Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
klobigen Fäuste legten sich besitzergreifend auf die Kontrollen. Sein bulliges Gesicht blieb ohne jeden Ausdruck, aber Rhodan spürte die erregten Gedanken seines Piloten.
    Gucky begab sich nicht in jene Räume, die den Mutanten vorbehalten waren, sondern spazierte ebenfalls in die Kommandozentrale, wo er sich auf einem Liegebett niederließ und sich mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Mit klugen Augen beobachtete er alles, was Rhodan und Sikermann unternahmen. Alle seine Nerven und Sinne waren angespannt, und seine Konzentration hatte auf „Alarm" umgeschaltet. Er konnte jetzt jede Sekunde seine unglaublichen parapsychischen Fähigkeiten einsetzen, wenn es nötig sein sollte.
    Das erste Startsignal schrillte durch die Räume der SAMBO. Die Luken schlossen sich automatisch und riegelten das Innere des Schiffes von der Außenwelt ab. Vor dem Vakuum des Weltraumes war man nun sicher, aber war man es auch vor der Zeit ...?
    Das zweite Signal. Rhodan sah auf die nervigen Hände Sikermanns, der auf das Kommando wartete. Dann wanderte sein Blick zum Bildschirm. Dort hatte sich noch nichts geändert. Ruhig und verlassen lag die Gazelle in der Wüste. Der Himmel war klar und ohne Wolken.
    Mit der rechten Hand schaltete Rhodan den Telekom und den Funkempfänger ein, der ihn mit dem Kommandostand der DRUSUS verband. So konnten ihn seine Leute an Bord der SAMBO ebenfalls hören. Niemand sollte im Ungewissen bleiben, wenn etwas Unvorhergesehenes geschah.
    „Bully? Wir sind startbereit. Wie sieht es dort aus?"
    Bullys Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    „Noch sechzig Sekunden, Perry! Warte ab, bis du den Lichtbogen siehst."
    „Selbstverständlich! Was denkst du jetzt?"
    Bully verzog das Gesicht. „Frag mich nicht danach."
    „Was kann schon passieren, wenn wir schnell zurückkehren?" entgegnete Rhodan. „Solange es Erb gelingt, den KFG eingeschaltet zu lassen, können wir jederzeit zurückkehren. Sobald wir Rous gefunden haben ..."
    „Wie lange mag das dauern ...?"
    Rhodan gab keine Antwort. Als er auf die Uhr sah, sagte Bully: „Noch zehn Sekunden. Wir werden ja sehen, ob das Ding funktioniert."
    „Es wird!" knurrte Erb im Hintergrund. Er war nicht zu sehen.
    Die zehn Sekunden verstrichen unendlich langsam.
    „Jetzt schaltet Erb ein", gab Bully bekannt.
    Rhodan nahm den Blick von dem kleinen Bildschirm und sah wieder auf den großen. Noch war der Himmel über der Wüste wolkenlos und klar, aber schon begann es an verschiedenen Stellen matt zu schimmern. Es war, als entstünde aus dem Nichts eine Art Fata Morgana, eine Luftspiegelung. Wenn die Erscheinung auch an verschiedenen Stellen auftrat, so wurde das Ganze doch zu einem Kreis, wenn man die flimmernden Punkte oder Streifen miteinander verband. Zu einem Kreis, dessen Durchmesser etwas mehr als zweihundert Meter betrug.
    Das dritte Startzeichen schrillte durch die SAMBO Rhodan ließ sich nicht ablenken. Der Lichtkreis wurde immer deutlicher und ausgeprägter. Nach weiteren zwanzig Sekunden wies er keine Lücke mehr auf. Deutlich sichtbar und hell strahlend hob er sich gegen den klaren Himmel ab. Aber der Himmel innerhalb des Kreises hatte sich verändert.
    Rhodan bemerkte es erst jetzt. Der Himmel innerhalb des Lichtfensters war rötlich geworden. Unbeweglich standen dunkle Wolken unter diesem rötlich angehauchten Himmel-Wolken, die vorher nicht da gewesen waren. Es waren bereits die Wolken der anderen Zeitebene.
    „Fertig!" sagte Rhodan und nickte Sikermann zu.
    „Start und Höchstbeschleunigung für Atmosphäre! In zehn Sekunden!"
    Sikermann handelte völlig automatisch, und jeder an Bord der SAMBO wußte, was er zu tun hatte. Der untere Rand der Lichterscheinung stand zwanzig Meter über der Wüste von Tats-Tor. Ohne ein Fluggerät war er nicht zu erreichen.
    Aus dem gigantischen Kugelleib der DRUSUS schoß zehn Sekunden nach Rhodans Kommando die SAMBO hinaus in die Atmosphäre des Planeten Tats-Tor. Dicht über dem sandigen Boden dahingleitend, nahm das Schiff Geschwindigkeit auf und raste auf das leuchtende Krümmungsfeld zu, das ein Universum mit dem andern verband.
    Bully und Erb sahen, wie die SAMBO in das Lichtfenster eintauchte und sofort verschwand.
    In der gleichen Sekunde verstummten alle Funkzeichen des Leichten Kreuzers. Vom Bildschirm verschwand das Gesicht Rhodans, als habe eine unsichtbare Faust es hinweggewischt. In dieser Welt gab es keinen Perry Rhodan mehr, kein Mutantenkorps und keine SAMBO. Und in der anderen Welt ...? Mit

Weitere Kostenlose Bücher