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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich saß im Todesblock
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rieb sich die fleischigen Hände.
    »Bei mir ist es nicht viel besser« seufzte er mit Angstschweiß auf der Stirn.
    »Was wollen wir tun?«, fragte Mister Kay, der eigentlich George B. Hent hieß.
    Guy zuckte die Achseln.
    »Wir können nicht ewig hier liegen bleiben. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Alarmmannschaften hier aufkreuzen. Dann sind wir geliefert. Ich bin dafür, wir versuchen es auch.«
    »Also gut. Aber ungern.«
    Sie liefen zusammen los. Bullen Jack hatte, sehr zur Überraschung der anderen Gangster, auf die beiden gewartet. Als er sie aus dem Tor preschen sah, nahm er seine Pistole und beschoss den Oberbau des Turmes. Die Fenster zerbrachen klirrend, der Posten musste in Deckung.
    Auf diese Weise gelang es auch den beiden letzten Todeskandidaten, sich hinter der Hausecke des Blockes C 4 in Sicherheit zu bringen.
    Als sie sich dort keuchend in den Sand warfen, heulten auf allen Türmen die Alarmsirenen auf. Ihr lang hallender Ton gellte durch die vormittägliche Stille und war bis zur Stadt hinunter zu hören.
    ***
    Phil hatte an diesem Morgen seine Arbeit in der Reparaturwerkstatt wie an jedem anderen Tag aufgenommen. Er hatte dafür gesorgt, dass die Zuchthausleitung Kenntnis vom Lagerplatz der Dynamitpatronen erhalten hatte. Nach einem gründlichen Gespräch zwischen Phil und dem Direktor war man zu der Überzeugung gelangt, dass es besser sei, wenn man die Dynamitpatronen so lange an ihrem Platz ließe, bis von den Gangstern der Zeitpunkt des Ausbruches genau fixiert worden sei. Auf diese Weise wollte man erreichen, dass die Gangster nicht vorzeitig davon unterrichtet wurden, dass man von ihrem Vorhaben bereits Bescheid wusste. Außerdem musste man annehmen, dass einer oder gar mehrere Personen von den Wachmannschaften im Plan der Gangster eine Rolle spielen. Und man hoffte, diese Personen noch entdecken zu können, bevor der Ausbruch losbrechen sollte.
    Diese Erwägungen waren deshalb falsch, weil man nicht wusste, dass meine Identität den Gangstern bereits bekannt war, dass sie deshalb den wirklichen Termin für ihren Ausbruch verschwiegen und dass damit höchste Gefahr gegeben war, wenn man die Gangster in dem Besitz des Sprengstoffes ließ.
    Phil fiel auf, dass Coli Buster an diesem Morgen ein wenig nervös war. Aber das konnte verschiedene Ursachen haben und musste nicht unbedingt mit dem Ausbruch Zusammenhängen.
    Es war gegen zehn Uhr, als Buster alle Leute in der Reparaturwerkstatt zusammenrief. Es waren ungefähr zwanzig, die sich rings um einen Lastwagen scharten, auf dessen Ladefläche Buster ständ.
    Sein Gesicht war weiß und verriet die Spannung, unter der er stand. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt.
    »Boys!«, rief er über die Köpfe der versammelten Sträflinge hinweg. »Die Zeit ist gekommen. Wir werden einen Ausbruch machen, wie ihn die Geschichte der Zuchthäuser noch nicht erlebt hat. Sobald wir die Mauer hinter uns haben, muss jeder sehen, wie er weiterkommt. Wer nicht mitmachen will, braucht es nicht. Aber er soll sich auf keinen Fall uns in den Weg stellen. Wir werden rücksichtslos jeden umlegen, der sich gegen uns stellt. Einzelne von euch haben bereits zu verstehen gegeben, dass sie mit von der Partie sind. Wie sieht es mit den anderen aus?«
    Buster sah sich um. Über zwei Drittel der anwesenden Sträflinge hoben die Arme und brüllten durcheinander, dass sie ausbrechen wollten. Nur wenige verhielten sich still.
    »Okay«, sagte Buster. »Wer nicht mitmacht, soll sich nach hinten zu den Bohrmaschinen verdrücken. Die anderen bleiben hier. Aber ein bisschen Tempo, wenn ich bitten darf!«
    Ungefähr sechs oder sieben setzten sich zu den Bohrmaschinen in Marsch. Die anderen sahen ihnen nach. Vereinzelt wurden Rufe wie ›Feiglinge‹ und ›Verräter‹ laut, aber Buster stoppte sie mit einer Handbewegung.
    »Hört zu!«, sagte er. »Ihr beiden setzt euch in diesen Lastwagen. Ihr beide in diesen, ihr in den dort und ihr zwei nehmt den ganz hinten. Sobald ihr vom Block C 4 her einen Krach von einer Explosion hört, startet ihr mit dem ganzen Konvoi in Richtung Block C 4. Toni und Less nehmen diesen Lastwagen hier neben dem, auf dem ich jetzt stehe. Sie halten die Spitze. Ihr vier findet auf dem ersten Wagen Gewehre, Maschinenpistolen und Pistolen. Bewaffnet euch damit und haltet jeden Widerstand nieder, der sich euch vielleicht in den Weg stellt. Zur Not könnt ihr auch die Handgranaten benutzen. Wichtig ist nur, dass ihr eine Minute nach der Explosion am

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