0063 - Die Mikro-Techniker
Artgenossen mit Respekt behandelt.
Als der Swoon bequem auf Kulmans Arm saß, sagte der Agent: „Ich darf Sie meiner größten Hochachtung versichern und möchte Sie um Verzeihung bitten, wenn unser Anblick Sie ein wenig erschreckte, aber wir hatten gewichtige Gründe, ohne Ankündigung hierher vorzudringen."
„Durch welchen Eingang kamt ihr", fragte der Swoon. „Der Frachtaufzug ist bereits seit Stunden infolge Energieausfall blockiert. Ihr könnt also auf keinen Fall ..."
„Wir fanden einen anderen Weg", antwortete Kulman ausweichend. „Auf der Suche nach dem Verbrecher dürfen wir keinen Ort übersehen. Ich nehme an, Sie sind über die Aktion des Imperiums unterrichtet ..."
„Nur weitläufig", sagte der Swoon mit einem deutlichen Bedauern in seiner piepsigen Stimme. „Ich weiß nur, daß Schiffe des Imperiums landeten und eine Blockade verhängten. Die Gründe sind mir unbekannt."
„Wir suchen einen Springer", klärte Kulman ihn auf. „Er muß sich auf Swoofon aufhalten, daher unsere Maßnahmen. Sobald wir ihn gefunden haben, kann alles seinen geregelten Gang weitergehen. Ist es möglich, daß Sie uns zu einem führenden Wissenschaftler und Techniker Ihrer Stadt geleiten? Wir benötigen einige Auskünfte, die Sie uns vielleicht nicht geben können oder wollen!"
„Ich bin Ingenieur für Rundfunktechnik, habe aber keinen direkt leitenden Posten. Vielleicht bringe ich Sie zuerst zum Bürgermeister unserer Stadt, die über uns gelegen ist. Er kann alle weiteren Schritte veranlassen."
„Die Frachtaufzüge ...?" erinnerte Kulman. Der Swoon schien zu grinsen. „Die Verbindungen zur Stadt sind ungestört. Es handelt sich bei dem Defekt lediglich um die Aufzüge aus Richtung Oberfläche. Gehen Sie bitte dort in Richtung der beiden Tore."
Kulman und Sengu schritten voran, während Gucky den Abschluß bildete und gemächlich durch die einen Meter breite Straße watschelte, wobei er peinlich darauf achtete, nicht mit einem Swoon in Berührung zu kommen, die überall neugierig herumstanden.
Gucky drang in ihre Gedanken ein, konnte aber nichts Neues feststellen. Die Swoon waren äußerst harmlos und fragten sich erstaunt, was die großen Fremden hier unten in ihrem Reich zu suchen hatten.
Oben auf der Kruste des Planeten war das etwas anderes, aber wenigstens hier unten hatte man gehofft, seinen Frieden vor den Riesen zu haben.
„Dort drüben sind die Aufzugskabinen", sagte der Swoon auf Kulmans Arm und zeigte mit seinen dünnen Ärmchen in Richtung der vor ihnen liegenden Wand. „Wir sind in wenigen Minuten in der Stadt."
Die Voraussage erfüllte sich. Die Kabine war groß genug, jeweils einen von ihnen aufzunehmen. Den Anschluß bildete Gucky zusammen mit dem Swoon. Der Mausbiber las in den Gedanken seines kleinen Begleiters und mußte erfahren, daß man ihn für eine Art Wachhund hielt. Auf den Gedanken, er könne ein intelligentes Wesen sein, kam der Swoon nicht.
Das ärgerte Gucky beträchtlich, und er nahm sich vor, die Bildungslücke der Swoon gelegentlich zu schließen.
In der Stadt herrschte im Gegensatz zu der tiefer gelegenen Fabrik ein reger Verkehr. Auf den relativ engen Straßen wimmelte es von Autos und Passanten. Es blieb dem sie begleitenden Swoon nichts anderes übrig, als die Polizei zu alarmieren, die alle Straßen bis zum Haus des Bürgermeisters absperrte.
Die Passanten zogen sich in die Häuser zurück. Parkende Fahrzeuge wurden schnell entfernt.
„Jetzt können wir gehen", sagte der Swoon zu Kulman und kehrte auf dessen Arm zurück. Es schien ihm dort recht gut zu gefallen. „Wenn Sie meinen Namen wissen möchten - ich bin Ingenieur Waff. Der Bürgermeister ist bereits von Ihrem Eintreffen unterrichtet."
„Ist es weit, Waff?" fragte Kulman. „In wenigen Minuten erreichen wir das Haus des Bürgermeisters. Sie müssen darauf achten, daß Sie nichts beschädigen. Gehen Sie am besten mitten auf der Straße. Der Bürgermeister wird Sie übrigens in seinem Garten erwarten."
„Garten?" erwiderte Sengu. „Hier unten gibt es Gärten?"
„Vergessen Sie nicht", sagte Kulman nüchtern, „daß unser Übersetzungsgerät fremde Worte nur sinngemäß wiedergibt. Die Swoon kennen zum Beispiel keinen Bürgermeister in unserem Sinne. Auch ist Garten nicht die richtige Bezeichnung für den Ort mit einer künstlich aufgebauten Oberflächenwelt. Wir werden wahrscheinlich nur kahle Felsen und Sandwüste in dem Garten zu sehen bekommen. Immerhin ist er eine Erinnerung an die freie Natur
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