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0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren

Titel: 0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spuren."
    Niedrige Häuser duckten sich um einen Berg, auf dem eine Art Burg stand. Primitive Fahrstraßen wanden sich durch bebaute Felder und verrieten beschränkte Transportmöglichkeiten. Auf dem Marktplatz standen noch die Karren mit den Erzeugnissen der Bauern, aber es war kein Mensch oder sonstiges Lebewesen zu erblicken.
    Rhodan hatte eng zusammengekniffene Augen, als er befahl: „Potkin, fliegen Sie stur westlich und verlangsamen Sie die Geschwindigkeit, wenn wir uns einer größeren Stadt nähern. Ich möchte sie mir ansehen."
    Sie brauchten nicht lange zu warten.
    Die Stadt tauchte bald schräg vor ihnen im Schein der Nachmittagssonne auf. Die sauberen Dächer blitzten und funkelten, als habe man sie mit Gold und Silber belegt, aber es waren nur die dünnen Metallziegel, wie sie hier allgemein benutzt wurden. Die Straßen waren breiter als auf den Dörfern, zeigten jedoch nicht die geringste Spur von Leben.
    Selbst aus dieser Höhe wirkte die Stadt wie ausgestorben.
    „Landen Sie dort unten auf dem freien Platz", ordnete Rhodan an.
    Er wußte nicht warum, aber ein unheimliches Gefühl ergriff von ihm Besitz. Noch nie in seinem hundertjährigen Leben hatte er einer solchen Situation gegenübergestanden, wie er sie hier vorzufinden befürchtete. Die Andeutungen des Regenten schienen nicht übertrieben gewesen zu sein. Und wenn schon ein Robotgehirn Furcht empfand ...
    „Ich kann keinerlei Gedanken empfangen", sagte Marshall plötzlich. „Die Wesen, welche diese Hütten erbauten, müssen doch denken können."
    Rhodan gab keine Antwort. Er verfolgte das Landemanöver auf den Schirmen und wartete, bis ein leichter Ruck durch das Schiff ging. Dann nickte er Marshall und Tschubai zu.
    „Ihr und Gucky kommt mit. Potkin, Sie veranlassen eventuellen Feuerschutz und lassen uns nicht aus den Augen. Ich verlasse mich auf Sie."
    „Dobre", knurrte der Russe und legte den Antrieb still. „Sie können sich auf mich verlassen, Chef. Nehmen Sie Waffen mit?"
    Rhodan nickte und verließ mit den drei Mutanten die Zentrale. Bevor sie die Schleuse erreichten, nahmen sie handliche Strahler und einige Atomgranaten aus dem Waffenschrank. Dann, wenige Minuten später, betraten sie zum zweitenmal die Oberfläche von Mirsal III.
    Die K-13 war mitten auf dem freien Platz gelandet. Er zeigte Spuren primitiver Bearbeitung und diente wahrscheinlich Versammlungen und Märkten. Dicht neben dem Schiff stand ein Fahrzeug, das offensichtlich von einem Tier gezogen worden war. Die Zügel hingen lose herab, als sei das Pferd - oder was hier an der Stelle eines Pferdes benutzt wurde - aus ihnen geschlüpft, um sich selbständig zu machen.
    Rhodan betrachtete die Zügel mit zusammengekniffenen Augen, sagte aber nichts. Marshall, der zufällig seine Gedanken aufgefangen hatte, warf ebenfalls einen Blick auf die Zügel. Ein fragender Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Aber er fand keine Zeit, das Rätsel der Zügel zu lösen, denn in diesem Augenblick zischelte Gucky aufgeregt: „Dort drüben ... an der Mauer!" Sie sahen es gleichzeitig. Ein Schatten huschte dort vorbei, verharrte für einen kurzen Moment und war dann verschwunden. Ein kaum wahrnehmbarer Gedankenimpuls wehte zu ihnen herüber und versiegte.
    Das alles konnte genausogut eine Täuschung gewesen sein.
    „Nein", sagte Rhodan sicher. „Das war keine Täuschung. Dort drüben war jemand - und es war kein Mirsalese."
    „Er kann sich unsichtbar machen", sagte Gucky aufgeregt und so nervös, wie sie es nicht bei ihm gewohnt waren. „Er hat sich einfach vor unseren Augen in Luft aufgelöst."
    „Und seine Gedankenimpulse?" fragte Rhodan so ruhig, wie er nur konnte. „Haben die sich auch unsichtbar gemacht?"
    Er bekam keine Antwort, denn darauf gab es keine.
    Sie betraten mit bereitgehaltenen Strahlwaffen das nächste Haus und durchsuchten es. Zu ihrem Erstaunen fanden sie alles so vor, als könnten die Bewohner jeden Augenblick wieder zurückkehren.
    Nichts war zerstört oder in Unordnung gebracht worden; alles stand und lag an seinem Ort. Im primitiven Herd brannte noch das Feuer, wenn die schweren Holzscheite auch bereits verglühten und davon zeugten, daß seit Stunden nichts mehr nachgelegt worden war.
    Aber sie begegneten keinem lebenden Wesen.
    „Wo sind sie ...?" hauchte Ras Tschubai, von einer abergläubischen Scheu ergriffen. „Sie können doch nicht einfach - verschwunden sein."
    Gucky, der so gern spottete, schwieg sich aus. Stumm und verbissen starrte er

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