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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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gesehen wurden, also zu jener Stunde, in der man sich der kleinen Heddy Marshall bemächtigt haben musste. Wieder andere G-men sollten sich um jene Leute kümmern.
    Dann kam das von einer Sekretärin inzwischen vom Tonband abgetippte Verhör, das ich mit dem jetzt toten Gangster angestellt hatte. Ich sah es kurz durch und griff dann zum Telefonhörer. Ich ließ mir wieder die FBI-Station Lexington geben.
    »Hier ist noch einmal Cotton«, sagte ich. »Ich spreche wieder in der Kidnappersache. Wir hatten unter dem dringenden Verdacht der Beteiligung einen gewissen Bill Marshall festgenommen. Er gab seine Adresse an: 184. Wane Street, Lexington. Das wäre also in eurem Städtchen, liebe Kollegen. Was haltet ihr…«
    »Okay, Cotton«, unterbrach mich mein Gesprächspartner. »Schon klar. Genaue Hausdurchsuchung und außerdem Umhören über den Burschen. Was die Nachbarn von ihm halten, ob etwas über ihn bekannt ist in unserem Archiv und so weiter. Klar.«
    »Danke«, murmelte ich und legte den Hörer auf.
    »Hier ist ein Zettel über Marshall«, sagte Billy, der das Gespräch mit angehört hatte. »Sie wissen, Jerry, dass ich einem Kollegen den Auftrag gab, herauszufinden, ob Marshall mit den Eltern von Heddy verwandt war oder nicht. Der Kollege hat die Marshalls befragt. Sie wissen nichts von einem Verwandten namens Bill. Da man annehmen darf, dass sie ihre Verwandten kennen, dürfte also tatsächlich nur eine Namensgleichheit bestanden haben.«
    »Was bei dem Namen Marshall ja nicht gerade verwunderlich ist. Marshall ist fast so häufig wie Brown oder Miller oder Smith. Na gut, dann hat er wenigstens in diesem einen Punkt nicht gelogen.«
    »Aber ich gäbe etwas darum, wenn ich wüsste, warum er uns Ben Hawkins als Bandenmitglied nannte. Steckt da etwas dahinter?«
    »Ich glaube nicht, Billy«, sagte ich. »Wahrscheinlich wollte er uns nur aufhalten. Hawkins wird ja selbst unter Druck gesetzt. Allerdings gibt die Tatsache zu denken, dass man sein Kind nicht entführte, sondern ihm die Entführung nur androhte für den Fall, dass er nicht zu zahlen bereit sei.«
    »Ja, das ist es ja gerade!«, wandte Billy ein, »dass Hawkins tatsächlich zu der Bande gehört, aber unverdächtig dastehen will, indem er sich selbst einen solchen Erpresserbrief schicken lässt.«
    »Die Möglichkeit besteht«, räumte ich ein. »Aber ich halte sie trotzdem für unwahrscheinlich. Hawkins konnte ja nicht wissen, dass Marshall seinen Namen nennen würde. Wie hätte er also auf unseren Besuch vorbereitet sein können? Und dass er Besuch erwartete, stand ja fest. Er öffnete nicht, hatte aber einen Schießprügel schussbereit und empfing uns sofort mit blauen Bohnen. Was macht übrigens Ihr Streifschuss, Billy?«
    »Nicht der Rede wert. Der Doc hat mich schön verpflastert. Schlimmer ist schon, dass mal wieder ein Jackett hinüber ist. Hoffentlich werde ich das Kleidergeld dafür bei unseren Bürokraten durchsetzen können. Aber bleiben wir einmal bei unseren Überlegungen um diesen Hawkins. Besuch hat er erwartet, das ist klar. Gefährlichen Besuch, sonst hätte er nicht gleich angefangen zu schießen. Es gibt demnach nur zwei Möglichkeiten: Entweder er war einer der Gangster und sie hatten untereinander abgemacht, wessen Namen sie angeben sollten, wenn sie unter Druck gesetzt wurden. Für diesen Fall hatte der Mann, dessen Name der Polizei mitgeteilt werden sollte, bei uns also Hawkins, schon das denkbar beste Gegenargument parat: einen Erpresserbrief. Nach dem Motto: Wer selbst Opfer ist, kann nicht gleichzeitig Täter sein. Inzwischen hat aber die Polizei Zeit verloren durch die Nachforschungen nach dem ihr genannten Mann. Wir verloren immerhin gut fünf Stunden durch unsere Nachforschungen nach Hawkins.«
    Ich nickte.
    »Das ist die eine Möglichkeit«, gab ich zu. »Die andere ist, dass Marshall uns aus Gründen der Zeitgewinnung absichtlich auf eine falsche Spur hetzte. Er sagte zwar Hawkins, wusste aber, dass es sich dabei nicht um ein Bandenmitglied, sondern um einen der Erpressten handelte. Auch in diesem Fall wäre klar, warum Hawkins sofort schoss, als wir seine Wohnung betraten: Er rechnete mit dem Erscheinen der Kidnapper, weil er nicht willens war, zu zahlen.«
    »Während die Schießerei im ersten Fall nur ein Theater war, um die Polizei irrezuführen.«
    »So ist es.«
    Billy fuhr sich über die Stirn.
    »Es ist zum Wahnsinnigwerden«, stöhnte er. »Wir kommen nicht voran. Hier liegt die Meldung aus der Zentrale vor, die

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