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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten
Autoren: Friedrich Tenkrat
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vernahm das Opfer die Schritte des Killers.
    Geezer drehte sich beim zweitenmal erschrocken herum. Seine Augen weiteten sich in panischem Entsetzen.
    »Chump, paß auf!« schrie Mo Geezer, doch ihr Mann konnte sie nicht hören. Es war ihr nicht möglich, den Mord zu verhindern.
    Sie war dazu verdammt, tatenlos dabei zuzusehen.
    Das Beil sauste herab. Als es sein Ziel traf, hatte Mo Geezer das Gefühl, ihre Seele würde zerbrechen.
    Sie schrie gequält auf und preßte die zitternden Hände auf die bebenden Lippen. Und der Horror ging weiter.
    Jemand klopfte an die Tür. Mo Geezer stockte der Atem. Sie starrte verstört zur Tür, die sich in diesem Augenblick öffnete, obwohl Mo vor dem Zubettgehen abgeschlossen hatte.
    Im Rahmen der Tür stand Chump Geezer. Seine riesige Schädelwunde blutete. Voll bitteren Vorwurfs blickte er seine Frau an.
    »Warum?« fragte er mit dumpfer Stimme. »Warum hast du das zugelassen, Mo?«
    »Clips hat mich dazu überredet. Ich schwöre dir, ich selbst wäre niemals auf diese Idee gekommen, Chump! Es war Clips’ Einfall!«
    »Schiebe die Verantwortung nicht auf einen Toten, Mo!« herrschte Chump Geezer seine Frau an.
    Er trat ein und schloß die Tür hinter sich.
    Traum? Wirklichkeit? Mo Geezer wußte es nicht. Sie sah sich aus dem Bett springen. Chump Geezer wollte sich auf sie stürzen.
    Sie warf sich zur Seite. Es gelang ihr, die Tür zu erreichen und nach draußen zu fliehen. Doch sobald sie das Apartment verlassen hatte, kam sie nicht mehr vom Fleck.
    Sie rannte zwar wie irre, aber ihre Füße bewegten sich auf der Stelle!
    Chump stieß ein höhnisches Lachen aus.
    Er kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Mo hatte das Gefühl, der Schlag müsse sie treffen.
    Chumps Hände legten sich um ihre Kehle. Eiskalt waren sie. Und sie drückten zu.
    Mo wollte schreien, doch kein Laut entrang sich ihrer Kehle. Die Luft wurde ihr knapp. Ein wahnsinniger Schmerz tobte in ihrem Hals.
    Wie von Sinnen schlug sie um sich.
    »Jetzt geht es mit dir zu Ende!« knurrte Chump, und die Frau spürte, wie die Kräfte sie verließen.
    Ihre Beine vermochten sie nicht mehr zu tragen. Sie sank zu Boden. Als sie diesen berührte, war er seltsam weich – und sie bekam wieder Luft.
    Gierig pumpte sie ihre Lungen voll. Sie schaute sich um und stellte fest, daß sie sich in ihrem Apartment befand.
    Schweißüberströmt saß sie in ihrem Bett. Ihr Herz trommelte immer noch wie verrückt. Draußen schien die Sonne.
    Von Chump keine Spur. Was sie alles am eigenen Leibe zu spüren geglaubt hatte, war nur ein schrecklicher Alptraum gewesen.
    Mo Geezer zitterte noch vor Aufregung, und sie war heilfroh, daß dieser entsetzliche Traum zu Ende war.
    Wie erschlagen verließ sie das Bett. Sie duschte ausgiebig und öffnete später das Fenster, um frische Luft einzulassen.
    Mit ihren Gedanken war sie fast pausenlos bei Chump. Würde es ihm möglich sein, sie hier aufzustöbern?
    Stimmte wirklich, was die Stimme in der Nacht gesagt hatte: Gab es tatsächlich kein Versteck auf dieser Welt, in dem sie vor ihrem Mann sicher war?
    Es klopfte.
    Mo Geezer wirbelte auf den Absätzen herum. »Wer ist da?« fragte sie schrill.
    »Mein Name ist David Pressman. Ich wohne nebenan…«
    Mo Geezer begab sich mit unsicheren Schritten zur Tür. Zaghaft öffnete sie. Draußen stand ein gutaussehender Mann im grauen Kammgarnanzug.
    Er lächelte freundlich.
    »Was wollen Sie?« fragte ihn Mo krächzend.
    »Wie ich schon sagte, ich wohne nebenan…«
    »Und?«
    »Ich hörte Sie in der vergangenen Nacht mehrmals aufschreien, deshalb möchte ich Sie nun fragen, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann. Sie hatten einen Alptraum, nicht wahr?«
    Mo Geezer griff sich an die pochenden Schläfen. Ihre Hände zitterten. »Ja«, hauchte sie.
    David Pressman trat auf die Frau zu. Sie wich zur Seite. Er kam in ihr Apartment und schloß die Tür hinter sich.
    »Ich will Sie nicht beunruhigen, aber Sie sehen besorgniserregend aus«, sagte Mo Geezers Nachbar.
    »Ehrlich gesagt, es geht mir nicht besonders gut«, erwiderte die Frau. Sie versuchte ein Lächeln, doch es mißlang.
    »Kann ich etwas für Sie tun?« fragte Pressman.
    Mo setzte sich auf das Bett. »Ich habe noch nichts im Magen. Kaffee und irgend etwas zu essen würde mir sicher guttun.«
    David Pressman schüttelte den Kopf. »Kaffee dürfen Sie in Ihrem Zustand nicht trinken. Sie brauchen Ruhe und etwas Nahrhaftes.«
    Mo setzte sich. »Okay, Mr. Pressman. Was empfehlen Sie mir?«
    »Warme Milch mit
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