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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Honig.«
    »Ob mein Magen sich damit anfreunden kann?«
    »Er wird es Ihnen danken.«
    »Wenn Sie es sagen…«
    »Ich hatte jahrelang einen nervösen Magen. Seit ich regelmäßig Milch mit Honig trinke, habe ich keine Beschwerden mehr.«
    Mo Geezer nickte. »Einverstanden. Milch mit Honig…«
    Drei harte Schläge an die Tür ließen die Frau heftig zusammenzucken. Angst glitzerte sofort wieder in ihren Augen. Sie wollte Pressman sagen, daß er nicht öffnen dürfe, doch bevor sie noch einen Ton herausbrachte, war David Pressman bereits an der Tür.
    Er machte sie auf und… erstarrte.
    Vor ihm stand ein bleicher Mann mit gespaltenem Schädel – Chump Geezer!
    Und hinter ihm stieß Mo einen gellenden Schrei aus…
    ***
    Wir saßen schweigend beim Frühstück. Ich hatte den kärglichen Rest der Nacht in Jane Collins’ Wohnung verbracht. Es hätte sich nicht ausgezahlt, nach Hause zu fahren.
    Noch wußten wir nicht, wie es Suko ging.
    Wir hatten auch keine Ahnung, wo Mo Geezer steckte, wo mein Bentley war, wo sich Chump Geezer herumtrieb…
    Der Tag war zwar sonnig, aber das freundliche Strahlen der Sonne vermochte mein düsteres Gemüt nicht aufzuheitern.
    Zu viele Dinge belasteten mich. Lustlos butterte ich meinen zweiten Toast. Das Telefon läutete im Wohnzimmer.
    Jane ging an den Apparat. Einer ihrer Kollegen wollte wissen, ob sie Interesse an einer Scheidungssache hätte.
    Sie lehnte dankend ab.
    Als sie an den Frühstückstisch zurückkehrte, rieb sie sich fröstelnd die Oberarme. »Im Wohnzimmer ist es kalt wie in einer Tiefkühlkammer«, behauptete sie.
    Grund genug für mich, alles hinzuschmeißen und aufzuspringen, denn diese Kälte, die Jane gespürt hatte, konnte nur magischen Ursprungs sein.
    Ich irrte mich nicht.
    Kaum hatte ich den Raum betreten, da traf mich auch schon die dämonische Strahlung, und einen Augenblick später war ich wieder mit jenem lebenden Bild konfrontiert, das sich in der vergangenen Nacht zwischen Chump Geezer und mich geschoben hatte.
    Auch Jane Collins sah nun Hondu, den Guru der Toten!
    Grinsend saß er auf seinem silberbeschlagenen Thron. Höhnisch blickte er mich an. »Na, Geisterjäger, bist du mit der Entwicklung der Geschehnisse zufrieden?«
    Spott tropfte von jedem Wort herunter, das aus seinem Mund kam.
    »Auch dir sollte bekannt sein, daß immer der am besten lacht, der zuletzt lacht, Hondu!«
    »Das werde ich sein, Sinclair.«
    »Vielleicht. Es kann aber auch anders kommen.«
    »Wir haben Suko!« sagte Hondu, und mich überlief es eiskalt.
    »Wohin haben ihn Dale und Lynch verschleppt?« wollte ich wissen. »Wie geht es ihm? Wenn ihr ihm auch nur ein Haar gekrümmt habt, dann…«
    Hondu lachte. »Hör mit diesem idiotischen Säbelgerassel auf, Sinclair. Du weißt, daß du eine verdammt schwache Position innehast. Du bist kein Dummkopf. Möchtest du deinen Freund sehen? Warum nicht? Ich habe nichts dagegen einzuwenden.«
    Gelbe Nebelschlieren krochen über die unsichtbare Projektionswand. Hondu verschwand dahinter, und als sich die Schwaden wieder teilten, sah ich Suko.
    Ich rief seinen Namen, doch er konnte mich nicht hören. Er lag auf schwarzen Marmorfliesen und riß und zerrte schwitzend an unsichtbaren Fesseln.
    Jane Collins legte ihre Hand auf meinen Arm. Sie zog die Luft geräuschvoll ein, und ihre Finger gruben sich in mein Fleisch, daß es schmerzte. Sie hatte mit dem hünenhaften, liebenswerten Chinesen ebenso Mitleid wie ich, und wir konnten ihm beide nicht helfen.
    Diese Ohnmacht machte mich wütend.
    Der gelbe Nebel verschlang Suko. Wir sahen wieder Hondu. Ich wünschte mir nichts mehr, als diesem Abgesandten der Hölle Auge in Auge gegenüberzustehen.
    »Hast du deinen Freund gesehen, Sinclair?« fragte der Guru.
    »Ich bin nicht blind!« gab ich keck zurück.
    »Du weißt natürlich, daß ich nicht an Suko, sondern an dir interessiert bin. Der Chinese dient mir lediglich als Faustpfand.«
    »Red nicht lange herum. Stell deine Forderungen!« verlangte ich.
    »Ich nehme an, dir bedeutet das Leben deines Freundes sehr viel.«
    »Mehr als mein eigenes.«
    »Du möchtest Suko retten, nicht wahr? Er soll nicht die Suppe auslöffeln, die du eingebrockt hast. Deshalb wirst du heute abend, bei Einbruch der Dunkelheit, zu dem aufgelassenen Flugplatz hinter Paddington kommen. Du weißt, wo das ist. Ich möchte, daß du allein kommst. Und unbewaffnet.«
    »Wirst du Suko freilassen, wenn ich deine Bedingungen erfülle?« fragte ich den Guru.
    »Mir liegt nichts an

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