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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich saß im Todesblock
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Tor vom Block C 4 seid! Klar?«
    Die Sträflinge nickten. Einer fragte: »Und was machen wir, wenn wir von den Türmen her unter Feuer genommen werden?«
    »Schießt zurück, ihr Wickelkinder!«, rief Buster.
    Ein Gelächter quoll auf. Buster sprang vom Wagen herab und winkte. Ein paar Sträflinge brachten eine offenstehende Kiste. Phil sah, dass die Dynamitpatronen darin lagen.
    ***
    Phil nutzte die Gelegenheit der durcheinanderlaufenden Gangster aus und huschte an den Lastwagen vorbei quer durch die Halle zu einem kleinen Seitenflügel. Dort waren zwei kleine Büroräume untergebracht, in denen neue Materialbestellungen und ähnliche Schreibarbeiten ausgeführt wurden.
    Und dort gab es auch ein Telefon für Gespräche innerhalb des Zuchthauses. Phil nahm sich den Hörer und suchte auf einer Tafel, die an der Wand hing, die Nummer des Direktors. Er konnte sie nicht finden. Wütend wählte er die Nummer, die mit der Kleiderkammer verband.
    »Kleiderkammer«, sagte eine müde Stimme.
    »Welche Nummer hat der Direktor?«, bellte Phil.
    »Vierzehn, warum? Mit wem spreche ich de…«
    Phil hatte schon die Gabel niedergedrückt und wieder hochschnellen lassen. Mit fliegenden Fingern wählte er die Eins und die Vier. Es dauerte nicht lange, da meldete sich der Direktor: »Ronger.«
    Phil dämpfte seine Stimme. Draußen in der Halle hörte man das Anlassen der Automotoren.
    »Hier ist Decker«, raunte Phil in den Hörer. »Der G-man Decker!«
    »Ja«, erwiderte Ronger hastig. »Ist etwas passiert?«
    »Der Ausbruch beginnt! Geben Sie sofort Alarm! Lassen Sie Verstärkungen anfordern, wo Sie sie nur kriegen können! Es wird die Hölle werden!«
    »Aber…«
    »Keine Zeit für weitere Erklärungen!«
    Ein entfernter Krach war zu hören. Er stammte von der Explosion am Tor der Umfassungsmauer zum Todesblock. Phil lauschte und sagte noch schnell: »Es geht schon los. Das war die erste Sprengung! Wahrscheinlich ein Gitter oder ein Tor oder so etwas! Geben Sie sofort Alarm!«
    Dann warf er den Hörer auf. Im gleichen Augenblick hörte er hinter sich ein Zischen.
    Phil ist trainierter G-man. Er warf sich herum und entkam um Haaresbreite dem Wurfgeschoss.
    Es war ein schwerer Schraubenschlüssel, der dicht an Phils Kopf vorbei gegen die Wand flog, dort den Verputz abschlug und zu Boden fiel. Noch bevor er unten ankam, hatte sich einer der Sträflinge, ein pockennarbiger, stumpfsinniger Muskelprotz, auf Phil gestürzt.
    Phil wich einen Schritt zur Seite und spreizte dabei die Beine. Der Gangster lief in Phils vorgehaltene rechte Faust. Sein Gesicht wurde gelb, und er litt an Atemnot.
    Bevor er zu weiteren Angriffshandlungen kam, hatte ihm Phil schon zwei kurze Haken an die Kinnspitze gesetzt. Der Zweite traf genau den kritischen Punkt.
    Der Muskelprotz taumelte rückwärts, bis ihn die Wand aufhielt. Dort sackte er schwerfällig in sich zusammen. Phil kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern lief hinaus und zurück in die Halle.
    Von Coli Buster war nichts zu sehen. Aber Toni Marecci und Less Ledder fuhren gerade mit dem ersten Lastwagen langsam auf das Tor der Halle zu.
    Phil lief ihnen nach und kletterte im Fahren auf die Ladefläche. Die vier von Buster bestimmten Gangster befanden sich darauf und hatten sich bereits bis an die Zähne bewaffnet.
    »Los, gebt mir auch eine Feuerspritze!«, sagte Phil.
    Da man ihn noch immer für einen Gangster hielt, war man über die Verstärkung nur erfreut. Phil suchte sich eine Maschinenpistole aus und stopfte sich so viele Reservemagazine in seine Taschen, wie nur eben hineinpassten.
    Am Tor der Halle hielt man an. Gespannt lauschten die Gangster. Draußen brannte eine erbarmungslose Sonne vom wolkenlosen Himmel.
    Inzwischen hatte Buster mit einem anderen Sträfling etwas sehr Alltägliches getan, jedenfalls musste es jedem Posten auf den Türmen als sehr alltäglich Vorkommen. Er hatte eine Kiste auf seine Schulter geladen und war damit ruhig und gemütlich auf das Tor zu Block C 4 zumarschiert. Neben ihm ging der andere und hatte eine Rolle Kabel in der Hand. Auf den Türmen nahm man an, es handle sich um zwei Gefangene aus der Elektrowerkstatt des Zuchthauses, die irgendeinen Schaden in den Lichtleitungen des Blockes C 4 reparieren sollten.
    Die Kiste wurde vor dem Tor niedergesetzt. Aus der großen Entfernung konnte man von keinem Turm her sehen, dass eine Zündschnur angebracht wurde. Als die beiden Sträflinge gemütlich ihren Weg zurückgingen, musste jeder annehmen, dass sie noch

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