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0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gravitationsfeldes, das die vier bisher am Aufstehen gehindert hatte, war ein weiterer Beweis dafür, daß keine Gefahr drohte und auch niemand beabsichtigte, die Menschen mit Gewalt festzuhalten.
    Trotzdem sah sich Mullon einer schwierigen Aufgabe gegenüber. Alles, was er sich bisher zusammengereimt hatte, klang zwar logisch, mußte es aber nicht unbedingt sein. Vor allen Dingen durfte nicht als selbstverständlich betrachtet werden, daß sich die blauen Wesen an die Grundsätze irdischer Logik gebunden fühlten. Wenn er, Mullon, das Verschwinden des Gravitationsfeldes als freundliches Zeichen betrachtete, mochte es für die tanzenden Blauen vielleicht gerade das Umgekehrte sein.
    „Kommt her!" befahl Mullon seinen Leuten. „Wer hat Waffen?"
    Milligan hatte eine Pistole einstecken, ebenfalls Pashen. Sein Gewehr hatte Milligan fallenlassen, als die Insel angegriffen wurde, und wahrscheinlich lag es noch dort.
    „Als erstes müssen wir erfahren", erklärte Mullon, „wo wir hier sind, wie wir wieder hinauskommen, was diese blauen Kerle mit uns vorhaben und ob sie imstande sind, unseren Helikopter wieder zu reparieren. Alles andere kommt erst in zweiter Linie."
    Die blauen Irrwische hatten aufgehört zu tanzen, als die früheren Gefangenen sich erhoben und zusammentraten. Sie schwebten jetzt in einer dicht gedrängten Gruppe etwa einen Fingerbreit über dem Boden und zitterten nur noch kaum merklich. Das Sirren und Zirpen war leiser geworden, und die Körperfarben wechselten nicht mehr in so schneller Reihenfolge. Es sah aus wie eine Beratung.
    „Ja", seufzte Milligan. „Aber wie sollen wir das alles erfahren?"
    „Einen Ausgang aus diesem Raum werden wir wohl selbst finden können", meinte Mullon. „Wir gehen hinaus und sehen uns um. Ich denke, wir sind mitten im Dschungel gelandet; auf der Insel befinden wir uns sicher nicht mehr. Ich ..."
    „Sieh doch!" unterbrach ihn Fraudy aufgeregt. „Sie fliegen davon... nein, jetzt bleiben sie stehen!"
    Die Gruppe der blauen Wesen hatte sich in Bewegung gesetzt und war etwa zehn Meter weit, zwischen zwei eigentümlich geformten Geräten hindurch, vorwärtsgeglitten. Jetzt hielt sie jedoch wieder an, und zwei der Blauen kehrten zurück, als wollten sie die Menschen auffordern, ihnen zu folgen.
    „Also dann, vorwärts!" entschied Mullon. „Sie wollen uns etwas zeigen!"
    Die Blauen bewegten sich wesentlich schneller, als Menschen es konnten. Regelmäßig glitten sie ein paar Meter voraus, warteten dann, bis die vier sie eingeholt hatten, und das Spiel begann von neuem.
    Auf diese Weise wurden Mullon und seine Begleiter durch den ganzen Saal geführt - einen mächtigen, viereckigen Raum von rund fünfzig Metern Länge und dreißig Metern Breite. Die Höhe der Decke betrug etwa vier Meter. Der Raum schien keinen anderen Zweck zu erfüllen, als die etwa zwanzig seltsam geformten Geräte zu beherbergen, deren Funktion auch jetzt, in der Helligkeit der Glühbirnen, die Menschen nicht zu erkennen vermochten.
    Am Ende des Saales gab es eine Reihe von Ausgängen. Sie waren türlos und führten in Gänge hinein, die nicht weniger hell erleuchtet waren als der große Raum. Die Blauen wählten den mittleren Ausgang.
    Man gelangte durch ihn in einen Gang, dessen Decke nur noch knapp zwei Meter hoch war und der nach anfänglich ebenem Verlauf sanft nach oben zu steigen begann.
    Mullon marschierte voran. Er sah als erster in der Ferne einen grauen Fleck, der das Ende des Ganges zu sein schien, und spürte einen Zug feuchtwarmer Luft, der von vorn kam.
    Wenige Minuten später stellte sich heraus, daß der graue Fleck nichts weiter war als die Helligkeit des frühen Morgens, die mit dem strahlenden Glanz der großen Glühbirnen noch nicht wetteifern konnte, und, daß der Gang in die Flanke eines Hügels mündete, der sich, nur mit flachem Buschwerk bedeckt, mitten aus dem dampfenden Dschungel erhob.
    Der Hügel stieg rund fünfzig Meter hoch an, der Ausgang des Ganges befand sich in zwei Dritteln dieser Höhe und erlaubte gerade noch einen Ausblick über die Kronen der Dschungelbäume. Mullon sah weit im Osten einen dunklen Streifen sich durch die Masse des Waldes ziehen: einen Fluß. War es derselbe, in dem ihre Insel lag?
    Beim Umsehen entdeckte Mullon eine Reihe weiterer Ausgänge, die in der Flanke des Hügels mündeten. Wahrscheinlich hatten die Blauen unter dem Hügel eine ganze Stadt angelegt.
    Mullon wollte eben gerade seine Begleiter auf den Fluß aufmerksam machen, den er

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