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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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an…
    ***
    Suko hatte alles mitgehört. Sehen konnte er uns nicht, denn er lag unter einer dichten gelben Nebeldecke. Er hatte die Schritte von John Sinclair und Jane Collins gehört, hatte gehört, wie die dämonische Kraft des Guru die Tür oben zugeworfen hatte, und hörte nun, was Hondu sagte.
    Sofort begann der Chinese wieder wild an seinen magischen Fesseln zu zerren. Verflucht noch mal, es mußte ihm gelingen, freizukommen.
    Hondu wollte Jane, John und ihn töten. Vielleicht konnten sie das mit vereinten Kräften verhindern.
    Zum x-tenmal zermarterte sich Suko den Kopf, doch die weißmagische Formel, die seine Fesseln brüchig machen konnte, wollte ihm partout nicht einfallen.
    Doch plötzlich war der Spruch da!
    Deutlich erinnerte sich Suko an jedes einzelne Wort. Als hätte er es niemals vergessen gehabt.
    Während Hondu mit donnernder Stimme redete, flüsterte Suko die weißmagische Formel. Und siehe da: die unsichtbaren Fesseln knisterten und lockerten sich.
    Sofort spannte der Hüne seine stählernen Muskeln an. Unter Aufbietung all seiner Kräfte gelang es ihm, die Handfesseln zu zerreißen.
    Danach widmete er sich den magischen Fußfesseln. Als er auch sie losgeworden war, sprang er kraftvoll auf die Beine.
    Seine massige Gestalt schoß förmlich aus den über den Boden kriechenden gelben Nebelschlieren hoch.
    Sukos plötzliches Auftauchen irritierte den Dämon, der zu einer gefährlichen Größe emporgewachsen war.
    Ein schriller Befehl riß die beiden Löwen zu beiden Seiten des Throns aus ihrer magischen Starre. Die Raubtiere stießen ein wütendes Gebrüll aus. Satanische Flammen loderten in ihren Augen.
    Mit ausgestreckter Hand wies Hondu auf den Chinesen, und er befahl den Löwen: »Tötet ihn!«
    Und schon duckten sich die beiden gefährlichen Raubkatzen.
    Augenblicklich setzten sie zum kraftvollen Sprung an. Es sah aus, als ob der Chinese verloren hätte, denn er war unbewaffnet.
    Ein einziger Prankenhieb konnte ihn vernichten…
    ***
    Die kraftstrotzenden Raubtiere schnellten hoch. Gestreckt flogen sie durch die Luft. Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen.
    Und nun zeigte sich, wie gut es gewesen war, Jane Collins’ Bitte nicht abzulehnen, denn die Detektivin reagierte mit einer Schnelligkeit, die selbst ich nicht hätte unterbieten können.
    Ehe Hondu die Beretta magisch hemmen konnte, krachte sie bereits zweimal kurz hintereinander. Getroffen warfen sich die Raubtiere in der Luft herum. Ihr Gebrüll war markerschütternd.
    Sie erreichten Suko nicht, sondern knallten auf den schwarzen Marmorboden. Die gelben Schwaden stoben nach allen Seiten auseinander, während die beiden tödlich verletzten Löwen noch in derselben Sekunde verendeten und sich vor unseren Augen auflösten.
    Suko stieß erleichtert die Luft aus.
    Er warf Jane einen dankbaren Blick zu.
    Hondu zitterte vor Wut. »Ihr seid dennoch verloren!« schrie er. »Nichts kann euch mehr retten!«
    Jane richtete die Beretta auf die riesige Gestalt. Sie drückte ab, doch es zeigte sich, daß Hondu die Wahrheit gesagt hatte: das geweihte Silber vermochte ihm nichts anzuhaben.
    Er gehörte nicht jener niedrigen Dämonengruppe an, die man damit ausschalten kann. Die Silberkugel sauste durch ihn hindurch und klatschte irgendwo gegen schwarzen Marmor.
    Wenn man den Guru der Toten vernichten wollte, mußte man mit schwereren Geschützen auffahren!
    »Jane! Suko! Zurück!« schrie ich.
    Hondu lachte. »Ja. Bringt euch in Sicherheit, wenn ihr könnt. Ich werde euch beweisen, daß ihr verloren seid, indem ich euren Freund Sinclair zuerst töte!«
    Und schon wirkten Hondus dämonische Kräfte auf mich ein. Ein telepathischer Sturm raste auf mich zu. Mit hypnotischer Kraft versuchte der Guru in meinem Kopf ein heilloses Durcheinander zu schaffen.
    Er wollte mich total verwirren.
    In meinem Schädel wütete ein glühender Schmerz. Über mein Gehirn schien kochendes Öl zu fließen.
    Ich wankte. Ich ächzte. Mein Gesicht war von unbeschreiblichem Schmerz verzerrt. War ich Hondu wirklich nicht gewachsen?
    In mir schrie eine Stimme, daß Jane Collins und Suko verloren waren, wenn es mir nicht gelang, den Dämon zu vernichten, denn wenn ich das nicht schaffte, würde er mit ihnen leichtes Spiel haben.
    Das durfte nicht geschehen.
    Verbissen lehnte ich mich gegen Hondus Sieg auf. Er durfte sein Ziel nicht erreichen.
    Das Böse durfte nicht siegen. Ich mußte es verhindern!
    Schweißüberströmt kniete ich vor dem mächtigen Guru. Selten war ich mir

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