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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein!"
    Er ging hinein. Und dann durchzuckte es ihn wie ein elektrischer Schlag. Der Raum hinter der Tür war mittelgroß und besaß nur wenige Möbelstücke. Das wuchtigste von ihnen war ein großer Arbeitstisch mit einer breiten bunten Schaltleiste.
    Hinter dem Tisch saß der Mann, auf den Mullon vor Stunden den Thermostrahler angelegt hatte. Perry Rhodan. Rhodan sah ihm unbewegt entgegen.
    „Setzen Sie sich, Mr. Mullon", sagte er. „Vielen Dank, Wachtmeister!"
    Mullon hörte das Geräusch einer Kehrtwendung. Eine Tür glitt summend ins Schloß.
    „Ihr Anschlag ist mißglückt, Mr. Mullon", stellte Rhodan fest. „Die Verhandlung gegen Sie und Ihre Komplizen vor dem Obersten Solaren Gerichtshof ist auf morgen nachmittag festgesetzt. Es wird eine kurze Verhandlung werden, denn der Sachverhalt ist ebenso klar wie die Geschichte und die Entwicklung der beiden revolutionären Vereinigungen, die an dem Attentat beteiligt waren.
    Was für eine Strafe erwarten Sie?" Mullon hatte vorgehabt zu schweigen. Es gab nichts, was er diesem Menschen hätte sagen mögen.
    Aber etwas zwang ihn zu antworten.
    „Zwangsarbeit", erwiderte er mürrisch und ohne Rhodan anzusehen.
    „Nein", antwortete Rhodan. „Ich glaube nicht, daß es so weit kommen wird."
    Mullon sah überrascht auf, aber Rhodan schien nicht weiter auf das Thema eingehen zu wollen.
    „Ihr Attentat", fuhr er statt dessen fort, „ist uns schon seit dem Stadium der Vorplanung bekannt. Ein Spezialagent sorgte dafür, daß Sie in Terrania so gut wie keinen Schritt mehr unbewacht tun konnten."
    Mullon nickte enttäuscht. „Ja, Fraudy ...", murmelte er niedergeschlagen.
    „Ja, Miss Nicholson", bestätigte Rhodan. „Mir persönlich tut es leid, daß sich da persönliche Sentiments entwickelt haben, die, soweit ich weiß, auch Miss Nicholson nicht unangetastet gelassen haben. Um so höher ist die Leistung zu werten, die sie vollbracht hat."
    Da war es mit Mullons Beherrschung zu Ende. Er sprang auf, trat ein, zwei Schritte auf den Schreibtisch zu und rief wütend: „Um so höher ist die Leistung zu werten? Welche Leistung? Die Leistung, eine Gruppe von Männern, die um das Wohl der Erde und ihrer Menschheit besorgt sind, hinters Licht zu führen und an den Tyrannen zu verraten? Nennen Sie das eine Leistung?"
    Rhodan hörte ruhig zu. Als Mullon eine kleine Pause machte, sagte er: „Von allen Dingen, an die die Aufrechten Demokraten und die Naturphilosophen glauben, ist mir das eine am unverständlichsten: Weshalb sie mich für einen Tyrannen halten." Er sah Mullon aufmerksam an und fuhr fort: „Haben Sie nicht Ihre Volksvertreter selbst gewählt? Werden nicht die Gesetze von einem ordentlich gewählten Gremium gemacht?"
    „Ja!" ereiferte sich Mullon. „Von einem Gremium, das sogar kopfüber ins Wasser springt, wenn Sie es gerne so hätten!"
    Rhodan lächelte und schüttelte dabei den Kopf.
    „Glauben Sie das nicht, Mr. Mullon. Mir scheint, Sie, Ihre Leute und die Naturphilosophen, haben sich zu wenig um die wirklichen Verhältnisse gekümmert. Sie haben sich ein Zerrbild von dem gemacht, was wirklich existiert!"
    Rhodan war ebenfalls aufgestanden und kam hinter dem Tisch hervor.
    „Vom objektiven Standpunkt aus gesehen, Mr. Mullon, sind Ihre und der Naturphilosophen Ideen nichts weiter als Phantastereien. Solche Phantastereien kann sich die Erde in ihrer augenblicklichen Lage aber nicht erlauben. Deswegen muß die Gefahr, die die beiden revolutionären Vereinigungen in sich bergen, ein für allemal beseitigt werden."
    „Das dürfte Ihnen schwerfallen!" platzte Mullon höhnisch heraus. „So, meinen Sie? Sie vergessen, daß das psychologische Verhör an überführten Verbrechern seit Jahrzehnten zu den legalen Mitteln der Polizei gehört. In diesem Augenblick warten rund zwanzigtausend Aufrechte Demokraten und fünftausend Naturphilosophen auf ihre Aburteilung. Was wir von ihnen selbst nicht erfahren konnten, das wußten Ihre Leute, und was die nicht wußten, darüber gaben uns andere Bescheid, die wir nach den ersten Informationen festnahmen. Ich glaube nicht, daß sich im Augenblick noch ein Aufrechter Demokrat oder ein Naturphilosoph in Freiheit befindet."
    Mullon hatte die Augen weit aufgerissen.
    „Sie ... Sie haben mich einer Gehirnwäsche ...?" keuchte er.
    „Ja, wir haben Sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie dürfen gewiß sein, daß diese Behandlung keinerlei seelische oder gesundheitliche Schäden hervorruft. Das nur, damit Sie sehen, daß es mit

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