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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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dem Chinesen. Sobald ich dich habe, kann er gehen, wohin er will.«
    »Und was wird aus mir?«
    »Eine gute Frage, Sinclair. Ich werde sie dir beantworten, wenn du hier bist. Solltest du aber zu feige sein und nicht am vereinbarten Ort erscheinen, wird dein Freund Suko ein qualvolles Ende nehmen!«
    »Ich werde kommen!« erwiderte ich entschlossen. Suko durfte nicht für etwas leiden, was nur mich betraf.
    Die Kälte nahm ab, und als wieder normale Temperaturen herrschten, war Hondu verschwunden. Janes Hand glitt von meinem Arm ab.
    Ich hörte, wie sie ihre Erregung hinunterzuschlucken versuchte. »Du darfst dort nicht hingehen, John.«
    Ich wandte mich ihr zu. »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Hondu wird dich töten!«
    »Soll ich etwa Suko opfern, um meine eigene Haut zu retten? Wäre dir das lieber? Ich müßte mir jeden Morgen beim Rasieren ins Gesicht spucken.«
    »Aber du kannst dich diesem Dämon doch nicht einfach ausliefern. Er weiß, daß du ihm eventuell gefährlich werden kannst, deshalb wird er sich dich ein für allemal vom Hals schaffen.«
    Das Telefon schrillte in unsere Diskussion hinein.
    Jane begab sich an den Apparat. Hektisch hob sie den Hörer ab.
    »Für dich«, sagte sie dann und hielt mir den Hörer hin.
    Es war ein Kollege vom Yard, er teilte mir mit, daß mein Bentley auf dem Parkplatz eines kleinen Motels im Norden der Stadt entdeckt worden sei.
    Ich bat ihn, dafür zu sorgen, daß weiter nichts unternommen würde, denn ich wollte mich selbst wieder in den Fall einschalten.
    Jane erfüllte mir den Wunsch gern, mich in ihrem VW zu jenem kleinen Motel zu bringen.
    Seit sie wußte, wie scharf Hondu auf mich war, schien sie noch viel mehr an mir zu hängen, und ich nahm mir vor, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um dem Mädchen noch lange erhalten zu bleiben…
    ***
    Der Anblick des lebenden Toten und Mo Geezers schriller Schrei schockten David Pressman schwer. Unbeholfen und hölzern sprang er zurück.
    Er gab der Tür einen kraftvollen Stoß, sie flog zu. Doch bevor sie ins Schloß fallen konnte, fing Chump Geezer sie ab.
    Hart krachte sie gegen seinen Körper. Wild schleuderte er sie zur Seite. Mo Geezer sprang auf. Ihr Gesicht war angstverzerrt.
    Sie raufte sich in panischer Furcht die Haare. Grausam grinsend setzte der unheimliche Wiedergänger einen Fuß vor den andern.
    »Um Himmels willen!« stöhnte die verzweifelte Frau. »Mr. Pressman! Ich flehe Sie an, helfen Sie mir!«
    Der Appell an Pressmans Ritterlichkeit war nicht umsonst.
    David Pressman stellte sich dem Toten in den Weg. Er wußte nicht, wie es möglich war, daß ein Mensch mit einer so schweren Kopfverletzung noch leben konnte.
    Er wußte nur, daß dieser blasse Fremde der zerbrechlichen Frau, die hinter ihm zitternd Schutz suchte, nichts anhaben durfte.
    »Aus dem Weg!« knurrte Chump Geezer.
    »Sie dürfen dieser Frau nichts tun. Sie steht unter meinem persönlichen Schutz!« keuchte David Pressman.
    »Reiz mich nicht, sonst drehe ich auch dir den Hals um!« stieß Chump Geezer gefährlich hervor.
    Pressman wich keinen Millimeter von der Stelle.
    Da sprang Geezer ihn an. Gleichzeitig warf Pressman sich dem Wiedergänger entgegen. Sie stießen zusammen.
    Pressman versuchte Geezer mit den Armen zu umklammern. »Fliehen Sie!« rief er Mo Geezer atemlos zu. »Machen Sie, daß Sie fortkommen! Bringen Sie sich in Sicherheit!«
    Mo ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie wirbelte herum, rannte zum Fenster und sprang nach draußen.
    Wie von Furien gehetzt lief sie davon, während Pressman dem Wiedergänger einen heldenhaften Kampf lieferte.
    Ein Faustschlag warf ihn auf die Knie. Chump Geezer wollte an ihm vorbeirennen, doch Pressman packte blitzschnell die Beine des Wiedergängers und brachte ihn auf diese Weise zu Fall.
    Der Wiedergänger stieß einen wüsten Fluch aus. Er schnellte hoch. Tapfer warf sich David Pressman auf ihn.
    Doch nun machte Chump Geezer mit dem mutigen Mann kurzen Prozeß. Drei wuchtige Schläge bedeuteten für Pressman das Aus.
    Ohnmächtig brach er zusammen. Er konnte nichts mehr für Mo Geezer tun. Jetzt konnte sie sich nur noch selbst helfen.
    Die Frau rannte über eine große Rasenfläche. Sie erreichte eine hohe Fliederbuschwand, verschwand darin.
    Gehetzt warf sie einen Blick über die Schulter zurück. Sie sah Chump aus dem Fenster springen. Er folgte ihr. Mit Pressman war er fertig.
    Mo kämpfte sich verzweifelt durch das Gewirr von Blättern und Zweigen. Ein Maschendrahtzaun versperrte ihr

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