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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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interessanter Sachen bei ihnen finden."
    Rous spürte die sanfte Bewegung hinter sich: Lloyd stellte sich in Position. Die Lage war günstig. Die Aufmerksamkeit des Postens, der vor ihnen stand, war während der kurzen Unterhaltung abgelenkt.
    Rous hörte das helle, leise Summen, mit dem die Waffe arbeitete. Er sah, wie der Posten herumfuhr und Lloyd entgeistert anstarrte. Lloyd trat aus der Deckung hervor, die ihm Rous bis jetzt geboten hatte. In der Rechten hielt er den kleinen Psychostrahler.
    „Legt die Waffen ab!" befahl er ruhig.
    Die anderen drei Posten, schon halbwegs herangekommen, waren stehengeblieben. Gehorsam zogen sie die kleinen Flammenwerfer aus den Gürteln und ließen sie fallen. Auch der erste Posten leistete keinen Widerstand.
    „Stellt euch in einer Reihe auf!" fuhr Lloyd fort.
    Auch dieser Befehl wurde widerspruchslos befolgt. Die vier kleinen Männer starrten Lloyd an, als sei er auf einem feurigen Wagen geradewegs vom Himmel heruntergekommen.
    „Warum steht ihr hier?" wollte Lloyd wissen. „Los, du - antworte!" Er deutete auf einen von ihnen.
    „Seltsame Dinge gehen vor", antwortete der Mirsalese mit monotoner Stimme. „Menschen verschwinden, ganze Landstriche werden entvölkert. Ein mächtiger, unsichtbarer Gegner hat uns angegriffen. Wir müssen ihm auf die Spur kommen. Wir müssen alle Leute untersuchen, die aus den entvölkerten Gebieten kommen; nur so können wir den Gegner packen."
    Der Schluß, fand Rous, war einleuchtend. Wer aus den entvölkerten Gebieten kam, mußte einer der Feinde sein. Es sei denn, die Lage wurde durch drei Agenten einer fremden, unbeteiligten Macht kompliziert.
    „Ihr haltet uns für Feinde?" fragte Lloyd.
    „Ja."
    „Wir sind es nicht, hast du gehört?"
    „Ja, ich habe es gehört: Ihr seid es nicht."
    „Gut", nickte Lloyd. „Wieviel Geld hast du bei dir?"
    Der Soldat begann, seine Taschen zu durchsuchen.
    „Sechzehn Einheiten und ein bißchen Kleingeld."
    „Gib es her!"
    Der Soldat kam auf Lloyd zu und legte ihm das Geld in die Hand. Den anderen dreien gab Lloyd den gleichen Befehl, und nachdem sie ihn befolgt hatten, hatte er fast hundert Einheiten kassiert.
    „Ihr werdet vergessen, was hier vorgefallen ist!" schloß er. „Zehn Minuten, nachdem wir gegangen sind, werdet ihr nichts mehr davon wissen. Heute morgen ist gar nichts passiert, verstanden? Auf der Straße von Resaz ist niemand nach Fillinan hereingekommen."
    Alle vier wiederholten die Anweisung gehorsam. „Geht zurück an eure Posten!" Auch diesen Befehl befolgten sie. Lloyd schaltete die Waffe ab und schob sie wieder in die Tasche. Die posthypnotische Wirkung würde andauern.
    „Los!" zischte Rous. „In zehn Minuten müssen wir außer Sichtweite sein."
    Sie liefen ein Stück. Schon nach fünf Minuten beschrieb die Straße eine Biegung und entzog sich den Blicken der hypnotisierten Posten.
     
    *
     
    Etwa zwei Kilometer weiter stadteinwärts gab es einen zweiten Posten, aber da Rous und seine Begleiter den ersten anscheinend anstandslos hatten passieren können, wurden sie nicht einmal angehalten.
    Jenseits des zweiten Postens begann der Trubel der großen Stadt.
    „Wir werden uns in einem Hotel einquartieren!" entschied Rous. „Für den ersten Tag reicht unser Geld, aber dann müssen wir uns neues beschaffen."
    „Und was tun wir im Hotel?" fragte Rosita.
    „Fürs erste: schlafen. Ich bin hundemüde."
    „Hm", machte Rosita. „Haben Sie auch schon Pläne für die Zeit nach dem Schlafen?" Rous verzog das Gesicht. „Sie sind ein neugieriges Mädchen, Rosita. Um ehrlich zu sein, nein, ich habe keine Pläne. Ich habe keine Ahnung, wie wir vorgehen sollen. Ich befürchte, wir werden die Dinge einfach auf uns zukommen lassen müssen."
    Sie erkundigten sich bei einem Passanten nach einem nahegelegenen Hotel. Der Gefragte gab ihnen Auskunft, verbarg aber seine Verwunderung über die Frage nicht. Rous erfuhr, daß seit drei Tagen eine absolute Reisesperre über den ganzen Kontinent verhängt worden war und seitdem nur derjenige noch reisen könne, der eine besondere Genehmigung dazu besaß. Die Erklärung, daß die drei Fremden von der Insel Wollaston kämen, genügte ihm jedoch als Begründung.
    Das Hotel, das der Mirsalese ihnen beschrieben hatte, lag in der Nähe. Die Passanten starrten sie an und blieben stehen. Rous fühlte sich ungemütlich. Rosita hielt den Blick zu Boden gerichtet und sah nicht auf.
    Lloyd dagegen war von den Dingen offenbar nicht im geringsten beeindruckt. Er

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