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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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gehörten – abgestellt waren.
    Die Schiebetür öffnete sich, eine kleine Gangway wurde herangefahren. Zuerst kletterte Nicole und dann der Parapsychologe aus dem Flieger.
    Bill nahm seinen breitkrempigen Strohhut vom Kopf, um den beiden zu winken. Dann fuhr er los.
    Mit quietschenden Reifen brachte er den Rover knapp vor Nicole und Zamorra zum Stehen.
    »Hallo, Nicole! Tag, Zamorra!«, begrüßte er seine Freunde.
    Sie schüttelten sich die Hände.
    »Nicole, du bist mal wieder eine Wucht«, bewunderte Bill das bildhübsche Mädchen, das die blonden Haare kurz geschnitten trug.
    Besonders reizvoll fand er die Stirnfransen, die ihrem Gesicht ein jugendliches Aussehen verliehen.
    Er wunderte sich immer wieder darüber, wie Nicole es verstand, ihn und Zamorra mit neuen Frisuren zu überraschen. Sie hatte ein regelrechtes Faible dafür!
    »Das Kompliment kann ich dir zurückgeben!« Nicole lachte. »Du siehst wie ein richtiger Cowboy aus! So männlich!«
    »Oh!« Bill fühlte sich geschmeichelt. Er fuhr sich rasch mit der Hand über das braungebrannte Gesicht, das eine rötliche Färbung annahm.
    Zamorra grinste.
    »Ich hoffe, du hast mich nicht umsonst hergelockt, Cowboy!«, sagte er gedehnt.
    »Ganz und gar nicht! Kommt, steigt ein. Ich erzähle euch alles während der Fahrt, denn die Zeit ist kostbar.«
    »Na, da bin ich aber gespannt!« Zamorra wusste genau, dass es etwas Wichtiges sein musste, wenn ihn Bill herzitierte. Er kannte den Forscher ja schon lange genug.
    »Na, hättest du gedacht, heute schon im schönen, sonnigen Spanien Urlaub zu machen?«, feixte Bill.
    »Urlaub ist gut! Denke an unsere Ferien, als wir Schottische Burgen und Schlösser besichtigen wollten! Da fielen wir prompt Kethan, dem Dämonengott, dem Beherrscher der Schreckensdimension in die Hände!«
    »Erinnere mich nur nicht an das Zeitloch«, rief Nicole aus.
    »Aber wir haben es ja zum Glück überstanden!«, meinte Zamorra.
    Während Bill von seinen Erlebnissen im Kastell und von Pater Alberto Sanchez zu erzählen begann, bewunderten Nicole und Zamorra die Landschaft! Je länger Bill redete, desto finsterer wurde Zamorras Gesichtsausdruck.
    »Ich werde versuchen, eindringlich mit den Dörflern zu reden!«, nahm sich der Parapsychologe dann vor. Er sprach fließend spanisch.
    »Na, da müsst ihr mir ja einiges übersetzen!« Nicole hatte sich schon so oft vorgenommen, perfekt spanisch zu lernen. Dieser Vorsatz war jedoch jedes Mal an den zeitlichen Schwierigkeiten, die ihr Beruf als Zamorras Sekretärin mit sich brachte, gescheitert.
    Bill drückte auf die Tube. Er beeilte sich, nach Estaquiro zu kommen. Er wusste, dass Zamorra das Schloss noch heute genau unter die Lupe nehmen würde.
    Er stoppte schließlich den Range Rover vor der kleinen Kirche des Fischerdorfes. Padre Alberto Sanchez eilte aus dem verfallenen Gotteshaus.
    Bill stellte ihm Nicole und den Professor vor:
    »Wir gehen jetzt in die Kneipe, um nochmals mit den Menschen zu sprechen, kommen Sie mit uns?«, wollte Zamorra wissen.
    »Ja, Señores!«, lautete die kurze Antwort des Priesters.
    Sie überquerten die staubige Straße, wenn man die geschotterte Fahrbahn so nennen wollte.
    Wie große Streichholzschachteln standen die windschiefen Häuser aneinandergereiht.
    Hoch über Estaquiro, auf einer riesigen Felsklippe thronte das Kastell. Sein gespenstischer Schatten fiel drohend über den Hauptplatz.
    Zamorra warf einen prüfenden Blick zu der Ruine.
    »Muss gut zu verteidigen gewesen sein!«, stellte er dann sachlich fest.
    »Es wäre so schön hier, wenn es den schrecklichen Spuk nicht geben würde! Warum müssen immer Dämonen und Gespenster die Menschen bedrohen?« Keiner konnte Nicoles Frage beantworten. Es gefiel ihr hier sichtlich. Bills Bericht über die Geisterglocken und die kreischenden Möwen dämpfte jedoch erheblich ihre Stimmung.
    Sie erreichten die Bodega.
    Es ging auf Mittag zu.
    Als Zamorra die lose Brettertür beiseite stellte, schlug ihm penetranter Fuselgeruch entgegen, der sich mit dem Gestank von angebranntem Olivenöl mischte.
    Nicole rümpfte die Nase.
    Die Fischer aßen, spielten Karten, oder unterhielten sich lautstark.
    Als Zamorra, Bill, der Padre und Nicole das Lokal betraten, trat augenblicklich Stille ein. Den Neuankömmlingen schlug dieselbe offene Feindschaft entgegen, wie auch Bill einige Tage zuvor.
    Dann wandten sich die Einheimischen ab, um wieder ihren Tätigkeiten nachzugehen. Sie ignorierten die Fremden einfach.
    Zamorra blickte sich

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