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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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alle eingehenden Nachrichten über einen roten Sportwagen ausländischen Fabrikates zusammengestellt hat. Im Umkreis von fast zweihundert Meilen sind alle Polizeistationen befragt worden. Ein roter Sportwagen ist nirgends bekannt.«
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte ich nachdenklich. »Irgendwo muss der Wagen doch seinen Standort haben. Und so ein Wagen muss wiederum da, wo er auftaucht, auffallen. Der Wagen müsste also irgendeinem bekannt sein.«
    »Wenn nicht einer der Kidnapper aus einer weiter entfernten Gegend stammt und den Wagen mitgebracht hat!«
    Ich pfiff durch die Zähne. Auf einmal war mir etwas aufgegangen. Trotzdem sagte ich nur: »Stimmt, Billy. Das könnte es sein.«
    »Was haben Sie noch für Papiere, Jerry?«
    »Die Liste aller Einzelhändler, die von dem Papiervertrieb in Lexington das fragliche Briefpapier bekamen. Es handelt sich um vierundsiebzig Firmen, die alle in der weiteren Umgebung ansässig sind. Die Liste ist per Fernschreiben von Lexington durchgegeben. Man hat dort also sehr schnell gearbeitet.«
    »Wenn man wüsste, wie viele solcher Brief papiermappen überhaupt hergestellt worden sind!«, seufzte Billy.
    »Steht hier: zwanzigtausend Mappen.«
    »Heiliger Abraham Lincoln!«, stöhnte Billy. »Wir können doch nicht alle zwanzigtausend Käufer ermitteln und einzeln unter die Lupe nehmen!«
    »Wir können es schon«, meinte ich, »aber das würde Monate dauern. Und wir müssen die Burschen früher schnappen. Also wenden wir uns anderen Spuren zu. Was haben Sie noch, Billy?«
    »Den Befund aus der daktyloskopischen Abteilung über die Untersuchung der beiden Erpresserbriefe an Hawkins und Averson. Aversons Brief trägt nur die Prints von ihm selbst. Und Hawkins’ Brief trägt ebenfalls nur die Abdrücke einer einzigen Person, also doch wohl die Abdrücke von Hawkins, denn der hat ihn ja berührt.«
    »Schade«, brummte ich. »Fingerabdrücke sind immer so ein schönes Beweismittel. Na, es war wohl kaum 40 zu erwarten, dass die Burschen uns ihre Prints liefern würden. Heutzutage hat schon jedes Kind etwas von Fingerabdrücken gehört. Man braucht ja nur Handschuhe anzuziehen, um keine Prints zu hinterlassen. Mich wundert allerdings eins!«
    »Nämlich, Jerry?«
    »Washington hat doch den ersten Erpresserbrief, also den der Marshalls, genau untersucht, als es die Papierart und so weiter feststellte. Warum hat uns Washington nichts über die Schreibmaschine mitgeteilt, mit der der Brief getippt wurde?«
    Billy lachte.
    »Das wird einen ganz einfachen Grund haben: In der Richtung ist man in Washington mit der Untersuchung noch nicht zu Ende. Sie werden uns garantiert noch per Fernschreiber darüber unterrichten.«
    Das war allerdings anzunehmen.
    Wir sprachen noch einmal alle Schritte durch, die wir bisher unternommen und die, die wir veranlasst hatten. Es war das Menschenmöglichste, was wir getan hatten. Jetzt musste uns das Glück ein bisschen hold sein, indem es uns von den Nachforschungen auf den vielen Spuren einen greifbaren Ansatzpunkt lieferte.
    ***
    Bis abends gegen sieben blieb ich im FBI-Gebäude von Louisville. Gemeinsam mit Billy prüfte ich die beinahe stündlich eingehenden Informationen unserer Kollegen, die sich mit den einzelnen Spuren beschäftigten. Wir erwarteten gar nichts anderes als das, was sich dabei ergab: die Aussonderung der nicht infrage kommenden Leute aus der viel zu großen Liste der Verdächtigen. Wenn wir alle Leute zusammenstellten, die auf einer der drei Listen erschienen waren, kamen wir auf knapp dreihundert.
    Dreihundert Leute, die entweder Geld brauchten, mit den Marshalls bekannt oder verwandt waren oder in der Stunde von Heddys Entführung die Shelve Road durchquert hatten. Aus diesen dreihundert konnte jemand zur Kidnapperbande gehören. Und wir sollten dieses Sieb so wirken lassen, dass zweihundertneunundneunzig hindurchrutschten und der eine hängen blieb, auf den es ankam!
    Kurz vor sieben sah ich ein, dass diese Art der Arbeit zwar gründlich, nach wochenlangen Anstrengungen vielleicht sogar mit sicherem Erfolg beschieden war, aber dass sie uns auch mehr Zeit kosten würde als wir zur Verfügung hatten.
    Da Billy in Louisville ohnehin nicht nach außen in Erscheinung treten sollte, wollte ich ihm die weitere Prüfung der eingehenden Meldungen allein überlassen, während ich mich auf etwas heften wollte, was wir beim FBI auf eigene Spur nennen. Das bedeutet, dass man sich mit Dingen beschäftigt, von denen man annimmt, dass sie zum

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