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0063 - Die Mikro-Techniker

Titel: 0063 - Die Mikro-Techniker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konzentration nachzulassen. Er saß mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und starrte auf die gegenüberliegende Wand. „Es muß ein ganzes System solcher Gänge geben, die Städte und Fabriken miteinander verbinden. Wenn ich vorher nicht auf der Erde gewesen wäre, würde ich glatt annehmen, die Swoon lebten ständig unter der Oberfläche."
    „Einige ihrer Nationen tun das auch", warf Kulman ein, der es schließlich wissen mußte. „Besonders jene, die zu weit nördlich oder südlich des Äquators wohnen. Auch werden die Fabriken unter der Erde angelegt. Manchmal hatte ich den Eindruck, es geschah deshalb, um jede Spionage auszuschalten."
    „Das ist wenigstens ein vernünftiges Argument", nickte Sengu und konzentrierte sich auf einen anderen Teil des für seine Gefährten unsichtbaren Reiches. „Denn wer sollte sie hier schon belästigen? Es ist uns ja schon schwer genug gefallen, bis hierher zu gelangen."
    Guckys Augen hatten sich inzwischen an die fast völlige Finsternis gewöhnt. Sie war nicht vollkommen, denn in weiter Entfernung schimmerte eine Deckenlampe. Mehr schien man auf der Zugstrecke nicht für notwendig zu halten. Wahrscheinlich rechnete man auch nicht damit, daß sich Unbefugte in den Tunnels herumtreiben würden.
    Es war Gucky plötzlich, als hörte er ein Geräusch. Er strengte seine Ohren an und lauschte in Richtung der Deckenlampe, die gut und gern ihre dreihundert Meter entfernt sein mochte. Der Tunnel machte in dieser Richtung eine Biegung. Ja, da war ein leises Raunen in der nicht besonders frischen Luft, und dann schien es Gucky, als begännen die Geleise unter seinen Füßen sanft zu zittern.
    „Ein Zug kommt!" sagte Sengu plötzlich und sah in den Tunnel hinein. „Er ist noch zwei Kilometer entfernt, aber er nähert sich uns mit großer Geschwindigkeit. Weg von hier, Gucky. Wir müssen springen."
    „Wohin?" erkundigte Gucky sich gelassen. „Ehe ich neue Berechnungen anstelle, ist der Zug schon hier. Ich möchte es nicht riskieren, das nächste Mal in einem Abwasserkanal oder gar in einem Hochofen zu landen. Wir hatten schon Glück genug mit dem Tunnel hier."
    „Aber der Zug ..."
    „Damit werden wir fertig", versprach der Mausbiber. „Die Swoon sind kleine Leute, ihre Lokomotiven werden nicht viel größer sein. Ich halte den Zug mit der linken Hand an, wenn es sein muß. Aber es muß ja nicht sein. Wozu bin ich Telekinet? Sengu, du sagst mir, wenn es soweit ist."
    „Es ist soweit", sagte Sengu, der gerade die Deckenleuchte erlöschen sah. „Der Zug nähert sich mit erheblicher Geschwindigkeit. Und die Zugmaschine ist groß - mehr als einen Meter lang. Kannst du sie anhalten?"
    Gucky hatte schon mehr angehalten. Einmal war es ihm sogar gelungen, einen atomgetriebenen Raumjäger nach Belieben und gegen den Willen des Piloten in der Luft exerzieren zu lassen. Und da fragte ihn Sengu, ob er eine Spielzeuglokomotive ...
     
    *
     
    Ruif-On, der bereits seit zehn Jahren regelmäßig die Strecke zwischen den nördlichen Fabriken und der Stadt Goria befuhr, schaltete langsam auf volle Geschwindigkeit. Mehr als zweihundert Kilometer lagen vor ihm - wobei die Swoon natürlich mit ganz anderen Größeneinheiten rechneten als die Terraner oder Arkoniden. Aber umgerechnet wären es zweihundert Kilometer gewesen.
    Noch eine letzte Kurve, dann würde es geradeaus gehen, bis kurz vor das Ziel.
    Ruif-On warf einen Blick auf den Geschwindigkeitsanzeiger und stutzte.
    Nanu, was war denn damit nicht in Ordnung? Er hätte doch jetzt schon viel schneller sein müssen. Statt dessen sank die Geschwindigkeit rapide und in sehr beängstigendem Maße. Ein Defekt in dem engen Tunnel gehörte nicht zu den angenehmen Ereignissen.
    Ruif-On nahm den Fahrthebel zurück und schob ihn erneut in die Aktivstellung. Die Energie mußte in diesem Augenblick zu fließen beginnen. Der Zug mußte mit einem Satz vorschnellen...
    Aber nichts geschah. Im Gegenteil! Der Zug hielt an und setzte sich dann rückwärts in Bewegung. Nicht etwa übermäßig schnell oder gleichmäßig, sondern erst nach einem heftigen Anrucken und irgendwie widerwillig.
    Es war reiner Zufall, daß Ruif-On in diesem Augenblick statt zurück nach vorn sah. Im Schein der starken Lampen der Zugmaschine glaubte er plötzlich einen riesenhaften Schatten zu erkennen, der vorn auf den Schienen lag. Nein, es war nicht nur ein Schatten, sondern deren mehrere. Drei, wenn er richtig beobachtet hatte.
    Der Größe nach zu urteilen konnten sie nur von den

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