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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Uniformierte herein. Der Oberstleutnant, der den Vortrag gehalten hatte, ging ihnen entgegen und deutete auf die flüchtende Menschenmenge, die die oberen Ausgänge verstopfte.
    Mullon sah zur Seite. Feable war verschwunden, und von den übrigen dreiunddreißig zeigte sich keine Spur.
    Fraudy zerrte an seinem Arm. Mullon gab willenlos nach. Die Beine bewegten sich mechanisch. Fraudy schien überall Lücken im Gewühl zu finden.
    Mullon sah, wie auch an den oberen Ausgängen Polizisten auftauchten. Er zeigte wortlos hinauf, aber Fraudy schüttelte nur den Kopf.
    Ohne Rücksicht auf die, die im Wege standen, zog sie Mullon in den rechten Seitengang hinauf. Dort, wo der Flur nach links zum Ausgang hin abknickte, gab es eine Tür.
    Fraudy stieß die Tür auf, schob Mullon an sich vorbei und zog die Tür hinter sich wieder ins Schloß. „Los, weiter!" keuchte sie. Der Gang, dessen Ende die Tür darstellte, war hell erleuchtet. Mullon lief, und mit klappernden Schritten kam Fraudy hinter ihm her.
    „Wo kommen wir hier hin?" fragte Mullon.
    „Zu einer Gerätekammer, und von dort aus auf einen Hauptgang!" rief Fraudy.
    Mullon lief weiter. Nach etwa dreißig Metern war der Gang zu Ende. Die Tür, die den Abschluß bildete, ließ sich nicht öffnen.
    Aber Fraudy hatte Schlüssel. Sie zog die Tür auf und ließ Mullon an sich vorbei. Mullon sah in einen nicht allzu großen, mit Geräten vollgestopften Raum.
    Aber die Geräte waren nicht das, was Mullon interessierte. Viel interessanter waren die sechs Männer, die sich in weitem Halbkreis um die Tür herum postiert, hatten.
    Sie hielten Waffen in der Hand, und alles deutete darauf hin, daß sie Mullon erwartet hatten. Mullon aber hatte seinen Thermostrahler längst wieder in das Schulterhalfter geschoben.
    Er hörte Fraudys Atemzüge hinter sich und drehte sich blitzschnell nach ihr um.
    Fraudy hielt den Kopf gesenkt. Mullon hörte eine Stimme wie aus weiter Ferne: „Leider müssen wir Ihnen eine kleine Unannehmlichkeit bereiten, Mr. Mullon. Aber ich befürchtete, Sie würden uns sonst Schwierigkeiten machen - und das wollen wir doch vermeiden, nicht wahr?"
    Mullon sah den Mann an, der gesprochen hatte. Er sah, wie er die eigenartige Waffe mit dem trichterförmigen Lauf hob und anlegte. Er machte keine Bewegung der Abwehr, als der Mann den Finger krümmte.
    Etwas traf ihn wie ein Schlag. Es dröhnte laut, dann hatte er das Bewußtsein verloren.
     
    4.
     
    Das nächste, was Mullon empfand, war die tiefste Art von Enttäuschung, die er je in seinem Leben kennengelernt hatte.
    Er wußte noch nicht, was ihn so sehr enttäuscht hatte, aber er fühlte sich nutzlos, zerschlagen und verlassen.
    Er schlug die Augen auf und fand sich auf einer ziemlich bequemen Liege in einer Art Zelle. Die Wände waren kahl und weiß und fensterlos. Unter der Decke lief eine einzige, nicht verkleidete Leuchtröhre entlang. Es gab nur eine Tür, und die sah so aus, als müsse man ihr mit Haubitzen zu Leibe rücken, wenn man sie aufbekommen wollte. Was war geschehen? Die Männer! Mullon erinnerte sich plötzlich an die sechs uniformierten Männer, die hinter einer Tür auf ihn gewartet hatten und von denen einer aus einer Waffe mit trichterförmigem Lauf auf ihn schoß.
    Die Männer hatten Polizeiuniform getragen. Es waren Rhodans Leute gewesen.
    Rhodan - das Attentat - der explodierende Robot! All das kehrte plötzlich in Mullons Erinnerung zurück.
    Und Fraudy!
    Fraudy hatte ihn verraten. Fraudy hatte ihn in den Gang gelockt, hinter dessen Ausgang die sechs Polizisten warteten. Wirklich? War es so gewesen? Mullon erinnerte sich, daß Fraudy nicht mehr gewagt hatte, ihn anzusehen, als er sich nach ihr umschaute. War das nicht Beweis genug? Fraudy, Rhodans Agentin!
     
    *
     
    Eine Zeit verging - Mullon wußte nicht, ob es Minuten oder Stunden gewesen waren - bis sich die metallene Tür zum erstenmal öffnete und ein Polizist hereinkam. Er nickte Mullon zu und sagte: „Man erwartet Sie. Kommen Sie mit!" Mullon gehorchte. Er stapfte mit gesenktem Kopf durch einen Gang, fühlte sich plötzlich in die Höhe gehoben, als ihn das Antigravfeld eines Lifts erfaßte.
    Der Polizist kam hinter ihm her. Mullon sah die weißen Lichtflecke der Gangmündungen an sich vorbeigleiten. Dann trieb ihn das Feld schließlich aus dem Schacht hinaus und setzte ihn auf festem Boden ab. Der Polizist sagte: „Nach rechts, Mr. Mullon." Mullon ging nach rechts. Er blieb stehen, als sich vor ihm eine Tür öffnete. „Dort

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