0059 - Rückkehr aus dem Nichts
Unbekannte Sie nicht mit Stumpf und Stiel ausrottet, dann wollen wir es tun. Dazu ist es allerdings erforderlich, daß Sie uns keine Hindernisse in den Weg legen!"
Er sah Flaring dabei auffordernd an. Flaring zögerte eine Weile, dann antwortete er: „Ich bin nicht befugt, in diesem Sinne eine Entscheidung zu treffen. Ich werde vortragen müssen, was ich gehört habe, und eine höhere Instanz wird daraufhin entscheiden.
Das einzige, was ich zu Ihrer Erleichterung tun kann", dabei lächelte er ein wenig, „ist, Sie ohne Aufsicht zu lassen. Wollen Sie mir versichern, daß Sie die Stadt nicht verlassen?" Rous hob die rechte Hand. „Das versichere ich Ihnen."
„Gut. Dann will ich Sie so schnell wie möglich wissen lassen, wie man entschieden hat."
Er verabschiedete sich höflich. Auch von seinen Männern ging keiner hinaus, ohne die Fremden zu grüßen.
Draußen sank der Abend über die Stadt. Es wurde finster. Nirgendwo brannte Licht. Die Polizei hatte anderes zu tun, als ihre Leute in die Kraftwerke zu kommandieren.
4.
Lloyd und Rosita hatten sich auf ihre Zimmer zurückgezogen. Rous verfaßte im Schein einer Notbeleuchtung einen gerafften und kodifizierten Bericht über die bisherigen Erlebnisse auf Mirsal, den er an die DRUSUS durchgeben wollte. Der Bericht enthielt auch die Verhandlung mit Flaring. Rous bat Rhodan um seine Zustimmung zu dieser Weise des Vorgehens.
Als der Bericht fertig war, bestand er - im Klartext aus rund dreitausend Worten zusammengesetzt - nur noch aus einer Reihe von winzigen Löchern in einer Plastikschablone, die so klein war, daß man sie bequem in der Hand verbergen konnte.
Rous machte sich auf den Weg zu Lloyd, der den Mikrokom in der Tasche hatte. Dabei durchquerte er Rositas Zimmer. Rosita stand am Fenster und starrte in die Nacht hinaus. Sie wandte sich nicht um, als Rous eintrat aber Rous hörte sie sagen: „Es ist alles so entsetzlich still!" Rous trat neben Rosita ans Fenster. Es war nichts zu sehen - nicht einmal die Front des gegenüberliegenden Hauses.
Rund anderthalb Millionen Menschen waren diesem zweiten Anschlag des unsichtbaren Feindes zum Opfer gefallen. Diese Zahl hatte Flaring angegeben.
Anderthalb Millionen Menschen waren im Laufe weniger Minuten von der Oberfläche dieser Welt spurlos verschwunden. Warum? Wozu? In Rous stieg Wut auf, als er daran dachte.
„Warte!" knirschte er. „Wir werden sie fassen!"
Rosita gab keine Antwort. Rous trat vom Fenster zurück und ging zu Lloyds Tür hinüber.
Als er sie öffnete, drang ihm heller Lichtschein entgegen. Rous war eine Weile geblendet; dann stellte er fest, daß die Helligkeit Lloyds Zimmer nahezu gleichmäßig erfüllte und aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schien. Es war, als sei er aus einem verdunkelten Zimmer in ein anderes gekommen, das durch Fenster von allen Seiten her das helle Sonnenlicht in sich aufnahm.
Auch Rosita war aufmerksam geworden, als der Schein durch die Tür fiel.
Lloyd stolperte irgendwo in der Helligkeit herum und war offenbar sehr beschäftigt.
„Was ist das?" rief Rous. „Was haben Sie angestellt?" Lloyd blieb stehen. „Vorläufig weiß ich es selber noch nicht", antwortete er ein wenig mürrisch. „Ich habe ein bißchen herumgebastelt ... und plötzlich kam das Licht."
„Woran haben Sie herumgebastelt?"
„Am Schirmfeldgenerator." Rous war sprachlos. In Lloyds Taschen gab es eine Menge Dinge, mit denen man Licht erzeugen konnte auch die Notbeleuchtung, mit deren Hilfe er die Berichtsschablone an die DRUSUS abgefaßt hatte, stammte aus Lloyds Tasche. Aber von allen Dingen, die Lloyd mit sich herumtrug, war der Schirmfeldgenerator dasjenige, dem man am wenigstens zugetraut hätte, daß es sich als Ersatzbeleuchtung verwenden ließ.
Rous und Rosita traten ein und schlossen die Tür hinter sich. Rous setzte sich auf einen Sessel.
„Erklären Sie!" forderte er Lloyd auf.
Lloyd wischte sich über die Stirn. „Sie erinnern sich", begann er schließlich, „wie wir den Mirsalesen auf der Allee der Könige gerettet haben? - Na, ich nahm den Generator auseinander, um zu sehen, ob man das Schirmfeld unter Umständen dadurch verstärken könne, daß man das Gerät an eine äußere Energieversorgung anschließt. Sie wissen ja, daß das im Prinzip möglich ist. Die Frage ist lediglich, wieviel Energie das kleine Gerät aufnehmen und verarbeiten kann."
„Und was weiter?" fragte Rous. Lloyd zuckte mit den Schultern. „Weiter weiß ich nichts mehr. Ich habe
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