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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warteten, bis Rhodan, nachdem er freundlich, aber leger gegrüßt hatte, in der ersten Reihe Platz nahm.
    Mullon beobachtete, wie Rhodan dem Oberstleutnant, der den Vortrag gehalten hatte, die Hand reichte.
    Nur einen Augenblick war Mullon über die unglaubliche Sorglosigkeit verblüfft, mit der sich Rhodan bewegte. War das der Tyrann, von dem die Aufrechten Demokraten und die Naturphilosophen sprachen?
    Mullon wischte die nutzlosen Gedanken beiseite, als er sah, daß sich Rhodan erhob und auf das Pult zutrat. Erneuter Beifall stieg auf, Rhodan wischte ihn mit einer freundlichen Handbewegung beiseite.
    „Ich bin froh „, sagte er mit wohltönender, dunkler Stimme, die durch ein unsichtbares Lautsprechersystem bis in den hintersten Winkel des Saales übertragen wurde, „daß so viele gekommen sind, um an der heutigen Diskussion teilzunehmen. Sie alle wissen längst, in welcher Situation sich die Erde und damit das Solare Imperium befindet, und was Ihnen an Einzelheiten der Information noch fehlte, haben Sie im vorangegangenen Vortrag erfahren."
    Mullon sah ein zweites Mal zu Feable hinüber. Feable hatte die rechte Hand hinter dem Aufschlag seines Jacketts versteckt. Er achtete nicht auf Mullon. Mullon hob die Hand und fuhr sich übers Haar. Als wisse er nicht, wo er die Hand unterbringen solle, ließ er sie danach in die Jacke gleiten.
    Da war der Griff der Waffe - kühl trotz des Schweißes, der Mullon an den Armen entlanglief.
    In diesem Augenblick sagte Rhodan: „Unsere Lage ist insofern einfach, als die Völker, mit denen wir es unter Umständen zu tun haben können, ohne Ausnahme humanoid sind. Die nichthumanoiden Arten sind, obwohl in der Überzahl, als potentielle Gegner wie als Verbündete harm- und nutzlos.
    Diese Behauptung umfaßt den Bereich der Galaxis, der uns bisher bekannt ist. Über das, was jenseits dieser Grenzen liegt, können wir verständlicherweise keine Aussagen machen."
    Mullon sah, wie Feable den Oberkörper langsam über den Tisch nach vorn schob, als wolle er seinem Vordermann etwas ins Ohr sagen. Mullon tat es ebenso, und im selben Augenblick, in dem Feable nach oben federte, kam auch er in die Höhe.
    Es schien, als bemerke Rhodan nichts davon.
    Mit unglaublicher Gewandtheit brachte Feable den Thermostrahler zum Vorschein. Mullon war aus Mangel an Übung um Sekundenbruchteile langsamer. Er hatte seine Waffe erst angeschlagen, als aus Feables Strahler die erste Energiesalve singend zu dem Mann auf dem Pult hinüberpfiff.
    Aber Mullons Schuß kam dicht hinterher, und er traf ebenso gut wie Feables Salve.
    Die beiden Treffer rissen Rhodan das Wort vom Mund. Mullon sah, wie hinter dem Pult etwas in blendender Explosion auseinanderflog. Glühende Stücke schossen nach allen Seiten, fielen in die Menge der Zuhörer und brachten die vor Schreck erstarrte Masse in Bewegung. Schreie gellten auf, Trampeln dröhnte durch den Saal, und die Ordnung löste sich in Chaos auf.
    Niemand dachte daran, die Attentäter zu behelligen. Niemand außer Mullon sah, was hinter dem Pult geschah. Von Rhodan war nur noch eine qualmende Masse übrig.
    Eins der glühenden Teile, die die Explosion von sich geschleudert hatte, war nur zwei Meter von Mullon entfernt in die Reihe vor ihm gefallen und hatte dort einen Mann verletzt, der sich jetzt schreiend am Boden wälzte.
    Mit einem Satz war Mullon über die Tischreihe hinweg, stieß die von der Panik Gehetzten beiseite und drang schließlich bis zu dem Mann vor, der sich auf dem Boden wälzte.
    Der Mann interessierte ihn nicht. Es war das glühende Stück, von dem er wissen wollte, woraus es bestand.
    Es hatte ein schwarzes Loch in den mit Plastikfliesen belegten Boden gebrannt und sich dabei abgekühlt. Dort lag es nun - ein häßliches, schwarzes Stück Metallblech.
    Mullon richtete sich auf und starrte nach vorne. Hinter dem Pult bot sich das gleiche Bild: Schwarze Löcher im Boden und heiße, zerfranste Metallteile. Rhodan?
    Das war nicht Rhodan gewesen! Es war ein Robot!
    Eine Sekunde lang setzte Mullon der klare Verstand aus. Er stand da, den Strahler noch in der Hand, und wurde gestoßen von den Leuten, die an ihm vorbeiwollten.
    Jemand schien von oben herunter auf ihn zu fallen.
    „Schnell weg!" zischte eine bekannte Stimme. „Polizei!"
    Mullon sah nach oben. Fraudy war über die Tischreihen gestiegen und hing ihm, da sich der Boden des Saales zum Pult hin ziemlich steil senkte, halb auf der Schulter.
    Mullon sah sich um. Zum Haupteingang drangen

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