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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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durchdringen, und erst, als er mir sein Glas gab, konnte ich die flache Erhöhung über dem Wasserspiegel erkennen.
    »Sehr groß ist die aber nicht, was?«
    »Schätzungsweise anderthalb Quadratkilometer. Aber sehr flach.«
    »Fahren Sie weiter, bis wir irgendetwas erkennen. Da muss zumindest eine Funkantenne sein, und wohl auch eine Hütte«, sagte ich.
    Bill Conroy schob den Gashebel noch etwas tiefer hinein und das Brummen des Motors hob sich um einen halben Ton.
    »Wann wird es dunkel?«, fragte ich ihn.
    »Drei, vier Stunden noch«, antwortete er. »Bis dahin sind wir einmal quer durch und wieder zurück.«
    »Reicht das, um alles zu sehen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Dazu kann man tagelang kreuzen. Aber die Hauptinseln haben wir dann schon hinter uns.«
    Wir blieben an Deck, obwohl ein frischer Wind auf gekommen war. Nach wenigen Minuten lag die erste Insel querab vor uns, und vor dem Kutter tauchte schon die zweite Gruppe auf. In der Luft waren auf einmal viele Vögel. Carman zeigte mir einen, den ich ohne Weiteres für einen Adler gehalten hätte, aber er meinte, es sei eine wilde Ente. Na, schön. Man kann nicht alles wissen.
    Die dritte Insel tauchte auf, diesmal backbord, aber auch sie wies nicht die geringsten Spuren menschlichen Lebens auf.
    »Wie viele Inseln gibt es hier?«, fragte ich den Sergeanten. Er zog die Mundwinkel herab.
    »Schätzungsweise an die dreißig.«
    Unsere Aussichten waren also nicht ausgesprochen gut. Carman hatte die Flinte, die er im ersten Jagdfieber ergriffen hatte, wieder beiseitegelegt. Er stand nun neben dem Steuer und blickte durch ein Fernglas. Der Dunst über dem Wasser schien sich zeitweilig zu heben, sank dann aber wieder vom Wind getrieben herab. Wenn sich das unter dem Einfluss der Abendkühle zum Nebel entwickelte, konnten wir den Kutter beidrehen und unverrichteter Dinge wieder nach New York dampfen.
    Ich glaubte auf einmal ein Geräusch zu hören, das sich in das Brummen und Dröhnen unseres Motors mischte, und instinktiv hob ich den Kopf.
    Ich musste eine Weile suchen, dann sah ich ein kleines Sportflugzeug durch den Dunst streichen. Ich zeigte aufgeregt in die Richtung, aber Carman und Jim Barbour hatten schon ihre Gläser an den Augen und verfolgten es.
    »Er geht ’runter!«, rief Barbour plötzlich.
    Sogar ich hatte ohne Glas erkennen können, dass der Flieger ständig an Höhe verlor. Schräg vor uns verschwand er in der diesigen Luft über der Kimm. Carman blickte mich fragend an.
    »Da er kaum im Wasser gelandet sein dürfte, sollten wir wohl einmal nachsehen«, schlug ich vor, und Carman gab dem Sergeanten einen Schlag auf den breiten Rücken. Bill Conroy bückte sich daraufhin und hantierte an einigen Hebeln dicht über dem Boden. Der Motor schien jetzt erst richtig auf Touren zu kommen, er riss das Boot förmlich mit sich fort und ließ mich gegen die Reling taumeln.
    Lieutenant Carman strahlte.
    »Na, was sagen Sie jetzt zu dem klapprigen Kutter?«, schrie er.
    Die Sonne stand wie ein roter Ball im Westen, und vom Bug her sprühte das Wasser als ständiger, feiner Nebel über das Schiff. Ich fühlte instinktiv, dass bald etwas geschehen würde! Ein Flugzeug hier draußen… das musste etwas bedeuten!
    Bill Conroy riss das Steuer herum und umfuhr eine Spitze der Insel, an deren Ufer wir die ganze Zeit entlanggefahren waren. Im Augenblick machte der Kutter ganz den Eindruck eines Rennbootes, er sprang über die hohen Wellen der Dünung, die zwischen den Inseln lief, und bei jedem Steuerdruck gehorchte er augenblicklich und sehr temperamentvoll.
    »Die da vorn muss es sein!«, rief Carman mit dem Fernglas vor den Augen.
    Ich lieh mir von dem Sergeant das Glas aus und erkannte vor uns die Linie einer Insel. Ich sah aber auch undeutlich, dass sich auf der Insel etwas erhob. Das konnten Gebäude sein, vielleicht aber auch Baumgruppen. Da die Maschine anscheinend dort gelandet war, ließ Häuser wahrscheinlicher erscheinen.
    »Feste, Conroy!« Ich stieß den Sergeant in die Rippen, und er nickte.
    Mehr war jedoch nicht aus der Maschine unseres Kutters herauszuholen, so sehr Conroy auch an den Hebeln zog.
    Carman kam herübergesprungen und schrie mir zu: »Wenn Sie etwas erfahren wollen, lassen Sie uns am besten eine offizielle Untersuchung durchführen. Wir haben ja die Ausrede, dass wir nach dem Flugzeug schauen wollen und ob nicht etwas passiert ist! Wie denken Sie darüber?«
    Ich überlegte einen Augenblick. Das schien tatsächlich unter diesen

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