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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine mehr gibt. Ehrlich gesagt, ich finde die Vorstellung auch merkwürdig, daß ausgerechnet diese Wesen uns angegriffen haben sollen - zumal mit Hilfe gesteuerter Zeitverlangsamer, die es ihnen ermöglichten, uns für ihre Augen sichtbar zu machen. Aber wie dem auch sei, feststeht, daß wir hier nicht mehr sicher sind, auch wenn sich alles mehr als siebzigtausendmal langsamer bewegt als wir."
    Quer über das Plateau kam Leutnant Rous auf sie zugeschritten. Auf seiner Stirn stand eine steile Falte.
    „Wir haben inzwischen auch den Hyperfunkempfänger aufgebaut", sagte er und streifte den Druuf mit einem skeptischen Seitenblick.
    „Bisher erhielt Harras keine Antwort auf seine Sendungen. Es steht somit fest, daß niemand außer uns in der fremden Zeitebene weilt."
    „Warum nehmen die Druuf unsere Rufe nicht auf?" wollte Steiner wissen.
    Rous zuckte die Schultern. „Ich dachte, Sie wüßten es inzwischen, oder hat Ihnen der Gefangene noch keine Antwort gegeben? Vielleicht benutzen sie andersartige Funkgeräte."
    „Der Kerl hier ist stur", knurrte Steiner ungehalten. „Er behauptet, der Angriff sei von anderer Seite aus erfolgt."
    Noir richtete sich langsam auf. „Wissen Sie was, Leutnant?" begann er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe genau wie Ragow das Gefühl, daß wir eine falsche Fährte verfolgen. Die Druuf, wie wir sie nennen, sind nicht die Druuf."
    Rous zog die Augenbrauen in die Höhe. Steiner stieß ein verächtliches Knurren hervor, während Ragow zustimmend nickte.
    „Die eigentlichen Intelligenzen der fremden Zeitebene sehen anders aus", fuhr Noir fort. „Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber schließlich versteht diese Raupe hier, was ich ihr sagen möchte. Aus ihren Reaktionen kann ich mit einiger Sicherheit schließen, daß sie genauso erstaunt wie wir über den erfolgten Angriff ist. Und genauso beunruhigt. Ich fürchte, Leutnant, wir vergeuden unsere Zeit. Das ist genauso, als wollten fremde Raumfahrer, die auf der Erde landen, Hunde oder Kühe über die politische Situation des Planeten ausfragen."
    „Hm", machte Rous und betrachtete nun doch die Raupe etwas interessierter. „Sie meinen also, wir werden von anderer Seite aus bedroht?"
    „Genau das meine ich, Sir. Und wenn die Zeit auch für die Unbekannten langsamer vergeht, so vergeht sie aber! Ich bin überzeugt, sie haben sich längst zu einem neuen Angriff auf uns formiert.
    Vergessen Sie nicht: Eine ihrer Sekunden bedeutet für uns zwanzig Stunden!"
    „Seit wir hier weilen, sind also kaum mehr als zehn Sekunden vergangen", sann Rous vor sich hin.
    „Wenn wir weiter bedenken, daß bereits ein Angriff erfolgte, sollten wir erkennen, wie schnell die Intelligenzen dieser Welt eigentlich reagieren.
    Vielleicht stimmen unsere Umrechnungen nicht vollständig, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, daß sie annähernd richtig sind. Wir müssen also damit rechnen, daß bald ein neuer Angriff erfolgt. Was werden wir dagegen tun?"
    „Wir sind schneller als sie", sagte Steiner. „Wir werden ihnen ausweichen."
    „Die relative Schallgeschwindigkeit in dieser Zeitebene beträgt einen halben Zentimeter pro Sekunde", erinnerte Rous. „Aber wir wissen, daß mit Hilfe eines schützenden Energiefeldes auch innerhalb der Atmosphäre die Lichtgeschwindigkeit möglich ist. Und die beträgt immerhin vier Kilometer in der Sekunde. Da ist ein Ausweichen kein wahres Vergnügen mehr. Einmal also werden uns die Fremden erwischen."
    Ehe jemand antworten konnte, summte an Rous Arm der winzige Funkempfänger auf, der die Männer miteinander verband.
    Rous drückte auf einen Knopf und sagte in das winzige Mikrophon: „Wer ruft?"
    „Josua!" meldete sich der Afrikaner knapp hundert Kilometer entfernt. „Das Lichtfenster - es ist wieder da! Aber ..."
    Rous war es, als träfe ihn ein elektrischer Schlag. Für einen Moment kreiste alles vor seinen Augen, und er suchte mit den Händen nach einem Halt.
    „Was?" rief er verblüfft. „Das Fenster ist wieder da?"
    „Ja - aber es ist größer! Zweihundert Meter groß!"
    Rous sah Steiner, Ragow und Noir an.
    „Schnell! Beeilt euch! Zurück zur K-7!
    Arkonidenanzüge anlegen! Wir fliegen sofort zu Josua!" Dann sagte er wieder ins Mikrophon: „Wir kommen sofort, Josua! Berichte laufend weiter, ich bleibe auf Empfang."
    In Rous Kopf wirbelten die Gedanken. Es war völlig unmöglich, mit dem Beiboot zu starten, denn es hatte die normale Eigenzeit nicht zurückerhalten. Es gehorchte mit

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