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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegnerischen Welt, nicht wahr?"
    „Jawohl, Sir. Wie gesagt: Miss Peres hatte den Eindruck, sie habe nur einen Sekundenbruchteil dort drüben verbracht. Der Vorteil der Schnelligkeit gilt nur für den, der durch das Linsensystem eindringt. Er schleppt seine Eigenzeit sozusagen mit sich. Wir können also Erkundungen anstellen und ein paar Gefangene befreien, das ist alles. Innerhalb des Kreises, in dem ich mich bewegen konnte, gab es, rund geschätzt, vielleicht einhundert Gefangene. Von Mirsal II sind aber in den vergangenen Tagen allein zwei Millionen verschwunden; dazu kommt noch die gesamte Einwohnerschaft von Mirsal III. Sie waren nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich befinden sie sich hinter der Wand."
    Rous hatte geendet. Perry Rhodan saß eine Weile schweigsam und starrte nachdenklich vor sich hin.
    Dann hob er plötzlich den Kopf. Er lächelte ein wenig, als er zu Rous sagte: „Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Sie alle drei. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Und vor allen Dingen: Sie haben mehr Informationen gesammelt, als ich zuvor hoffen konnte.
    Und wegen der Überlegenheit des Feindes machen Sie sich keine Sorgen. Wir standen schon ein paarmal in Situationen, die völlig ausweglos erschienen. Allein die Tatsache, daß wir noch vorhanden sind, beweist, daß wir schließlich doch einen Ausweg gefunden haben.
    Wir sind Menschen von der Erde, vergessen Sie das nicht! Ich zweifle nicht daran, daß wir auch dieses Problem lösen werden, ohne, daß es uns dabei an den Kragen geht.
    Ich danke Ihnen, meine Herrschaften!"
     
    *
     
    Daß Marcel Rous Bericht mehr Fragen aufwarf, als er beantwortete, darauf kam die Sprache während der Unterredung nicht. Was bedeutete das Geräusch, das Rous gehört und das in ihm den Eindruck drohender Gefahr erweckt hatte? Wenn die Zeit im fremden Kontinuum um einen Faktor 72000 langsamer ablief, hätten dann nicht auch die Luftmoleküle stillstehen müssen? Mit anderen Worten: Rous hätte sich in einer Umgebung bewegt, deren Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt lag. Solches war offenbar nicht der Fall. Warum nicht? Und noch eines: Man stelle sich Rosita Peres Befreiung aus Rositas Sicht vor. Als Marcel Rous nach ihr griff, um sie sich auf die Schulter zu laden, da kam in Gestalt seiner Hand ein Rammbock mit der Geschwindigkeit eines Artilleriegeschosses auf sie zu. Allein die Berührung hätte sie in Stücke reißen müssen.
    Nun, es war nicht so geschehen und im Augenblick hatte es wenig Sinn, sich über die Ungereimtheiten die Köpfe heiß zu reden. Das fremde Universum wartete mit einer Reihe inkongruenter Phänomene auf.
    Die Sache mit dem zweiundsiebzigtausendfach verlangsamten Zeitablauf war als Modellbegriff anzusehen, aus dem sich keine weiteren Schlußfolgerungen ableiten ließen.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde nach dieser Unterredung registrierte die Funkzentrale, daß die beiden von Südosten und Norden heranrückenden Angriffsfronten des Gegners ihre Geschwindigkeit vergrößert hatten.
    Von den hunderttausend Mirsalesen, die Flaring zur Evakuierung bereitgestellt hatte, waren bereits fünfzigtausend eingeschifft.
    Die Mirsalesen verhielten sich ruhig. Sie waren eingeschüchtert von der Größe der Schiffe und hatten Furcht vor dem, was ihnen bevorstand, wenn sie sich nicht schnell genug bewegten.
     
    *
     
    Kurz vor siebzehn Uhr Bordzeit erreichten die beiden Angriffsfronten die Stadt. Rhodan selbst befand sich um diese Zeit im Kommandostand der DRUSUS. Die Geräte registrierten eine plötzliche Stoßbeanspruchung der Schirmfelder, und wenige Sekunden später meldete sich Talamon über Telekom und rief mit nervöser, ängstlicher Stimme: „Die Generatoren werden durchbrennen, wenn wir nicht sofort starten!"
    Rhodan sah sein panikerfülltes Gesicht auf dem kleinen Bildschirm.
    „Sie werden nicht zusammenbrechen". antwortete er kalt. „Bewahren Sie Ruhe und sehen Sie zu, daß die Einschiffung ordnungsgemäß durchgeführt wird. - Wann wir starten, bestimme ich."
    Talamons ängstliches Gesicht verschwand. Rhodan wandte sich den Registriergeräten wieder zu.
    Meldungen über den Fortgang der Evakuierung trafen laufend ein. Die DRUSUS war fast bis an den Rand ihrer Kapazität gefüllt, aber auf der ARC-KOOR gab es noch eine Menge Platz.
    Nach der ersten Stoßbelastung der Schirmfelder sah es so aus, als habe sich der Feind von der Stadt abgewandt. Einige Funkposten im Westen der Stadt, wo es bisher noch keinen Ausfall gegeben hatte, verstummten plötzlich. Rhodan atmete

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