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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Besatzung der K-7 in die SAMBO übersiedelt. Was ist mit den Gefangenen? Sie sehen aus wie Raupen."
    „Wir nannten sie Druuf, weil ihre Ruflaute, durch die Zeitdehnung verzögert, wie ein dumpfes Druuuf klangen. Zuerst nahmen wir an, es handle sich um die Intelligenzen der fremden Ebene, aber inzwischen hat Noir eine andere Theorie entwickelt. Er hält sie für die Sklaven oder Diener der eigentlichen Herrscher."
    „Die Druuf sind also nicht die Druuf", stellte Rhodan fest und lächelte flüchtig. „Ich hoffe nur, daß wir die wirklichen Druuf eines Tages noch kennenlernen."
    Er ahnte nicht, wie nahe dieser Tag war.
    „Wir müssen jeden Moment mit einem neuen Angriff ihrerseits rechnen", bemerkte Rous eindringlich. „Die Druuf haben genug Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten, nachdem wir sie vor einigen Tagen zurückschlugen und ihren Zeitverzögerer vernichteten."
    „Zeitverzögerer ...?" deutete Rhodan sachte an.
    „Ja, denn für ihre Augen sind wir ja unsichtbar", erklärte Rous hastig. „Unsere Bewegungen sind derart schnell, daß sie nicht mehr wahrgenommen werden. Also nahmen sie ein kleines Beiboot, montierten Kameras darauf, mit den sie uns aufnahmen. Sie überspielten die Filme oder Bildbänder und verlangsamten sie. Auf ihrer zehnten Kamera sahen sie uns dann so, wie wir wirklich sind. Keine dumme Idee."
    „Umgekehrt könnten wir das auch tun, aber es wäre schwieriger", lächelte Rhodan. Er wurde sofort wieder ernst. „Sie meinen, mit Hilfe eines solchen Zeitverzögerers könnten sie uns erneut angreifen?"
    „Zweifellos." Rous nickte und schwieg plötzlich, denn drüben bei den Käfigen der Druuf bildete sich ein Menschenauflauf. Jemand rief etwas, aber weder Rous noch Rhodan konnten es verstehen.
    „Sorgen Sie dafür", sagte Rhodan, „daß wir in zehn Minuten starten können. Ich möchte nicht mehr Zeit versäumen."
    Als Rous davon schritt, wandte Rhodan seine Aufmerksamkeit wieder den Käfigen zu, die ebenfalls in die SAMBO gebracht werden sollten. Er hätte es sich eigentlich denken sollen, daß Gucky die ihm verbleibende Zeit in der fremden Dimension nützen würde, auch wenn er dazu keinen besonderen Auftrag erhalten hatte.
    Der Mausbiber hatte sofort die gefangenen Riesenraupen entdeckt und hatte telepathischen Kontakt mit ihnen aufgenommen. Zwar war es ihm nicht möglich, den Druuf seine Gedanken oder Wünsche mitzuteilen, aber er konnte klar und deutlich lesen, was die Wesen dachten. Und was sie dachten, war sehr aufschlußreich.
    Gucky hockte vor dem Käfig und lauschte. Bis die Arbeiter kamen, um die Käfige in die SAMBO zu bringen. „Ihr müßt sie nicht einsperren", sagte Gucky empört und hoppelte aufgeregt hin und her. „Sie sind harmlos und völlig ungefährlich. Die Beherrscher der fremden Dimension haben sie mißbraucht. Sie sind nicht jene, die ihr Druuf nennt."
    Es entstand einige Verwunderung. Ragow kam hinzu und unterhielt sich einige Minuten flüsternd mit Gucky. Was er erfuhr, bestätigte seine eigenen Vermutungen. Die Raupen waren nur ein Hilfsvolk der Druuf. Gucky war beruhigt, als Ragow ihm versicherte, daß die Raupen gut und anständig behandelt würden.
    Bis zum Start der SAMBO verblieben noch gute fünf Minuten, die der Mausbiber erneut zu nutzen gedachte. Er teleportierte zu den nicht sehr weit entfernten Felsen und untersuchte die Höhlen.
    Überall traf er auf die unbeweglichen Raupengeschöpfe, die im Gegensatz zu den Gefangenen noch in ihrer ursprünglichen Eigenzeit weilten und sich natürlich nicht rührten. Das heißt, sie rührten sich schon, aber eben zweiundsiebzigtausendmal langsamer als Gucky. Mit dem bloßen Auge betrachtet waren sie leblos wie Granit. Sie waren auch so hart wie Granit, denn ihre Haut wurde durch das um das Zweiundsiebzigtausendfache Beharrungsvermögen Kristallin gemacht.
    Und noch etwas anderes unterlag den merkwürdigen Naturgesetzen der zweifachen Existenzebenen, die sich an diesem Punkt überschnitten. Gucky sollte es bald feststellen. Der Mausbiber stand nachdenklich vor einer Gruppe der unbeweglichen Raupen und lauschte auf das langgezogene „dr-uu-uu-f" ihrer zeitgedehnten Rufe.
    Nur fünf Millimeter in der Sekunde legte der Schall hier zurück - wenigstens aller Schall, der in der anderen Ebene seinen Ursprung hatte. Es war klar, daß eine solche Verzögerung auch akustisch nicht ohne Wirkung blieb.
    Die in der Zeit erstarrten Raupen, folgerte Gucky, mußten denken. Warum sollte sich nicht erfahren lassen, was in

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