0063 - Die Mikro-Techniker
glücklich, wenn es uns mit Ihrer Hilfe gelänge ..."
Der Abschied dauerte zehn Minuten, in denen Höflichkeitsfloskeln hin- und hergingen, dann endlich konnte man aufbrechen. Der Weg zurück zum Lift gestaltete sich erneut zu einer kleinen Sensation für die Stadtbewohner, aber dank der tatkräftigen Unterstützung der Polizei gelangten die drei Besucher und Waff schnell an ihr Ziel. Sie fuhren in die Tiefe. Auf dem Vorplatz mit den abzweigenden Fabrikstraßen sagte Waff: „Ich möchte Sie bitten, hier zu warten. Es würde zuviel Verwirrung stiften, wenn Sie mit mir gingen. Ich suche Markas und werde ihn zu Ihnen bringen."
Gucky las in den Gedanken des Ingenieurs, daß er die Wahrheit sprach. Er nickte Kulman unmerklich zu.
„Wir werden warten", versicherte Kulman und setzte sich mit einem befreiten Aufatmen auf einen Stapel von Kunststoffplatten. Er sah hinter dem davongehenden Waff her und meinte: „Was wir hier tun, ist mir schleierhaft. Wir suchen jemanden, den es überhaupt nicht gibt."
Gucky legte sich einfach auf den harten Betonboden.
„Aber wir suchen etwas, das es gibt!" berichtigte er schrill und aufgeregt. „Wir suchen den Swoon und den Springer, die etwas mit dem Kompensatorpeiler zu tun haben. Sie haben die Spur gefunden, Kulman. Suchen Sie nun die Fortsetzung."
„Alle Hinweise deuten auf diese Stadt, Gucky", erwiderte Kulman langsam. „Ich sprach mit einigen Technikern auf der Oberfläche. Sie behaupten, der Auftraggeber wohne hier und käme oft nach Goria.
Vielleicht ist es dieser Drog, vielleicht ein anderer. Die erwähnten Techniker behaupteten auch, ein völlig neuer und für sich abgeschlossener Höhlenkomplex sei zur Errichtung der Anlage vorgesehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie weit man ist."
„Es wird nicht schwer sein, das zu erfahren, Kulman. Ich bin Telepath, und die Gedanken eines Springers oder Swoon bleiben mir nicht verborgen." Der Mausbiber blickte in Richtung des Gebäudes, in dem Waff verschwunden war. „Sie kommen. Alle zusammen."
Sengu und Kulman sahen, wie Waff mit einem schmächtigen Swoon aus der Tür kam, die für die hiesigen Verhältnisse ungewöhnlich hoch war. Ihnen folgte die Gestalt eines Springers. Das mußte also Drog sein.
Gucky saß bewegungslos und lauschte. Er nahm bereits die Gedankenimpulse der sich Nähernden auf und sondierte sie. Fast unmerklich nickte er Kulman zu: „Ich höre", sagte Drog, als er vor ihnen stand, „daß Sie einen Verbrecher suchen. Mein Name ist Drog, und ich weile bereits seit zehn Swaft-Jahren auf Swoofon, und zwar im offiziellen Auftrag meiner Sippe. Ich wüßte nicht, was ich mit dem Gesuchten zu tun hätte."
„Niemand behauptet das", entgegnete Kulman. „Niemand hat Sie verdächtigt. Wir haben lediglich den Auftrag, Stichproben zu machen. Wenn Ihre Angaben der Nachprüfung standhalten, sind Sie über jeden Verdacht erhaben."
Kulman tat so, als sei die Unterredung bereits beendet, aber die Erleichterung des Springers war so groß, daß er die Störung als willkommene Abwechslung zu betrachten schien. Er lächelte. „Sie wollen schon wieder gehen?
Berichten Sie, was es Neues im Imperium gibt." Kulman hatte das Gefühl, als wolle Drog unter allen Umständen verhindern, daß der Swoon mit Namen Markas zu Wort kam. „Warum läßt Arkon eine friedliche Welt wie Swoofon besetzen und isolieren?"
„Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen die Gründe nicht mitteilen. Bitte, lassen Sie sich nicht bei Ihrer Arbeit aufhalten - ich nehme doch an, daß Sie beschäftigt sind ...?"
Gucky rührte sich nicht. In seinen braunen Hundeaugen war ein befriedigtes Aufblitzen.
„Nicht so wichtig", lachte Drog brüllend, als sei der Gedanke, er könne beschäftigt sein, ungemein belustigend. „Eine Pause kann niemals schaden."
Markas drängt sich an Drog vorbei und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Laut redete er in seiner Sprache in das Übersetzungsgerät, aus dem seine Stimme klar und verständlich kam: „Ich bin Markas, der leitende Wissenschaftler dieses Sektors. Ich hätte einige Fragen, für deren Beantwortung ich Ihnen sehr dankbar wäre. Es handelt sich um ..."
Gucky unterbrach ihn plötzlich mit heller und schriller Stimme: „Wir sind nicht dazu da Ihre Fragen zu beantworten, Swoon." Kulman und Sengu starrten verblüfft auf den kleinen Mausbiber. Was fiel dem denn plötzlich ein, sich in das Gespräch zu mischen? Warum sollte der Swoon keine Fragen stellen können? Aber sie schwiegen dann doch, als sie einen
Weitere Kostenlose Bücher