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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Treppe entgegen. Sie sahen aus wie Marionetten, starr und maskenhaft.
    Ich schaute in junge Gesichter, sah fast noch kindliche Züge und dachte an Grimes, diesen widerlichen Dämon, der es geschafft hatte, mit Hilfe der Schwarzen Magie diese jungen Menschen in seine Gewalt zu bringen.
    Unwillkürlich ballte ich die Hände zu Fäusten und preßte die Lippen hart zusammen.
    Jane Collins durchsuchte inzwischen das Zimmer. Die alten, rustikalen Möbel strahlten einen gewissen Charme aus. Jane war vor allen Dingen von der getäfelten Wand fasziniert. Sie war eingeteilt in mehrere Quadrate, und als Janes Finger an einer langen Holzleiste entlang glitten, spürten sie plötzlich einen Kontakt.
    Es gab ein Knacken, und im nächsten Augenblick fuhr ein Teil der Wand zur Seite.
    »John!« rief Jane und riß mich damit von den Bildschirmen.
    Sofort war ich bei ihr.
    Grimes hatte das Schloß wirklich modernisiert. Vor uns befand sich der Einstieg zu einem Fahrstuhl.
    »Das ist ein Ding«, sagte ich und drängte Jane in das Innere der Kabine, da wir vor der Tür bereits die Stimmen unserer Verfolger vernahmen.
    Die Tür schloß automatisch. Ich hörte, wie das Holz wieder in seine Fassung zurückglitt.
    »Und jetzt?« fragte Jane.
    Ich hob die Schultern und suchte nach irgendwelchen Knöpfen.
    Es gab nur einen. Er schimmerte rot. Ich begrub ihn unter meinem Daumen, und schon ruckte der Lift an.
    Abwärts!
    Es war schon ein verdammt komisches Gefühl, nicht zu wissen, wo der Aufzug stoppte. Auch Jane war nicht gerade behaglich zu Mute, das sah ich an ihren Blicken.
    Ich rechnete damit, daß wir in irgendeinem Verlies landen würden und dort ein Fluchtweg begann. Der Aufzug hielt.
    Unwillkürlich packte ich die Maschinenpistole fester. Ich richtete die Mündung auf die Tür, deren Hälften jetzt auseinanderschwangen und den Weg nach draußen freigaben. Langsam und ruckweise geschah es. Unsere Spannung wuchs.
    Jane stand schräg hinter mir. Ich deckte sie mit meinem Körper, falls irgend etwas passierte. Auch die Detektivin hielt die Waffe schußbereit. Dann standen die Türen still.
    Vor uns gähnte ein dunkler Schacht oder ein dunkles Gewölbe. Doch in der Ferne glaubte ich, ein Licht schimmern zu sehen.
    Das interessierte mich. »Komm«, sagte ich zu Jane. Wir verließen den Fahrstuhl.
    Muffige, nach Moder riechende Luft schlug uns entgegen. Wir traten vorsichtig über die Schwelle und blieben abrupt stehen.
    Eine Gestalt schälte sich vor uns aus der Dunkelheit. Es war nicht Grimes, auch nicht die Weiße Frau, sondern jemand, den ich gut kannte. Es war der Spuk!
    ***
    Ich kann nicht gerade behaupten, daß ich angenehm überrascht war. Dafür waren der Spuk und ich zu große Feinde. Schon mehr als einmal hatten wir uns bekämpft, und als er jetzt vor mir stand, wurden mir doch die Knie weich. Viel war von ihm nicht zu sehen. Er hatte keine feste Gestalt, sondern bestand aus einer hin- und herwogenden Schwärze. Sie war noch dunkler als der lange Kapuzenmantel, den der Spuk trug und der bis auf den Boden reichte.
    Er war der Herrscher im Reich der Schatten. Das heißt, er regierte dort, wohin die Dämonenseelen verbannt wurden. Denn auch für sie gab es eine Art Hölle, in der sie für alle Ewigkeiten darben und nie mehr herauskamen. Welche Qualen sie dort erleiden mußten, wußte ich nicht. Sie mußten aber ungeheuer schrecklich sein, und der Spuk kannte keine Gnade. Denn er war in diesem Reich der unumschränkte Herr. Und er stand loyal zu dem Schwarzen Tod, der wiederum die rechte Hand des Höllenfürsten war. Ein wahrlich teuflischer Kreis.
    »Du also, John Sinclair«, sagte er, und seine Stimme schien dabei aus dem Nichts zu kommen.
    »Ja, ich.«
    »Was willst du hier?« fragte er.
    »Grimes!«
    Der Spuk lachte. »Ihn bekommst du nicht. Und auch nicht die anderen Seelen. Denn sie gehören mir. Dieser Totenacker ist mir allein geweiht worden. Ich gebe die Seelen nicht her.«
    »Dann muß ich sie mir holen«, erwiderte ich kalt. »Ich habe die jungen Menschen gesehen, die unter einen dämonischen Bann geraten sind. Ich werde sie nicht opfern, da sei gewiß.«
    »Das brauchst du auch nicht.«
    »Welchen Trick hast du jetzt vor?« fragte ich.
    »Gar keinen, John Sinclair. Ich möchte mit dir einen Kompromiß schließen.«
    Der Spuk legte eine Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen.
    Hinter mir flüsterte Jane: »Der will dich reinlegen, John. Glaub ihm nicht.«
    Ich fragte trotzdem: »Welchen Kompromiß?«
    »Ich hole mir die

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