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006 - Die Schuld des Anderen

006 - Die Schuld des Anderen

Titel: 006 - Die Schuld des Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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haben, sind wir bestimmt ein schönes Stück weiter. Ich habe mir gedacht, daß es am besten ist, wenn wir Sie in dieser Sache von allen unseren Schritten unterrichten. Ich hoffe, daß wir auf Ihre Mitarbeit zählen können.«
    Gold nickte höflich.
    »Ich stehe selbstverständlich zu Ihrer Verfügung, nur muß ich Sie bitten, mir zwei Mitarbeiter zu überlassen.«
    »Sie können Leute haben, soviel Sie brauchen.«
    »Am besten schicken Sie die beiden zur mir nach Hause. Ich möchte nämlich einen gewissen Helder beobachten lassen.«
    »Helder?«
    Symons runzelte die Stirn.
    »Ja.«, sagte Gold. »Er ist der Absender der anonymen Briefe.«
    Der Chefinspektor schaute seinen Besucher einen Augenblick lang erstaunt an, dann begleitete er ihn zur Tür und verabschiedete sich von ihm.
    Gold trat auf die belegte Straße hinaus. Er hatte jetzt einen bestimmten Plan und wollte keine Zeit verlieren, ihn auszuführen.
    Die beiden Beamten würden bestimmt gut auf Helder aufpassen. Aber Comstock Bell - sollte er tatsächlich mit dieser Fälscherbande in Verbindung stehen? Gold verzog den Mund.
    Er gab eine Reihe von Telegrammen auf, und seine Agenten, die an allen möglichen Orten arbeiteten, schickten ihm nacheinander ihre Berichte.
    Um neun Uhr abends verließ Gold seine Wohnung in Begleitung zweier Herren. Es blies ein scharfer Ostwind, und alle drei fröstelten, als sie rasch in eine Nebenstraße einbogen, wo ein Wagen auf sie wartete.
    »Haben Sie den Haftbefehl?« fragte Gold einen seiner Begleiter.
    Der Kriminalbeamte nickte.
    »Und ist es auch der richtige Mann?«
    »Ja, Sir. Man konnte ihn nicht verwechseln. Er hat eine Narbe am Kinn und war offensichtlich betrunken. Ich folgte ihm von Soho zur Great Central Station. Dort traf er mit dem Amerikaner zusammen.«
    »Und von dort aus sind Sie den beiden bis zu ihren Wohnungen nachgegangen?«
    »Nein, den Amerikaner haben wir aus den Augen verloren.«
    Der Wagen fuhr jetzt die belebte High Street und die Commercial Road entlang. Als sie die Sidney Street hinter sich gelassen hatten, hielten sie in einer engen Straße.
    »Ich habe diese Stelle gewählt«, bemerkte Gold, »weil hier der Bühneneingang eines Konzertsaals ist, vor dem dauernd Autos parken.«
    Der eine Beamte übernahm die Führung. Sie gingen am Bühneneingang vorbei und bogen in eine belebte Straße ein. Die Umgebung war armselig und wenig einladend.
    Obwohl es schon spät war, trieben sich noch eine Menge Kinder vor den Haustüren herum. Die drei Männer erregten weiter kein Aufsehen - Polizeibesuche waren in dieser Gegend ziemlich häufig.
    Sie schritten schnell aus und kamen in ein Gäßchen, das noch ärmlicher und verfallener wirkte. Hier war kaum jemand zu sehen, nur ab und zu huschte eine dunkle Gestalt die Häuserwände entlang. Vor einer der Haustüren stand ein Mann, der die Ankömmlinge offensichtlich erwartete.
    »Hier ist es!« sagte der Beamte, der vorausgegangen war. Gold stieß die Tür auf und trat ein, die anderen folgten. Er hatte kaum zwei Schritte in den Hausgang gemacht, als ihm ein Mann entgegenkam und argwöhnisch fragte:
    »Was gibt’s?«
    Gold leuchtete ihm mit seiner Taschenlampe ins Gesicht.
    »Wo ist der Russe?« fuhr er ihn an.
    »Eine Treppe hoch«, antwortete der Mann bereitwillig, sichtlich froh, daß der Polizeibesuch nicht ihm galt.
    »Nach vorn oder nach hinten?«
    »Hinten hinaus. Gleich das erste Zimmer.«
    Gold eilte hinauf, so schnell er konnte. Die Kriminalbeamten hielten sich dicht hinter ihm.
    Sie erreichten die Tür, und Gold versuchte, sie leise zu öffnen. Sie war verschlossen. Er klopfte, doch niemand meldete sich. Erst als er mit der Faust gegen die Tür schlug, hörte man schlurfende Schritte im Zimmer.
    »Wer ist draußen?« fragte eine rauhe Stimme.
    Gold sagte etwas in einer Sprache, die die Beamten nicht verstanden.
    Sie warteten gespannt. Endlich drehte sich der Schlüssel im Schloß, und die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet. Gold stieß sie ganz auf und trat ein. Auf den ersten Blick sah er, daß es sich um den Mann handelte, den er suchte. Er erkannte ihn nach der Beschreibung - die Narbe am Kinn war nicht zu übersehen. Offensichtlich hatte er getrunken und wollte gerade seinen Rausch aus schlafen.
    »Wer sind Sie?« fragte er und blinzelte in den Strahl der Taschenlampe.
    »Machen Sie Licht«, sagte Gold über die Schulter zu einem seiner Begleiter.
    Der Beamte nahm ein Streichholz und zündete die kleine Petroleumlampe auf dem Tisch an.
    Der Raum

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