0063 - Die Mikro-Techniker
von Swoofon - was will man mehr?"
Seine Voraussage bewahrheitete sich.
Durch ein enges Tor - etwa einen halben Meter breit und Kaum einen hoch - gelangten sie in den Garten des Bürgermeisters. Sie erblickten einen unwahrscheinlich blauen Himmel, der sich als naturgetreue Nachahmung herausstellte. Sogar die Sonne fehlte nicht. Ein kleiner Bach wand sich in engen Kurven durch eine sandige Fläche mit schroffen Felsklippen. Eingeschlossen wurde das „Freigelände" durch die Mauern der angrenzenden Häuser.
Der Bürgermeister, ein kleiner und schmächtiger Swoon, erwartete sie. Er hockte auf einer winzigen Bank und sah ihnen neugierig entgegen.
Die nun folgende Verhandlung wurde in der Hauptsache von Kulman geführt. Er besaß schließlich die größten Erfahrungen mit den Bewohnern von Swoofon.
Sengu hatte sich auf einen Felsbrocken gesetzt, der für den Bürgermeister so etwas wie ein Aussichtsberg sein mußte, während Gucky still am Rande des kleinen Baches hockte und den Swoon nicht aus den Augen ließ. Man sah ihm förmlich an, wie es in seinem Innern arbeitete. Für die possierlichen Swoon empfand er eine unbegreifliche Sympathie, und wenn es nach ihm gegangen wäre, so hätte er sicher zwei oder drei der merkwürdigen Gurkenwesen mitgenommen.
Im Augenblick jedoch sah es nicht so aus, als hätten die Swoon ein Interesse daran, ihre Heimatstadt zu verlassen. Sie fühlten sich hier wohl und hatten ihre Arbeit, die sie liebten und von der sie wußten, daß sie ihnen Wohlstand und relativen Reichtum brachte - und vor allen Dingen die Hochachtung der anderen Intelligenzen des Imperiums.
Kulman saß ebenfalls auf einem Stein und sprach mit dem Bürgermeister. Er versuchte, ihm klarzumachen, daß sie einen Mann suchten, den man unmöglich beschreiben könne, weil er immer wieder anders aussähe. Einmal, so erklärte Kulman, sähe er aus wie ein Springer, dann wieder wie ein Arkonide oder Ara. Er sei ein Meister der Maske und könne sein Äußeres nach Belieben verändern. Sein Ziel sei es, so versicherte Kulman mit todernstem Gesicht, Herr der Galaxis zu werden.
„Ich bin Ihnen natürlich gern behilflich, aber ich wüßte nicht, was dieser Mann auf Swoofon zu suchen hätte. Außerdem nehme ich an, daß Ihre Mission hier schnell beendet ist, denn auf unserer Welt halten sich nur sehr wenige Humanoiden auf. Es wird nicht lange dauern, bis Sie alle überprüft haben."
„Davon sind auch wir überzeugt", nickte Kulman und tat erleichtert. „Aber die Schwierigkeit besteht darin, daß sich auf Swoofon eine gute Gelegenheit für Flüchtlinge ergibt, in den unterirdischen Städten zu verschwinden. Wir können sie nicht alle aufsuchen, das wäre zu schwierig. Es war schon für uns ein Problem, hierher zu gelangen."
„Wie machten Sie das eigentlich?" wollte der Swoon wissen.
„Wir hatten Glück", wich Kulman aus. „Doch nun geben Sie mir einen Rat, wie wir erfahren können, wo sich Springer in den unterirdischen Städten und Fabriken aufhalten." Der Swoon ließ sich ablenken. „Bei uns lebt eigentlich nur ein einziger Springer, ein Techniker mit Namen Drog. Er weilt schon viele Jahre bei uns und kann somit nicht mit dem von Ihnen Gesuchten identisch sein. Habe ich recht?"
„Ja, das schon. Aber wir wollen niemanden auslassen. Wo also können wir diesen Drog finden? Vielleicht hat er einen Hinweis für uns."
„Er ist meist unten in den Werken. Eigentlich kann Waff Ihnen da behilflich sein, da er Markas am besten kennt."
„Wer ist Markas?"
„Einer unserer fähigsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mikro-Elektronik. Er hat direkt mit Drog und den anderen Springern zu tun, die mit uns handeln und hier ihre Bestellungen aufgeben. Ja, das ist alles, was ich für Sie tun kann. Gehen Sie mit Waff. Übrigens ..." Er zögerte. In seinen Augen war ein nachdenkliches Flackern. „Übrigens merkwürdig. Es müssen noch weitere Springer in unsere Stadt gekommen sein. Einer unserer Züge hatte einen merkwürdigen Unfall. Er wurde durch Fernsteuerung angehalten und in den Bahnhof zurückgeschickt. Beinahe hätte es einen Unfall gegeben. Der Führer des Zuges behauptet, zwei oder drei Springer im Transporttunnel gesehen zu haben."
Er sah Kulman forschend an, aber der Agent beherrschte sich ausgezeichnet.
„Hm, vielleicht sind wir auf der richtigen Spur", sagte er dankbar. „Wir werden Markas fragen, ob er etwas von Freunden dieses Drog weiß. Wir versichern Sie unserer Hochachtung, Bürgermeister, und wären
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