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0063 - Die Mikro-Techniker

Titel: 0063 - Die Mikro-Techniker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaktischen Händlern, den Springern, stammen. Aber was hatten die hier unten zu suchen? Und wie waren sie hierher gelangt?
    Der Tunnel führte ohne jede Unterbrechung bis Goria. Sollten die Springer - wenn es welche waren - eine so große Strecke zurückgelegt haben? Und wenn warum hatten sie es getan? Es gab doch genug von ihnen, die ungehindert die unterirdischen Werke betreten durften. Warum also dieser Umweg?
    Ruif-On fand natürlich keine Antwort auf seine Fragen, denn er stand vor einem anderen Problem, das ihn naturgemäß viel mehr beschäftigte: Wie kam es, daß sein Zug plötzlich rückwärts fuhr?
    Leider gelang es ihm auch nicht, dieses Problem zu lösen, da er wenige Minuten später gegen den in seiner ursprünglichen Richtung folgenden Transportzug stieß, der sich zum Glück gerade erst in Bewegung setzte. Der Aufprall war immerhin so heftig, daß Ruif-On die Besinnung verlor und erst einige Zeit später im Hospital wieder erwachte. Dort fragte man ihn, warum er rückwärts gefahren sei.
     
    *
     
    „Ich weiß nicht", sagte Sengu, „ob das die richtige Lösung war."
    „Was sollten wir sonst tun?" fragte Gucky ein wenig beleidigt. „Seid froh, daß ihr nicht von dem Gurkentransport überfahren worden seid. Ich konnte nicht mehr tun, als ihn zurückschicken."
    „So gelangen wir niemals zum Ziel", warf Kulman ein. „Wir müssen mit den Swoon-Wissenschaftlern reden und versuchen, etwas über das geplante Objekt zu erfahren. Wir können uns ja als Beauftragte des Imperiums ausgeben."
    „Sind wir das nicht auch?" Gucky sah richtig empört aus. „Wir handeln im Auftrag Rhodans, des Beauftragten Arkons. Na also!"
    „Gut, handeln wir!" riet Sengu. „Der Bahnhof, von dem der Zug kam, liegt drei Kilometer vor uns. Kriechen wir?"
    „Danke", sagte Kulman und rührte sich nicht. Er sah Gucky an. Der Mausbiber seufzte. „Ich nehme eine genaue Peilung vor, dann springen wir. Für lange Spaziergänge bin ich nicht, schon gar nicht unter diesen Umständen."
    Fünf Minuten später materialisierten sie mitten in einem unübersehbaren Werksgelände, das durch hell strahlende Deckenlampen erleuchtet war. Überall erhoben sich die flachgestreckten Gebäude und stießen mit ihren Dächern gegen die Decke, die sich in zehn Metern Höhe über der gewaltigen Höhle spannte.
    Wenn man sich überlegte, wie klein die Swoon waren, wurde es einem klar, welches gigantische Projekt sie mit dieser unterirdischen Anlage verwirklicht hatten. Es gab hier unten richtige Straßen, auf denen Fahrzeuge aller Art schnell hin und her fuhren. Gleitende Transportbänder beförderten Swoon von und zur Arbeitsstätte. Verzweigte Gleisanlagen verrieten einen regen Verkehr zu den benachbarten Städten oder anderen Fabriken. Alles wirkte wie ein vergrößertes Kinderspielzeug, das man hier unten, tief unter der Oberfläche, aufgebaut hatte.
    „So tief bin ich noch nie gewesen", gestand Kulman. „Sie haben mir nie den Weg zu ihren Fabriken gezeigt."
    „Verständlich", nickte Sengu. „Sie haben Angst, daß wir Riesen ihnen ihre Anlagen zertreten. Immerhin sind wir sechsmal so groß wie sie. Das ist eine ganze Menge."
    „Ich bin nur dreimal so groß", murmelte Gucky, wie es schien, ein ganz kleines bißchen unzufrieden.
    „Hoffentlich verwirrt sie nicht mein Anblick. Sie werden nur Arkoniden oder Springer kennen."
    Inzwischen waren sie bemerkt worden.
    Man hätte doch meinen sollen, ihr Auftauchen müsse hier unten, tief unter der Erde, gehöriges Aufsehen erregen, zumal es keine direkte Verbindung zur Oberfläche gab. Kulman hatte berichtet, daß es vereinzelten Springern gelungen sei, in die unterirdischen Fabriken zu gelangen, indem sie Lastenaufzüge benutzten. Aber die Swoon blieben relativ ruhig und besonnen.
    Einige sprangen von den Transportbändern und verschwanden in den nächsten Gebäuden. Andere wiederum kamen ihnen entgegen und blieben neugierig in gebührender Entfernung stehen, als hätten sie noch nie zuvor einen Menschen gesehen. In ihren Gesichtern spiegelte sich keine Panik, sondern nur Wissensdurst. Man sah ihnen an, daß sie gern erfahren hätten, was die vermeintlichen Springer hier wollten.
    Ein etwas größerer Swoon - er mochte an die fünfunddreißig Zentimeter messen - drängte sich vor und winkte mit allen vier Armen. Kulman nahm sein Übersetzungsgerät und bückte sich. Mit einer fast behutsamen Gebärde nahm er den Swoon auf, der eine leitende Position einzunehmen schien, denn er wurde von seinen

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