu bleiben und mit Ihnen unter die Revolutionäre zu gehen … falls Ihnen das recht ist!"
    Mullon fuhr vor Überraschung in seinem Stuhl hoch. „Sie wollen ... wirklich ...?" Fraudy nickte ernst. „Nur eines muß ich Ihnen dazu sagen, damit Sie sich keine falschen Hoffnungen machen. Ihre Argumente haben mich keineswegs vollständig überzeugt. Ich bin also keine Aufrechte Demokratin oder Naturphilosophin, weil ich an die tieferen Gründe glaube." Mullon war verwirrt. „Ja, warum ...?" stotterte er. Fraudy beugte sich vor und sagte: „Weil ich Sie mag, Sie Dummkopf!"
     
    *
     
    Schließlich entwickelte sich alles sehr schnell. Mullons Plan, Perry Rhodan währen d einer der Diskussionen in der Akademie zu erschießen, war von Holländer gebilligt worden. Die Sache war einfach: Mullon und einer der Naturphilosophen waren die eigentlichen Schützen. Mullons und Hollanders übrige Leute bildeten den Feuerschutz, der die Attentäter vor dem Zorn des Diskussionspublikums bewahren sollte.
    Mullon gab Nachricht nach Tianjin und forderte seine Männer auf, nach Terrania zu kommen.
    Noch am gleichen Tag erfuhr einer der Naturphilosophen, daß die nächste große Diskussion mit dem Thema „Über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der Erde mit den großen Reichen der Galaxis" schon am kommenden Freitag stattfinden werde und Rhodan zugesagt habe, an der Diskussion teilzunehmen.
    Mullons Männer wurden, nachdem sie angekommen waren, hastig in ihre Aufgaben eingeweiht. Mullon spürte, daß sie den Naturphilosophen gegenüber ebensolche Abneigung empfanden wie er selbst.
    Aber im Augenblick war nicht der Zeitpunkt, sich daran zu stören.
     
    *
     
    Durch einen roten Informationsstreifen wurde Rhodan pünktlich über die Ankunft der zwanzig Aufrechten Demokraten in Terrania informiert. Er erfuhr weiterhin die Pläne, die Hollander und Mullon ausgearbeitet hatten, in allen Einzelheiten und traf seine Vorsorge danach.
    Das Gesetz über die Strafrechtsreform war vom Solaren Rat angenommen und an den Obersten Gerichtshof des Imperiums weitergeleitet worden.
    Reginald Bulls Geheimdienst war angewiesen, einsatzbereit zu sein. Das galt für die Geheimdienstleute in Terrania selbst wie für die in aller Welt.
     
    *
     
    Mullon versuchte, das Gefühl zu analysieren, das er empfand, als er unter dem an dieser Stelle gelöschten Energieschirm hindurch den inneren Teil der Stadt betrat, und im Sog eines beträchtlichen Stromes von Menschen auf die flachen, weißen Gebäude der Akademie zuhielt, die nur wenige hundert Meter innerhalb der Energieglocke lagen. Neben ihm marschierte Fraudy, tapfer und mit verbissenem Gesicht. Auf Fraudys linker Seite ging Feable, der Naturphilosoph, der das „Amt" des 2. Attentäters übernommen hatte.
    Die Waffen trugen sie in Schulterhalftern. Es waren Thermopistolen, die Hollander besorgt hatte.
    Die übrigen dreiunddreißig Mann - vierzehn Naturphilosophen und neunzehn Aufrechte Demokraten hatten sich unter die Menge verteilt.
    Der große Diskussionssaal der Akademie bot etwa achthundert Menschen Platz und war bis in die hinterste Reihe besetzt.
    Mullon und Feable hatten Plätze in der vierten Reihe des Saals. Fraudy saß direkt hinter Mullon in der fünften Reihe. Mullon hatte diesen Platz ausgesucht, weil er nicht wollte, daß man im Falle eines Mißlingens Fraudy mit den beiden Attentätern in Verbindung brachte.
    Die Veranstaltung begann um fünfzehn Uhr mit dem Vortrag eines hohen Flottenoffiziers, der die Grundlage der späteren Diskussion lieferte.
    Rhodan war noch nicht anwesend. Ein einziges Mal sah Mullon zu seinem Nebenmann Feable hinüber. Feable schien auf den Blick gewartet zu haben. Er erwiderte ihn grinsend.
    Der Vortrag war um fünfzehn Uhr vierzig beendet. Der Redner wurde mit Applaus bedacht, verneigte sich und nahm danach in der ersten Reihe Platz.
    Mullons Spannung stieg ins Unermeßliche. Jetzt mußte Rhodan erscheinen!
    Um fünfzehn Uhr fünfundvierzig öffnete sich der breite Haupteingang des Saales, und eine Reihe von Männern trat ein. Nicht der größte, aber der eindrucksvollste von ihnen war Rhodan. Hochrufe erhoben sich allenthalben um Mullon herum. Viele Leute waren so beeindruckt, daß sie aufstanden und stehend

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