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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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den weiteren Fluchtweg.
    Er friedete das riesige Areal eines Schrottplatzes ein. Mo Geezer kletterte daran hoch. Mehrmals rutschte sie mit den Füßen ab, doch sie fing sich immer wieder und setzte ihre Flucht fort.
    Sie war müde, fühlte sich ausgelaugt.
    Daran war dieser schreckliche Alptraum schuld, der sie so gräßlich gequält hatte. Die Aufregungen der letzten Tage – und nun noch diese übermenschliche Anstrengung, das war beinahe schon zuviel für Mo Geezer.
    Es schien ihr endlos lange zu dauern, bis sie den Zaun überwunden hatte. Chump preschte bereits durch die Büsche.
    Die Frau hastete weiter, auf die hohen Berge aus Eisen und Blech zu.
    »Mo!« hörte sie ihren toten Mann hinter sich knurren. »Mo, du schaffst es nicht! Gib auf! Ich erwische dich doch! Deine Flucht ist sinnlos!«
    Die Todesangst der Frau verlieh ihr noch einmal für kurze Zeit Kraft. Sie verschwand hinter rostigen Autowracks, ohne sich noch einmal umzuschauen.
    Weg! Weg! Nur weg von hier! schrie es in ihr.
    Sie war auf der Suche nach einem Versteck, wo Chump sie nicht finden konnte. Hier? Zwischen Kombifahrzeugen und ausrangierten Kleinbussen?
    Zu unsicher. Sie hetzte weiter. Da? Unter dem Fahrgestell eines Trucks?
    Auch das erschien ihr nicht sicher genug zu sein.
    So verwarf sie eine Möglichkeit nach der andern, bis sie keine Kraft mehr in den Beinen hatte und ächzend zu Boden ging.
    Ihr Atem ging stoßweise. Sie verkroch sich zwischen rostroten Blechtanks, machte sich so klein wie möglich, wäre am liebsten im Boden versunken.
    Mit heftig vibrierenden Nerven vernahm sie Chumps knirschende Schritte. Er hatte sich mit einer Eisenstange bewaffnet.
    Langsam schlich er zwischen den Trümmerbergen hindurch. Unbeirrt fand er seinen Weg zu Mo.
    Als er nur noch vier Yard von ihr entfernt war, begriff sie, daß sie ihm nicht entkommen war, und sie wußte, daß sie nur noch wenige Augenblicke zu leben hatte…
    ***
    Jane Collins trat mit Gefühl auf die Bremse. Ich löste den automatischen Sicherheitsgurt und sprang aus dem Wagen.
    Eines der etwa zehn Fahrzeuge, die auf dem Motelparkplatz standen, war mein silbergrauer Bentley. Gerade wollte ich einsteigen, da sah ich einen Verletzten über den Parkplatz wanken. Der Mann war schwer zusammengeschlagen worden.
    Ich eilte zu ihm und fragte ihn, was geschehen war. Jane gesellte sich zu uns.
    Der Mann sprach stockend: »Es… es ist irrsinnig, aber… aber wahr! Der Mann hat einen… gespaltenen Schädel! Er will die Frau… bestimmt umbringen!«
    Die Frau war Mo Geezer, das war für mich glasklar.
    Ich fragte den Mann, wohin sie geflohen war. Er sagte es mir. Ich überließ ihn Jane. Bei ihr war er gut aufgehoben.
    Ich hetzte indessen hinter Mo Geezer und dem toten Rächer her.
    Obwohl ich so schnell lief, wie ich konnte, war ich nicht schnell genug. Endlich erreichte ich die Buschgruppe.
    Dann den Zaun.
    Ich überkletterte ihn und hörte Mo Geezer verzweifelt aufkreischen. Ich wandte mich sofort in diese Richtung.
    Meine Lungen arbeiteten wie Blasebälge. Der Schweiß rann mir in breiten Bächen über das Gesicht.
    Ich riß meine Beretta aus der Schulterhalfter. Ein zertrümmerter Kleintransporter nahm mir noch die Sicht.
    Doch einen Augenblick später sah ich den gefährlichen Wiedergänger!
    Sein Gesicht war verzerrt. Er war seinem Opfer zugewandt, das ich nicht sehen konnte. Mit der schweren Eisenstange, die er soeben hochschwang, mußte er schon einmal zugeschlagen haben.
    Und nun holte er zum tödlichen Hieb aus!
    Mir stockte der Atem. Er durfte es nicht tun. Er durfte Mo Geezer nicht töten. Gleichgültig, welchen Verbrechens sie sich schuldig gemacht hatte. Ihm stand nicht das Recht zu, sie zu bestrafen.
    Seine Muskeln spannten sich.
    »Geezer!« schrie ich mit voller Lautstärke.
    Der Wiedergänger schwang herum.
    Ich wollte ihm eine geweihte Silberkugel ins Bein setzen, ihn kampfunfähig schießen.
    Doch als ich abdrückte, ließ er sich fallen, und diese Reaktion kostete ihn zum zweitenmal das Leben, denn mein Geschoß drang ihm in den Kopf.
    Die Wucht des Aufschlags riß ihn zur Seite.
    Ein heftiges Zucken ging durch seinen Körper. Er stieß einen schaurigen Schrei aus, während sich die Kraft des Guten durch seinen dämonisch beseelten Leib wühlte.
    Das Böse war so reichlich in ihm, daß es ihn total ausfüllte, und als das geweihte Silber die böse Kraft vernichtete, löste sich der Körper des Wiedergängers innerhalb weniger Augenblicke vollkommen auf.
    Nichts blieb von

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