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0062 - Der tödliche Zauber

0062 - Der tödliche Zauber

Titel: 0062 - Der tödliche Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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herzzerreißend.
    »So helft mir doch! Ihr wart doch in den Jahrhunderten meine Gefährten! Ich war doch immer gut zu euch.«
    Es war der nackte Hohn. Er hatte doch schließlich das Unglück über die Schar der Untoten gebracht. Und trotzdem verhallte sein Ruf nicht ungehört.
    Zwei Frauen aus der Schar der anwesenden Dämonendiener wollten hinzustürzen, um dem vergehenden Dämon irgendwelche Hilfe zu leisten. Zamorras Ruf hielt sie auf.
    »Halt! Wollt ihr euren Peiniger wirklich erhalten? Habt ihr euch nicht immer schon nach der ewigen Ruhe der Toten gesehnt? Wolltet ihr nicht immer dem Satan entfliehen und den ewigen Frieden finden? Laßt ihn deshalb sterben! Er verdient keine Gnade. Er soll sterben! Erst sein Tod wird euch erlösen.«
    Rosario nickte zur Bestätigung.
    »Hört auf ihn! Der Professor hat recht. Entzieht euch dem Einfluß des Bösen. Zeigt kein falsches Mitleid. Branko ist ein Knecht des Satans! Er brachte euch um den Frieden, den eure Seelen in den Jahrhunderten suchten!«
    Branko war mittlerweile zu Boden gesunken. Sein Gesicht war wieder zu dem eines Greises geworden, eines Greises, der fast nur noch ein Skelett war.
    Die Kleider fielen von seinem Jünglingskörper ab. Er war nackt.
    Doch seine Haut war nicht makellos. Häßliche Flecken bildeten sich, Altersflecken, die Haut wurde welk, das Gewebe schlaff.
    Jetzt schien er auch den Schmerz in seinem Kopf zu spüren.
    Schwankend kniete er da. Er versuchte, seine Finger mit Macht in seine Stirn zu krallen, als könne er das todbringende Amulett wieder herausreißen.
    Es konnte ihm nicht gelingen. Auch war der Einfluß des Amuletts zu stark. Er würde nicht mehr lange zu leben haben.
    Als würde er das selbst begreifen, resignierte der Dämon. Langsam kippte er nach hinten. Mit einem dumpfen Laut prallte er auf den Boden. Lang ausgestreckt blieb er liegen.
    Zamorra eilte hin, wollte sich vergewissern, daß er endlich unschädlich gemacht war.
    Doch der Professor kam nicht weit.
    Wenige Schritte vor dem sterbenden Unhold schien sich eine unsichtbare Wand erhoben zu haben. Zamorra knallte dagegen und sackte in die Knie. Entsetzt schaute er nach vorn. Sollte sich der Satan höchstpersönlich einzumischen versuchen?
    Und dann hörte Zamorra einen wilden Schrei des Entsetzens. Der Liegende wurde plötzlich von einer weißlich schimmernden Rauchwolke eingehüllt. Sie schien aus dem Boden zu dringen, was auch tatsächlich der Fall war.
    Um den Liegenden herum schien der Boden aufzureißen. Branko schlug wie ein Wilder um sich, als er das merkte.
    »Nein, Satan! Nein, noch will ich leben! Du hast mir das ewige Leben versprochen!«
    Er hatte sich auf die Knie gezwungen und kroch wie ein Geistesgestörter immer im Kreis herum. Tierische Angst sprach aus seinem Verhalten.
    Zamorra fühlte sich an die Märchen erinnert, in denen Leute ihre Seelen dem Satan verkaufen und zu heulen anfangen, wenn sie ihren Teil des Handels ableisten müssen – nämlich Sterben.
    Plötzlich erhob sich ein ohrenbetäubender Donner. Aus der Rauchwolke wurde eine rasende Flammenhölle. In den Flammen konnte man die Fratze des Satans erkennen.
    Und dann erstarb das Feuer ebenso schnell, wie es aufgeflackert war.
    Zamorra sprang wieder auf. Diesmal war kein Hindernis mehr da.
    Aufgeregt rannte er zu der Stelle, wo der Schwarze Branko gelegen hatte, doch der Platz war leer. Nur ein Flecken verbrannter Erde erinnerte noch an seine Anwesenheit.
    Plötzlich war es im Lager totenstill geworden. Niemand wagte mehr, sich zu rühren. Auch die Schar der Begleiter des Schwarzen Branko gab keinen Muckser von sich. Zamorra suchte sie, denn er konnte sich denken, daß auch sie durch den Tod ihres Meisters nicht unbehelligt geblieben waren.
    Er sah keinen von ihnen. Nur der Wagen stand immer noch am Rande des Platzes. Und dorthin lenkte Zamorra seine Schritte.
    Er ahnte, was ihn erwartete. Er kletterte auf den Wagen und schaute hinein.
    Entsetzt mußte er seinen Blick abwenden.
    Ein Haufen Skelette lag dort auf den Bohlen. Es waren die Toten, die endlich ihre ewige Ruhe gefunden hatten.
    Zamorra atmete innerlich auf, so sehr im dieser Anblick auch auf den Magen schlug.
    Dann war der Kampf doch nicht umsonst gewesen.
    Nicole Duval trat neben ihn. Sie war hinter ihm her auf den Wagen geklettert. Jetzt fiel sie ihm um den Hals. Sie drückte ihm einen heißen Kuß auf die Lippen.
    Zamorra fand wieder in die Wirklichkeit zurück.
    »Ich bitte dich, das ist Stören der Totenruhe. Das ist wohl nicht der

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