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0063 - Sandra und ihr zweites Ich

0063 - Sandra und ihr zweites Ich

Titel: 0063 - Sandra und ihr zweites Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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bin nur ein Sendbote, aber in mir vereint sich die Macht der Hölle! Ich habe dich ausgewählt, um mir fortan als äußeres Erscheinungsbild zu dienen. Deinen Körper und deinen Geist brauche ich nicht! Ich muß nur deine Mitmenschen mit deinem Aussehen täuschen! Bereite dich vor, deine letzte Stunde hat geschlagen!«
    Muriel Segovian bäumte sich auf. Sie wollte leben, aber sie war den bösen Gewalten hilflos ausgeliefert. Ihr Entsetzensschrei erstickte im Ansatz.
    Aus der schwebenden Satansstatue löste sich ein schauerliches Wesen, ein Scheusal mit Hufen und Hörnern, von einem zotteligen schwarzen Fell bedeckt, das einen durchdringenden Gestank nach Pech und Schwefel ausströmte.
    Muriel sprang auf. Sie konnte nicht fliehen, sondern drängte sich zitternd an die Wand.
    Der Dämon schwebte auf sie zu, umschlang sie mit seinen Armen und verschmolz mit ihr.
    Leblos sank Muriel Segovian zu Boden. Im Zimmer jedoch stand Muriel Segovian, das von einem bösen Geist erfüllte Ebenbild.
    ***
    Suko und ich blieben so lange bei Jane, bis wir sicher sein konnten, daß sie keine Vergiftungen erlitten hatte. Schließlich war sie ziemlich lange dem Qualm der Ölheizung ausgesetzt gewesen.
    »Ihr könnt mich wirklich allein lassen«, rief sie endlich lachend. »Ich bin ganz in Ordnung. Paßt lieber auf euch auf! Ihr stürzt euch ja immer Hals über Kopf in gefährliche Abenteuer!«
    »Und wer ist in einem Keller gefangen worden?« konterte ich, zog sie an mich und gab ihr zum Abschied einen Kuß. »Ruh dich aus, morgen früh sehen wir weiter.«
    Es kam anders, als ich gedacht hatte. Auf dem Heimweg erreichte mich im Bentley eine Funkmeldung. Automatisch warf ich einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war neun Uhr abends.
    Der Bewacher des Hauses der Familie Flint meldete, daß Mr. und Mrs. Flint soeben nach Hause gekommen waren.
    »Paßt ausgezeichnet«, meinte Suko grinsend. »Ich möchte mit den beiden nämlich auch ein Wort reden.«
    »Sie müssen uns erklären, was sich bei ihnen in den letzten Stunden abgespielt hat«, stimmte ich zu. »Vorausgesetzt, sie können sich überhaupt an etwas erinnern.«
    Vorher sprachen wir aber mit dem Bewacher des Hauses. Er kam an den Bentley, als ich am Beginn der Straße hielt.
    »Das Ehepaar Flint ist noch immer im Haus?« erkundigte ich mich und stellte fest, daß jetzt ein anderer Kollege Dienst hatte, auch ein junger Kriminalbeamter, aber ihn hatte ich noch nicht gesehen. Ich musterte ihn mißtrauisch.
    Er merkte es wahrscheinlich, denn er wurde verlegen. »Ich kenne die Flints nicht, Sir«, sagte er stockend. »Ich habe nur ein älteres Paar in das Haus gehen sehen und das an den Yard gemeldet. Ich wollte mich auf kein Risiko einlassen.«
    »Kommen Sie her und nehmen Sie das hier in die Hand!« ordnete ich an.
    Er trat dichter an den Wagen und streckte die Hand herein. Ich legte die Gnostische Gemme hinein und wartete gespannt auf seine Reaktion. War er ein Diener des Bösen, ein Dämon in Menschengestalt, mußte ihm die Gemme im wahrsten Sinne des Wortes höllische Schmerzen bereiten. Er jedoch betrachtete sie nur verwundert und stieß einen Pfiff aus.
    »Das ist ja ein wunderbarer Stein!« rief er gedämpft. »Woher haben Sie den, Sir?«
    Ich nahm ihm die Gemme wieder ab. »Schon gut, danke.« Wir steigen aus. »Also, sind die Leute im Haus?«
    Er nickte. »Soll ich noch hier bleiben?«
    »Behalten Sie Ihren Beobachtungsposten, bis ich die Aktion abblase«, erwiderte ich. »Komm, Suko!«
    Wir überquerten die Straße und klingelten. Es dauerte nicht lange, bis Mr. Flint öffnete. Er sah uns beunruhigt an.
    »Ist etwas passiert?« fragte er alarmiert. »Wenn Sie hier auftauchen, bedeutet das nichts Gutes! Und wer ist das?« Er deutete auf Suko.
    »Kennen Sie ihn wirklich nicht?« fragte ich ruhig. »Dürfen wir eintreten?«
    Wortlos führte er uns in das Wohnzimmer, in dem Mrs. Flint saß und eine Zeitung las. Als sie uns erblickte, legte sie das Journal weg und musterte uns nervös.
    »Schildern Sie, was Sie in den letzten Stunden getan haben, seit meinem Besuch!« forderte ich, bevor sie mir weitere Fragen stellen konnten.
    Mrs. Flint zuckte die Schultern. »Was sollten wir schon getan haben? Wir waren hier. Ich habe im Haushalt gearbeitet, und mein Mann mußte die Heizung reparieren. Sie war vollständig verstopft.«
    »Eine böse Sache, aber ich habe sie hingekriegt«, meinte Mr. Flint mit einem zufriedenen Grinsen. »Zum Glück kann ich so etwas! Ich spare auf diese

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