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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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entdeckte den Mann gleichzeitig.
    »Charel Hyser, Wettbüro. Beechom Street, eingezahlt 7430 Dollar in Fünfdollar-Noten.«
    »Wettbüros sind immer interessant«, sagte Phil.
    »Hm«, antwortete ich. »Wenn wir nichts Besseres finden, sehen wir uns den Mann zuerst an.«
    Wir fanden nichts Besseres. Der Experte hatte unterdessen auch keine neuen Blüten gefunden. Es blieb bei der Summe.
    ***
    Zusammen mit Dentel fuhren wir zur Beechom Street. Es war inzwischen Abend geworden, ungefähr neun Uhr, aber das Wettbüro hatte selbstverständlich noch geöffnet. Nicht wenige Leute, meistens Arbeiter und Angestellte hielten sich dort auf, tätigten an einer langen Theke bei drei Clerks ihre Wetten oder besprachen angeregt die Aussichten der morgigen Rennen.
    »Wir wollen den Chef sprechen!«, sagte Dentel einem der Clerks. Wettbüros haben immer mal wieder mit der Polizei zu tun, und der Clerk besaß den richtigen Blick.
    »Ich hole ihn.«
    »Wir gehen schon selbst. Wo ist er?«
    Wir schoben uns hinter die Theke in das Chefbüro, das durch eine Glastür vom Hauptraum getrennt war.
    Hyser war ein unauffälliger Mann mit einem Dutzendgesicht. Er war den Umgang mit Kriminalbeamten gewöhnt, weil es immer wieder vorkam, dass irgendein Dieb den Ertrag seiner Beute bei ihm verwettete. Natürlich war es moralisch nicht einwandfrei, dass Hyser einen Teil seines Einkommens auf diese Weise erhielt, aber rechtlich war es unangreifbar, und an die mangelnde Moral hatte sich Mr. Hyser längst gewöhnt. Der Polizei gegenüber verhielt er sich korrekt.
    »Sie haben vorgestern bei der South Bank unter anderem etwas über siebentausend Dollar in Fünfer-Noten eingezahlt«, eröffnete ich das Gespräch. »Davon waren etwas über eintausendfünfhundert Dollar Falschgeld. Können Sie feststellen, wer es Ihnen gab?«
    Er wiegte den Kopf. »Wetten zu Fünf werden häufig abgeschlossen«, sagte er, »und die meisten Wetter zahlen dann auch mit einem Fünfer. Es müsste schon jemand dabei gewesen sein, der ungewöhnlich viele oder sehr hohe Wetten abgeschlossen hat. Ich werde meinen Kassierer fragen.«
    Er ließ seinen Angestellten kommen und sprach mit ihm.
    »Vorgestern? Ja, ich erinnere mich. Vorgestern schloss ein Mann den ganzen Tag über Wetten ab, teilweise relativ hohe, aber er zahlte sie alle in Fünfdollar-Scheinen. Hatte übrigens wenig Glück. Er gewann nichts. Einen Augenblick, ich sehe die Duplikate der Wettscheine nach.«
    Er kam nach ein paar Minuten mit einem Bündel Scheine wieder und überreichte sie seinem Chef.
    »Ach so«, machte Hyser. »Diese Wetten wurden von Lesly Tanio abgeschlossen. Alter Kunde von mir, aber hat meistens wenig Geld.«
    »Wo können wir ihn finden?«
    Hyser reckte den Hals und spähte durch die Glastür.
    »Dort steht er ja«, sagte er. »Der geschniegelte junge Mann an Schalter 3.«
    Phil und ich standen auf und sahen uns den Burschen an.
    »Der war es nicht«, sagte Phil leise. »Kein Typ dazu.«
    »Zum Helfen langt’s«, antwortete ich.
    Lesly Tanio erhielt seinen Wettschein und ging zur Kasse. Ich verließ das Büro, ging um die Theke herum und stellte mich dicht hinter ihn.
    »Hundert Dollar«, sagte der Kassierer.
    Der Mann holte eine Brieftasche heraus, öffnete sie, zählte einhundert Dollar ab und schob sie auf den Zahltisch. Es waren zwanzig Noten zu je fünf Dollar.
    Ich griff über seine Schulter nach dem Geld. Er fuhr herum und starrte mich an.
    »Los, komm mit!«, sagte ich leise.
    »Was soll das?«
    »Komm mit! FBI.« Und ich packte seinen Arm und führte ihn nach draußen. Die anderen Leute schienen nichts gemerkt zu haben. Vielleicht waren sie es auch gewohnt, dass immer mal wieder einer abgeholt wurde.
    Er leistete keinen Widerstand. Draußen standen schon Phil und Astor Dentel. Ich fischte Tanio die Brieftasche aus dem Jackett und gab sie Phil.
    Er warf einen Blick hinein. »Nur Fünfer«, sagte er, »aber nicht mehr viel.«
    »Das ist Falschgeld, Tanio«, sagte ich und hielt ihm die hundert Dollar vor die Nase. »Woher stammt das Zeug?«
    Er stammelte nur. »Ich… ich…«
    Ich schoss eine schwere Breitseite ab.
    »Warst du dabei, als Reis Awall umgelegt wurde?«
    Die Breitseite saß. Er wurde leichenblass und seine Knie knickten ein.
    Ein Cop, der gerade vorbeikam, blieb stehen. Er dachte wohl, dass wir dabei waren, den Mann an der Mauer in irgendeiner Form fertigzumachen, und er mischte sich ein.
    »Was machen Sie mit dem Mann?«, fragte er scharf.
    »FBI«, sagte Dentel und hielt

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